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Begrapscht und verprügelt: Münchnerin (28) bei Attacke am Stachus verletzt

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Auf offener Straße ist eine 28-jährige Frau am Pfingstmontagmorgen zunächst belästigt und dann brutal niedergeschlagen worden – vor den Augen einer Polizeistreife, die die Täter sofort festgenommen hat.

München - Ihre Nase ist dick angeschwollen, der Fuß bandagiert, der Körper übersät mit Prellungen. Unter Schmerzen setzt sich Fulya P. (28) im Krankenbett auf. „Zwei Männer haben mich brutal zusammengeschlagen“, berichtet sie. Was sie erzählt, schien bisher in München kaum vorstellbar.

Mitten in München: Männer begrapschen Frau und schlagen auf Begleiterin ein

Pfingstsonntag, 9 Uhr morgens: Fulya P. ist mit zwei Freundinnen und ihrer Schwester am Stachus unterwegs. In der Nacht zuvor haben die Frauen in Discos gefeiert. Nun suchen sie nach einem Café, um zu frühstücken. Da kommen ihnen plötzlich zwei Männer entgegen. „Einer hat meiner Schwester sofort an den Busen gefasst“, sagt Fulya P. „Ich habe ihn gefragt, was das soll. Da schlug er mich mit der Faust ins Gesicht.“ Ein Wortgefecht entsteht, die junge Frau versucht sich zu wehren. Doch die beiden Männer werden immer brutaler. „Sie schlugen gemeinsam auf mich ein, ich fiel zu Boden“, berichtet die Unternehmerin. „Einer schlug mir noch seine Bierflasche auf den Kopf.“

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München: Münchnerin sagt Nein zu Angebot - und bekommt Tritt ins Gesicht

Blutüberströmt sackt die 28-Jährige zu Boden. Ihre Freundinnen rufen den Notarzt. Mit dem Handy halten die Frauen später die schweren Verletzungen fest, als Fulya blutüberströmt im Sanka sitzt.

Auf der Intensivstation endete für einen jungen Münchner eine Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Erwachsener. Die Mordkommission ermittelt.

Polizeistreife am Stachus beobachtet Übergriff und schreitet ein

Glück im Unglück: Eine Polizeistreife am Stachus beobachtet den Übergriff und schreitet sofort ein. Noch am Tatort werden die Schläger (23 und 26 Jahre alt) festgenommen. „Wir ermitteln wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung sowie sexueller Belästigung“, sagt ein Polizeisprecher und bestätigt den Vorfall am Stachus. Zu diesem Zwischenfall in München kam es nachts: Ein unbekannter Täter lauerte einer 16-Jährigen auf und nötigte sie.

Schwerverletzt liegt Fulya P. seit Sonntag in der Chirurgischen Klinik Nussbaumstraße. Diagnose: Schädelprellung, Nasenbeinbruch, Bänderriss im Sprunggelenk. Viel schlimmer aber: Durch die Schläge erlitt die Unternehmerin auch eine Einblutung in die Hirnhaut. Im schlimmsten Falle hätte diese Verletzung tödlich enden können. „Deswegen musste ich zur Überwachung auch mehrere Tage stationär aufgenommen werden“, sagt die 28-Jährige.

Zu einer anderen Auseinandersetzung fahndet die Polizei nun mit Fotos nach Tatverdächtigen, die einen 21-Jährigen in München attackiert haben sollen.

Münchnerin Fulya P. will Selbstverteidigungskurs absolvieren, um sich in Zukunft zu schützen

Schockiert ist Fulya P. aber auch, weil sie völlig grundlos angegriffen wurde. „Die Attacke kam aus dem Nichts“, sagt sie. „Das ging alles sehr schnell. Und diese Typen hatten überhaupt keine Achtung vor Frauen.“ Gerade weil sie sich gegen das Grapschen gewehrt hatte, sei sie geschlagen worden.

Mittlerweile hat Fulya P. ihre Aussage bei der Polizei gemacht, wie auch ihre Schwester und die Freundinnen. „Ich hoffe, die Schläger werden vor Gericht gestellt und erhalten eine harte Strafe.“ Um sich zukünftig besser wehren zu können, will die junge Frau einen Selbstverteidigungskurs absolvieren. „Damit mir so etwas hoffentlich nie wieder passiert“, sagt sie.

Es ist leider nicht der einzige sexuelle Übergriff in München in der letzten Zeit. Ein 27-Jähriger hat versucht, eine junge Frau am Hauptbahnhof zu betatschen - sie wollte ihm ihre Handynummer nicht geben. Ein Passant half dem Opfer des Übergriffs.

Ein unbekannter Mann hat in München ein Mädchen (12) an den Brüsten angefasst. Ihre elf Jahre alte Freundin wollte den Täter daraufhin zur Rede stellen.

Zu einem versuchten Tötungsdelikt kam es in Obergiesing. Eine Münchnerin wollte Gegenstände aus der Wohnung ihres Exfreundes abholen. Der rastete aus.

Andreas Thieme

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