Doch selbst für die teure Stadt München sind sie hoch: Laut dem Immobilienverband Deutschland (IVD) liegt der Quadratmeter-Kurs für Eigentumswohnungen mit sehr gutem Standard in München im Schnitt bei 17 500 Euro. „Wie es weitergeht, ist schwer vorauszusagen“, sagt Stephan Kippes vom IVD. „Tendenziell steigen die Preise weiter, aber aktuell gibt es auch einige Spezialeffekte, zum Beispiel durch Corona, die Inflation und den Ukraine-Krieg.“
Im Bezirksausschuss Au-Haidhausen sieht man das Projekt kritisch. „Für unser Viertel bringt es gar nichts“, sagt der Vorsitzende Jörg Spengler (Grüne). „Das kann sich keine Familie, kein Student und kein Rentner leisten.“ Auch, dass 30 Prozent der Wohnungen im Rahmen der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBon) günstig zur Verfügung gestellt werden mussten, habe da nicht viel gebracht. Spengler hätte sich gewünscht, dass die Fläche zum Beispiel für genossenschaftlichen Wohnungsbau genutzt worden wäre. „So wie es jetzt ist, war es ein Fehler.“ Er befürchtet Auswirkungen auf das ganze Viertel. „Auch der Mietspiegel kann steigen“, sagt er. „Die Entwicklung betrachte ich natürlich mit großen Sorgen.“
Auch der SPD-Stadtrat und Sprecher der Stadtratsfraktion SPD/Volt Christian Müller ist besorgt über den Immobilienmarkt. „Begeisterung sieht natürlich anders aus“, sagt er. Doch im frei finanzierten Wohnungsbau könne der Eigentümer den Preis verlangen, den er auf dem Markt erhält. „Es gibt keine Preisbindung“, erklärt Müller. Die Stadt habe bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um Einfluss zu nehmen. „Jetzt wäre der Freistaat gefragt“, sagt er. CLAUDIA SCHURI *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA