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München: Wohnmobile versperren die Sicht - Anwohner fordern Parkverbot

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Anwohner Egon Minar sorgt sich um die Verkehrssicherheit in der Hubertusstraße
Anwohner Egon Minar sorgt sich um die Verkehrssicherheit in der Hubertusstraße © Oliver Bodmer

Die Hubertusstraße in Neuhausen ist zugeparkt mit Wohnmobilen, die die Sicht versperren. Die Verkehrssicherheit ist beeinträchtigt, findet ein Anwohner und fordert ein Parkverbot.

Die Hubertusstraße in Neuhausen – eigentlich eine schöne Wohngegend, nah am Nymphenburger Kanal und am Schloss. Doch für Anwohner Egon Minar (69) ist das Idyll trügerisch.

Seit ungefähr zwei Jahren beobachten er und seine Frau ein Phänomen: Immer mehr Wohnmobile und Lkw parken in der schmalen Straße, teilweise für mehrere Wochen und sogar Monate. Das bleibt nicht folgenlos: „Vor etwa acht Wochen habe ich einen Vorfall erlebt, bei dem ein achtjähriger Schüler haarscharf einem schweren Unfall entgangen ist.“ Der Bub wollte die Straße überqueren, ein Autofahrer sah ihn wegen eines parkenden Wohnmobils nicht. Nur durch einen Schlenker konnte der Fahrer einen Zusammenprall verhindern.

Zum Parken sind Wohngegenden beliebt bei Wohnmobilbesitzern

„Einer der Wohnmobilbesitzer hat mir erzählt, dass in Wohngegenden gerne geparkt wird, weil hier selten in Wohnmobile eingebrochen wird,“ sagt Egon Minar. Es ist also sicherer. Aber muss das auf Kosten der Sicherheit von Schulkindern gehen? Auf keinen Fall, ist er überzeugt.

Zusammen mit anderen Anwohnern schrieb er ans Mobilitätsreferat der Stadt. Ihr Ziel: Ein Parkverbot für Wohnmobile und Lkw in der Hubertusstraße. Die Wagen könnten in der Gegend stattdessen in anderen, breiteren Straßen wie der Südlichen Auffahrtsallee parken, finden die Anwohner. „Das ist zwar nicht besonders elegant, weil es den Blick auf das Schloss verstellt, aber immerhin sicher“, sagt Minar.

Ein Problem erzeugt das nächste: Radfahrer weichen immer öfter auf die Gehwege aus

Denn die Dauerparker haben bereits zu neuen Problemen geführt: Da die Straße voller Wohnmobile ist, würden Radfahrer auf die Gehwege ausweichen – was zu Konflikten mit Fußgängern führt. „Ich selbst bin einmal von einem Radfahrer leicht angefahren worden, als ich das Grundstück verlassen habe“, sagt der Anwohner.

Erst nach Wochen kam übrigens die ernüchternde Rückmeldung der Stadt: Ein Parkverbot für Wohnmobile sei nach der Straßenverkehrsordnung nicht möglich. Auf Anfrage schreibt das Mobilitätsreferat: „Die Stadt kann Wohnmobilen das Parken am Straßenrand nicht einfach verbieten, das müsste der Bund tun.“ Außerdem sei es gut möglich, die Straße in übersichtlichen Bereichen zu queren.

„Muss immer erst etwas Schlimmes passieren?“

Gesetzlich scheint die Sache also klar. Doch Egon Minar fragt sich: „Muss immer erst etwas Schlimmes passieren, damit reagiert wird?“

Auch an die Parteien im Stadtrat hat er sich bereits gewendet. Sowohl von SPD als auch von den Grünen kam schon eine Antwort: Sie würden sein Anliegen an die zuständigen Gremien im Rathaus weiterleiten.

Wohnmobile parken in der Südlichen Auffahrtsallee
Die Wohnmobile sollten nur in der breiteren Südlichen Auffahrtsallee parken, finden die Anwohner © Oliver Bodmer

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