Showdown um die Schuhbeck-Nachfolge: Hofbräuhaus und Nationaltheater wollen Star-Koch am Platzl beerben

Die Schuhbeck-Ära am Platzl geht zu Ende. Zum 31. Dezember läuft der Mietvertrag des Star-Kochs in den Räumlichkeiten der Südtiroler Stuben aus. Doch wer wird sein Nachfolger? Zwei Münchner Hochkaräter haben sich in Stellung gebracht.
München - Alfons Schuhbeck und das Platzl: Wo der Star-Koch jahrzehntelang erfolgreich war, geht nun eine Ära zuende. Zum Jahresende endet der Mietvertrag des Star-Kochs in den Südtiroler Stuben. Nun kommt es dort zum Showdown um die Schuhbeck-Nachfolge.
Nach Recherchen unserer Redaktion gibt es bislang zwei Bewerbungen. Sowohl das Nationaltheater als auch das Hofbräuhaus haben auf offiziellem Wege die Eigenbedarfsnutzung beantragt. Zuständig für die Weitervermietung der Räume am Platzl, die dem Freistaat gehören, ist die Immobilien Bayern. Geschäftsführer Gerhard Reichel sagt: „Eine Entscheidung über die Nachnutzung ist noch nicht gefallen. Es wird jedoch eine zeitnahe Entscheidung zur weiteren Verwendung angestrebt.“
Denn zum 1. Januar 2023 wird es in jedem Fall einen neuen Mieter geben. Heißester Bewerber ist aktuell das Hofbräuhaus, das sein Interesse bereits vor vier Wochen gegenüber der tz bestätigt hatte. Vor einer Woche folgte nun die Bewerbung, in der Hofbräuhaus-Direktor Michael Möller für die Südtiroler Stuben schwärmt: „Die Räumlichkeiten sind mit Bezug auf eine gastronomische Nutzung an dem zwischenzeitlich stark frequentierten Platz als Eins-a-Lage zu bezeichnen.“ Mehrere Partner der Brauerei hätten bereits „größtes Interesse“ bekundet.
München: Hofbräuhaus und Nationaltheater wollen in die Südtiroler Stuben
Große Chancen hat auch die Staatsoper - sie ist die grundbesitzverwaltende Dienststelle und muss sich ohnehin um bauliche Angelegenheiten kümmern. Sprecherin Annette Baumann bestätigt die Bewerbung: „Die Bayerische Staatsoper hat vor dem Hintergrund der Raumnot im Nationaltheater, im Probengebäude am Marstallplatz, im Ballettgebäude am Platzl und auch im Bayerischen Staatsschauspiel vorsorglich Eigenbedarf angemeldet und prüft derzeit, ob eine Nachnutzung (für Büros, Probenräume) durch die Staatstheater möglich ist.“ Neben den Südtiroler Stuben will das Theater auch die Münchner Kindl Stuben übernehmen - und hätte so 500 Quadratmeter Extra-Platz. Möglich sei auch, dass es zwar eine Anmietung zum 1. Januar gibt, die Räume durch einen Umbau dann aber zunächst weiter leer stehen.
Alfons Schuhbeck wartet nach seinem Knast-Urteil (drei Jahre und zwei Monate) derweil noch auf die schriftliche Urteilsbegründung - bis Donnerstag hat das Landgericht dafür Zeit und bestätigte gestern: Eine Schadenswiedergutmachung durch Schuhbeck sei „weiterhin nicht bekannt“. Übrigens: Auch die Kochschule des Starkochs macht dicht. Gestern war auf der Internetseite zu lesen, man sage „Adieu“ und schließe „endgültig die Pforten“.