Wahrzeichen verstummt: Darauf müssen die Münchner vorerst verzichten

Im Südturm des Liebfrauendoms ist es still – seit Freitag ist das Glockengeläut in dem Bauwerk vorerst abgestellt. Man hat Sorge um die Tragfähigkeit der Balkenstruktur.
- Die Glocken im Südturm des Liebfrauendoms sind abgestellt
- Am historischen Glockenträger sind offenbar Balken durch Wettereinflüsse beeinträchtigt
- Auf den Stundenschlag müssen die Münchner nicht verzichten
München - Grund für die Einstellung des Geläutes ist nach Angaben des Erzbischöflichen Ordinariats die Sorge um die Tragfähigkeit der alten Balken. „Bei Untersuchungen im Rahmen einer laufenden Baumaßnahme sind am historischen Glockenträger im südlichen Turm witterungsbedingte Beeinträchtigungen der Balkenstruktur festgestellt worden“, heißt es in einer Mitteilung.
Laut Ordinariat besteht „keine Gefahr“
Einen Grund zum Aufatmen liefert das Ordinariat aber gleich mit: „Eine Gefahr besteht nicht.“ Trotzdem werde vorsorglich auf zusätzliche Belastungen durch die Schwingungen des Glockengeläuts verzichtet. Auf den Stundenschlag müssen die Münchner nicht verzichten.
Derzeit werden im Südturm Arbeiten vorgenommen, mit denen der Brandschutz verbessert werden soll – insbesondere die Fluchtsituation im Brandfall. Dazu wurde eine Stahltreppe als Fluchttreppe eingebaut. Jetzt sollen auch die Glockenträger schnellstmöglich wieder ertüchtigt werden. Die Bauarbeiten sollen im Laufe des Jahres abgeschlossen werden, dann wird der Südturm wieder für Besucher zugänglich sein.
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