Viele Bewohner müssen aber länger darauf warten, wieder ans Netz angeschlossen zu werden. „Die SWM werden die ganze Nacht hindurch an der Behebung der Schäden weiterarbeiten und sind zuversichtlich, die vollständige Versorgung spätestens morgen im Laufe des Samstagvormittags wiederhergestellt zu haben“, teilten die Stadtwerke am Freitagabend mit. Insgesamt 50 Mitarbeiter der SWM waren im Einsatz, der Schaden beträchtlich. Durch den Brand wurden rund 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört. Etwa 150 Trafostationen fielen in der Folge dadurch aus.
Nicht nur der Strom war am Freitag im Münchner Osten weg, zum Teil gab’s auch Probleme im Handynetz. Nahe des Ostbahnhofs machte wegen des Stromausfalls eine Vodafone-Betriebsstelle schlapp. Fernsehen, Internet und Handy: Nichts ging mehr. „Wir werden die Betriebsstelle an ein Notstromaggregat anschließen“, teilte ein Vodafone-Sprecher gegen Mittag mit.
Und auch im Tram-Betriebshof an der Einsteinstraße herrschte morgens Stillstand. Erst ab 6.45 Uhr floss der Strom wieder und die Trams konnten nach und nach ausrücken. Auch fast 20 Ampelanlagen fielen aus. Zum Teil regelte die Polizei den Verkehr vor Ort mit Trillerpfeifen.
Besonders hart getroffen hat der Stromausfall ältere Menschen wie Wolfgang Knoke (81) aus Berg am Laim. „Ich kann mich nicht mal in meinen elektrischen Sessel legen, weil ich Angst habe, nicht mehr hinauszukommen“, klagt er am Freitagmittag. Auch die Haustechnik war ausgefallen. „Als mein Essen auf Rädern kam, konnte die Dame weder klingeln noch konnte ich den Türknopf betätigen!“ Zum Glück war Knokes Handyakku noch voll genug, dass er seinen Sohn anrufen konnte, der ihn dann nachmittags bei ihm vorbeischaute. *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA