Endlich ein Bauplatz: Hier entsteht ein echter Kraft-Ort für Waisen und Witwen

Endlich: Auf dem ehemaligen Paulanergelände, direkt an der Regerstraße, wird das Sternenhaus gebaut - eine zweite Heimat für Waisen und Witwen.
München - Mehr als 14 Jahre hat sie davon geträumt, jetzt geht ihr Herzenswunsch in Erfüllung: Am Montag präsentierte Martina Münch-Nicolaidis (50), Gründerin der Nicolaidis Young Wings Stiftung, zusammen mit FC-Bayern-Profi Thomas Müller (28) und Unternehmerin Alexandra Schörghuber (59) am Nockherberg ihr Sternenhaus. So etwas gibt es in ganz Europa nicht! Junge Verwitwete und ihre Kinder sollen in dem Haus eine zweite Heimat finden. Einen Rückzugsort zum Kraft schöpfen. Dafür gibt es künftig mitten in der Stadt 1400 Quadratmeter – und das an 365 Tagen im Jahr. Die Pläne gibt es schon lange, allein ein Grundstück dafür suchte die Stiftung lang ohne Erfolg. Obwohl auch Fußballer Thomas Müller als Botschafter für die Stiftung schon einiges an Spenden für das Projekt gesammelt hat. Bei den Treffen mit den Kindern sehe er immer wieder, wie wichtig die Gemeinschaft für sie ist, erzählt er: „Da merken sie, dass sie nicht allein sind mit ihrer Trauer.“ Das Sternenhaus soll die Gemeinschaft noch mehr stärken.
Den Boden dafür geebnet - im wahrsten Sinne des Wortes – hat jetzt Alexandra Schörghuber. Von der Eigentümerin der Schörghuber-Gruppe kam der Hinweis und das Geld für das Grundstück: Auf dem ehemaligen Paulanergelände, direkt an der Regerstraße (Au), wird das Haus gebaut. Dafür gründet die Geschäftsfrau eine neue Stiftung: die Stefan Schörghuber Stiftung – in Erinnerung an ihren Mann, der vor zehn Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt starb. „Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, wie wichtig die Trauerarbeit ist“, sagt sie. Auch sie stand nach dem Tod ihres Mannes plötzlich allein mit den drei Kindern da. Vor einigen Jahren lernte sie Martina Münch-Nicolaidis kennen und war gleich begeistert von ihrer Arbeit: „Ich bin froh, dass ich jetzt helfen kann.“
Herzstück des fünfstöckigen Neubaus wird der Sternengarten– ein überglaster Dachgarten mit Außenterrasse, 400 Quadratmeter Grün zum Erholen und zum Toben für die Kinder. Vieles geht auf deren Wünsche zurück: der Garten, die Bahn für Bobbycars, eine Rutsche durchs Haus, Toberäume, Werkstätten. Daneben gibt es Platz für Gruppentreffen, Beratung und auch Kinderbetreuung, wenn Papaoder Mama etwas erledigen müssen. Bis 2022 soll das Haus stehen. „Damitdasklappt,brauchen wir ganzdringend weitere Unterstützer“, sagt Martina Münch-Nicolaidis. 4,5 Millionen Euro kostet der Bau, noch ist der volle Betrag nicht beisammen. Weitere InformationenzurStiftungundzum Sternenhaus gibt es unter www.nicolaidis-youngwings.de.
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Doris Richter