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Neueröffnung am Stachus: Döner-Hype in München

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An der Spree kennt ihn jeder: „Mustafa“ eröffnet am Donnerstag einen Imbiss am Stachus. Hinter der Erfolgsgeschichte stecken auch zwei Werbetexter.

München - Den besten Döner Deutschlands gibt es angeblich in Berlin. Vor „Mustafa’s Gemüse-Kebap“, einem kleinen Imbiss in Kreuzberg, bilden sich regelmäßig lange Schlangen. Die Leute warten dort gut und gerne eine Stunde, um in eine Brottasche mit gegrilltem Gemüse beißen zu können. Jetzt hat es Berlins bekanntesten Dönermann in den Süden verschlagen: Heute eröffnet Tarik Kana (44), so „Mustafas“ richtiger Name, einen Ableger seines Ladens in München. Er sagt: „Die Münchner haben es verdient, einen richtig guten Kebap zu essen.“

„Der erste Berliner, der nach München kommt“

Am Karlsplatz 24 prangt an einer verklebten Scheibe schon seit einigen Wochen Mustafas Konterfei, versehen mit dem Spruch: „Der erste Berliner, der nach München kommt.“ Online schlug diese Entdeckung hohe Wellen – und wurde hundertfach kommentiert. Eine Userin etwa schrieb: „4 Stunden! bin ich vor 2 Jahren in der Kälte für den Döner angestanden. Ich wollte es einfach wissen.“ Ein anderer: „Das wird der beste Imbiss Münchens, da werde ich Dauergast sein.“

Doch ist der Döner wirklich so gut wie sein Ruf? Oder steckt doch etwas anderes hinter der Kebap-Hysterie? Etwa ein cleveres Marketingkonzept?

Es ist wohl eine Mischung aus beidem. Denn ein einfacher Dönerimbiss hätte wohl kaum von allein solch eine Berühmtheit erlangt. Neben Tarik Kana stecken zwei weitere Männer hinter dem Erfolg von „Mustafa’s“: Dominic Czaja und Joachim Bosse von der Berliner Agentur „Dojo“.

„Willkommen auf meiner Seite, Bruder“

Die beiden Werbetexter stolperten als Studenten über die Imbissbude. „Joachim mochte den Gemüsedöner so gerne, weil er Vegetarier ist“, erzählt Czaja. Die beiden Männer boten dem sympathischen Dönermann an, eine Webseite für ihn zu bauen – Czaja willigte ein, obwohl er nicht mal einen Internetzugang hatte. Die interaktive Seite, auf der Mustafa seine Gäste mit „Willkommen auf meiner Seite, Bruder“ begrüßt, wurde zum Renner. Seine Popularität steigerte dann noch ein Werbespot, der in den Berliner Kinos lief. Eine Persiflage auf die berühmte Werbung des Babynahrungs-Herstellers Hipp. Mustafa steht vor seinem Imbiss und sagt in die Kamera: „Davor stehe ich mit meinem Namen.“ Firmengründer Claus Hipp reagierte mit Humor: Wenn der Döner so gut sei wie die Werbung, komme er auch mal vorbei . . .

Im Münchner Imbiss gehen am Donnerstag ab 17 Uhr übrigens alle Döner aufs Haus, kündigt Dominic Czaja an. Die Schlange vorm Laden sollte am Eröffnungstag also schon mal gesichert sein.

Die besten und wichtigsten Geschichten aus diesem Teil Münchens posten wir auch auf der Facebookseite „Altstadt/Lehel – mein Viertel“.

Video: Glomex

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