München - Jeden Tag landen tonnenweise Lebensmittel im Müll. In München sind es nach Angaben des Abfallwirtschaftsbetriebs aus Oktober vorigen Jahres rund 300 Tonnen täglich - obwohl viele Lebensmittel eigentlich noch essbar wären.
Das Problem ist bekannt, die Initiative Foodsharing München allein rettet eigenen Angaben zufolge täglich circa 700 Kilogramm Lebensmittel vor der Tonne. Und viele Münchner organisieren sich mittlerweile selbst, um Nahrungsmittel zu tauschen und zu retten. SPD und Grüne wollen dieses Angebot nun erweitern.
Einem Antrag zufolge sollen Nachbarschaftstreffs und andere Initiativen künftig Kühlschränke aufstellen dürfen, um Nahrungsmittel bis zur Weitergabe so frisch wie möglich zu halten. Damit die oft ehrenamtlich engagierten Essens-Retter mit gutem Gewissen und möglichst risikofrei ihrer Arbeit nachgehen können, sollen sie darüber hinaus logistische Unterstützung bei praktischen und rechtlichen Fragestellungen erhalten.
„Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht“, sagt SPD-Vize Kathrin Abele. „Deshalb wollen wir, dass so wenige Lebensmittel wie möglich weggeworfen werden.“ In München gebe es bereits eine gut organisierte Lebensmittel-Rettungsszene. Doch gerade Ehrenamtliche bräuchten Unterstützung. „Die wollen wir mit Foodsharing-Kühlschränken in Nachbarschaftstreffs nun geben.“
Die Stadt hat sich das Ziel gesetzt, die Menge des Lebensmittelabfalls bis zum Jahr 2030 um die Hälfte zu verringern. Das Referat für Klima- und Umweltschutz erarbeitet dazu bereits Konzepte.