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Sicher feiern per Knopfdruck: Neue App soll bei Notfällen in Clubs und auf dem Oktoberfest helfen

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Präsentieren die neue App: Roman Lehmann (Pacha), Tilman Rumland, Katrin Habenschaden und Christian Schottenhamel. Foto. aCHIM SCHMIDT
Sie präsentieren die neue App: Roman Lehmann (Pacha), Tilman Rumland, Katrin Habenschaden und Christian Schottenhamel. © Achim Frank Schmidt

Sicherer durchs Münchner Nachtleben: Die Sicherheits-App „SafeNow“ soll das möglich machen. Nach einer erfolgreichen Testphase wird das Konzept nun im großen Stil in mehreren Münchner Clubs, bei Events im Paulaner am Nockherberg und auf der Wiesn weiter erprobt.

Die App „SafeNow“ soll „Feiern für alle noch unbeschwerter und schöner machen“, sagte Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) gestern bei der Vorstellung. Und das alles „mit nur einem Klick“. So funktioniert‘s: Man installiert die App kostenlos auf seinem Handy. Beim Öffnen erscheint ein blauer Knopf auf dem Display, mit dem sich unauffällig um Hilfe bitten lässt, ohne dafür telefonieren zu müssen – zum Beispiel, wenn es einem schlecht geht oder man von jemandem bedrängt oder sexuell belästigt wird.

Drückt jemand den Notfall-Knopf, ertönt umgehend ein Alarm-Signal bei Helfern, die zuvor von den Club- oder Lokalbetreibern festgelegt werden – etwa dem Sicherheitspersonal. Mithilfe der App lässt sich der Ort des Notfalls genau ausmachen. Durch Sensoren, die in Räumen der Clubs oder Lokale angebracht werden, lässt sich sogar das Stockwerk sehen – was bei üblichen Lokalisierungen mittels GPS nicht möglich ist.

„Die Polizei ist nicht immer der schnellste Helfer“

Andere Vorzüge gegenüber dem Notruf 110 sieht App-Erfinder und Gründer des Münchner Start-ups SafeNow Tilman Rumland in der raschen und niedrigschwelligen Anwendung: „Die Polizei ist nicht immer der schnellste Helfer“, sagt er. Oft seien lokale Sicherheitskräfte einfach näher dran am Geschehen, um blitzschnell einzugreifen.

Getestet wurde die Sicherheits-App zunächst für sechs Monate in der mittlerweile geschlossenen Innenstadt-Diskothek Harry Klein. Nun soll sie nach und nach in den Clubs 089-Bar, Pacha, Rote Sonne und Call Me Drella eingeführt werden, die am Maximiliansplatz liegen. Auch auf dem Platz selbst vor den Türen der Clubs soll die App funktionieren – sollten sich dort Notfälle ereignen, wird das Club-Personal verständigt.

Zudem feiert das System auf der Wiesn Premiere – heuer zunächst nur in der Schottenhamel Festhalle: „Wir wollen Gäste und Bedingungen sensibilisieren, damit sie sich sicherer fühlen“, sagt Wirt Christian Schottenhamel. Auf den Speisekarten und im Zelt soll auf die App hingewiesen werden.

Doch nicht nur beim Feiern kann die App des Münchner Start-ups hilfreich sein: So wurde sie ebenfalls bereits am Bahnhof Berlin-Südkreuz getestet. Weitere Bahnhöfe sollten laut Bahn folgen. Und auch Unternehmen können die App auf ihrem Firmengelände nutzen.

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