Rätsel um den Vornamen des Täters - Karte zeigt Tatorte
München - Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochdruck, noch sind viele Fragen am und im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) um den Amoklauf am Freitag offen. Unsere Karte zeigt, was wo geschah.
Die Sonderkommission

OEZ des LKA bearbeitet 1750 Hinweise. Mittlerweile wurden mehr als 1000 Dateien in das Upload-Portal der Polizei geladen. Eine Frage ist allerdings gelöst: Nach Informationen des Münchner Merkur ist der Attentäter zwar als Ali Sonboly geboren. Er nannte sich aber selbst David und ließ diesen Namen auch in seinen Pass eintragen. Zuletzt hatte es Hinweise gegeben, Sonboly sei ein Neonazi gewesen …
Die Ermittler wissen nicht genau, wo sich der Mörder zwischen 18.15 und 20.30 Uhr aufhielt. Um zu rekonstruieren, wo er sich bewegt hat, wurde neben der Auswertung von Videos und Zeugenaussagen auch ein Mantrailer-Hund eingesetzt. Teil für Teil setzt sich ein Puzzle des Abends zusammen.
Es ist gesichert, dass der 18-Jährige bei Facebook ein falsches Konto eingerichtet und Mitschüler in den McDonald’s eingeladen hatte. Unter den Opfern ist aber keiner dieser Mitschüler. Zudem arbeitet das LKA mit der Polizei im schwäbischen Ludwigsburg zusammen. Dort hatte ein 15-Jähriger Waffen gehortet. Er und Sonboly kannten sich aus einem Forum für Ego-Shooter und hatten gechattet. Auch das wird derzeit ausgewertet.
Um 18.15 Uhr verschwindet Ali David Soboly am McDonald’s. Um 20.30 Uhr wird er von Polizisten in der Henckystraße gestellt – wenige hundert Meter vom OEZ entfernt. Hier hält er sich seine Glock an den Kopf und tötet sich selbst.
Tatort McDonald’s
Ein

Video zeigt den Attentäter, wie er den McDonald’s verlässt. Es fallen Schüsse. Jetzt hat das LKA jenen Mann vernommen, der das Video aufgenommen hat. Es war ein Münchner, der zufällig am Tatort war und sein Handy gezückt hatte, als er Schreie und Schüsse hörte – er meldete sich selbst bei der Polizei. Auf diesem Video trägt Ali David Sonboly ein anderes T-Shirt als in einem späteren Video. Der Amokläufer hat zwei T-Shirts übereinander getragen und eines ausgezogen. Das fand die Polizei im Rucksack, den Sonboly dabeihatte.
Fundort der Leiche
Nur

wenige hundert Meter vom OEZ entfernt – in der Henckystraße – tötet sich Ali David Sonboly um 20.30 Uhr selbst, indem er sich vor Polizisten mit seiner Glock in den Kopf schießt. Hier in der Nähe haben Zeugen den Attentäter vor seinem Tod gesehen, wie jetzt das LKA bekannt gab. Ein Mantrailer-Hund zeigt außerdem auch eine Spur in einen Tiefgaragenkomplex an, weshalb die Bewohner dieses Hauses jetzt befragt werden. So wollen die Ermittler rekonstruieren, wo sich der Amokläufer zwischen seiner Bluttat und seinem Suizid versteckt hat.