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Autos abgefackelt: 72-jähriger Feuerteufel setzte Wohnung und Tiefgarage in Brand

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Bei einem Brandanschlag in Laim wurden mehrere Autos zerstört
Bei einem Brandanschlag in Laim wurden mehrere Autos zerstört © SIGI JANTZ

Ein 72-jähriger Münchner steht aktuell vor dem Landgericht, weil er schwere Brandstiftung begangen haben soll. Laut Anklage übergoss er sein Zimmer in einem Mehrfamilienhaus mit Benzin und legte auch in der Tiefgarage einen Brand.

München - Mit kahlem Kopf und glasigen Augen sitzt Hermann H. (72) auf der Anklagebank des Landgerichts. Wie ein Schwerverbrecher wirkt der Münchner Rentner nicht. Doch laut Staatsanwaltschaft ist er ein gefährlicher Feuerteufel, der Hunderte Menschen in Gefahr gebracht hat.

Laut Anklage legte er in Laim einen Brand. Ende Oktober 2021 stand dort um vier Uhr nachts stand der Flur plötzlich in Flammen! „Ich bin von einem Knall aufgewacht und dachte erst, es ist ein Rohr geplatzt. Doch dann sah ich den Rauch und habe mich auf den Balkon gerettet“, sagt Ali P. (33). Er war einer von 450 Anwohner des Mehrfamilienhauses in der Hauzenberger Straße 20 in Laim. Dort hatte laut Anklage der Staatsanwaltschaft ein 72-Jähriger Feuer gelegt. Um den Vorfall vom 28. Oktober 2021 geht es jetzt vor dem Landgericht.

München: Rentner (72) soll Brand gelegt haben - weil ihm der Gerichtsvollzieher drohte

Dort ist Hermann H. (72) wegen schwerer Brandstiftung angeklagt. Zu den Vorwürfen will er sich nicht äußern. Doch die heftigen Geschehnisse vom vergangenen Oktober sprechen ihre eigene Sprache. Nachts wurden mehrere Anwohner von dem Feuer geweckt, das im Apartment von Herrmann H. loderte. Mit mehreren Einsatzfahrzeugen musste die Feuerwehr anrücken, um die Flammen zu bekämpfen. Laut Staatsanwaltschaft drohte dem Rentner eine Zwangsversteigerung – aus Verzweiflung soll er sein Zimmer dann mit Benzin übergossen haben.

Hermann H. (72) muss sich wegen schwerer Brandstiftung verantworten
Hermann H. (72) muss sich wegen schwerer Brandstiftung verantworten © SIGI JANTZ

Doch das war nicht alles. Laut Anklage legte der Rentner auch in der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses Feuer, in dem er mehrere Autos mit Benzin übergoss. Sie brannten anschließend völlig aus. Den Ermittlungen zufolge betrug der Sachschaden rund 250 000 Euro. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Vor dem Landgericht geht es nun um die Frage, ob Hermann H. eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Er saß nach dem Brabd-Fall zunächst in U-Haft und seit April nun in der Psychiatrie. Freitag soll ein Urteil über ihn gefällt werden.

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