Münchnerin zeigt angeblichen Versuch, sie für Backstage-Besuch bei Rammstein anzuwerben – „Absolut krass“
Ein beklemmender Screenshot macht viele fassungslos: Er soll zeigen, wie eine Münchnerin als Gast für Rammstein-Shows angeworben werden sollte.
München - Wurden gezielt Frauen über soziale Medien für die dubiose „Row Zero“ sowie für After-Show-Partys bei Rammstein-Konzerten rekrutiert? Und ist es dort - womöglich gegen ihren Willen - zu sexuellen Handlungen gekommen? Diese Vorwürfe stehen im Raum, nachdem sich die Berichte möglicher Opfer mehren. Immer mehr Betroffene berichten im Internet von ihren Erfahrungen. Eine Frau, die angeblich für die „Rekrutierung“ der Damen zuständig war, ob auf eigene Faust oder in Absprache, wurde inzwischen wohl von der Band verbannt. Womöglich soll sie nicht alleine gewesen sein bei dieser verachtenswerten Aufgabe.
Münchnerin veröffentlicht Screenshot: „Hallo Schönheit, möchtest Du Rammstein-Shows in Deutschland besuchen?“
Jetzt meldete sich bei Twitter eine junge Frau zu Wort, die nach eigenen Angaben Jasmin heißt und in München wohnt. All das ist genauso wenig nachprüfbar wie ihre weiteren Angaben und der Screenshot, den sie postet. Doch ihre Angaben wirken authentisch, und sie hat unserer Redaktion gestattet, über ihren Tweet zu berichten.
Sie habe sich gerade das Video von Kayla Shyx angeschaut, schreibt sie. In dem viralen Clip berichtete eine Influencerin von ihren bestürzenden Erfahrungen mit Rammstein. „Diese Scheiße muss aufhören. Es sind hunderte Mädchen betroffen“, hatte Kayla Shyx erklärt. Die Münchnerin Jasmin schreibt nun: „In Bezug auf die gesamte Rammstein-Thematik machen mir diese Nachrichten von letztem Jahr richtige Bauchschmerzen …. zum Glück bin ich da nie hingegangen.“

Ihr Screenshot zeigt einen Instagram-Chat auf Englisch. „Hallo Schönheit, möchtest Du Rammstein-Shows in Deutschland besuchen?“, wird Jasmin demnach angeschrieben. Sie zeigt zuerst Interesse und hakt nach, woher die Frage rührt. „Habe dein Profil auf Insta gefunden. Du bist so toll. Ich dachte, es könnte cool sein, dich einzuladen“, so die Erläuterung. „Was meinst Du mit Einladen?“, will Jasmin wissen. Die Antwort: „Dir freien Eintritt zur Fan-Zone und zum Backstage zu geben.“
Der angebliche Chat-Verlauf schockiert viele Nutzer. „Omg gruselig“, „Alter wie krass einfach“ und „Wie gruselig wtf“, schreiben sie. Jasmin meint: „Mit dem Hintergrundwissen auf jeden Fall, damals hatte ich mir echt nichts dabei gedacht.“ Indem sie den Chat öffentlich macht, wolle sie „zeigen, dass es solche Anfragen tatsächlich gab und damit zur Glaubwürdigkeit der Opfer beitragen.“ Auf Twitter-Rückfrage stellt Jasmin klar, dass sie keine Tickets hatte. „Ich wurde nur aufgrund meines Instagramprofils angeschrieben.“
Rammstein-Screenshot schockiert viele: „Absolut krass“
Eine weitere Nutzerin meint: „Absolut krass. Wie kriminell notgeil und sexsüchtig muss man sein, um mehrere Angestellte zu haben, die auf Instagram Frauen anschreiben und mit gratis Karten ‚Frischfleisch‘ anlocken. Total creepy, und es erinnert echt an die Masche von Menschenhändlern.“
Jasmin ist als Twitch-Streamerin und als Influencerin in zahlreichen sozialen Medien unterwegs. Für knapp 7.000 Fans bei Instagram postet sie regelmäßig Selfies und Fotos von sich, beim Gamen, Wandern, in der Münchner City oder auch in der Allianz Arena beim FC-Bayern-Spiel. Sie sei 25 Jahre alt und zwar Anhängerin des Rekordmeisters, nicht aber von Rammstein, erklärt sie gegenüber unserer Redaktion: „Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen. Meine Mutter war großer Rammstein-Fan, daher hab ich die Musik vor allem in meiner Kindheit viel gehört. Fand die Musik immer gut, aber nicht so, dass ich mir Tickets für ein Konzert kaufen müsste.“ Sie habe dann in dem Instagram-Chat auch nicht weiter geantwortet.
Der Screenshot trägt das Datum vom 4. Mai 2022. In den Wochen danach spielten Rammstein Arena-Shows in verschiedenen Städten in Deutschland. Sollte auch Jasmin angeworben werden, um Sänger Till Lindemann backstage gefällig zu sein? Die Echtheit des Screenshots ist durch unsere Redaktion nicht zu verifizieren. Somit bleibt unklar, oder sie tatsächlich Opfer des „System Rammsteins“ werden sollte. Und ob die angebliche Instagram-Chatpartnerin überhaupt im Auftrag von Rammstein handelte.
Mehrere Twitter-Nutzer formulieren einen anderen Verdacht - nämlich dass Jasmin einfach Opfer einer Betrugsmasche werden sollte. „Diese Nachrichten gibt es nicht nur bei Rammstein. Aufgrund des schlechten Englisch würde ich fast auf einen Scam setzen.“ Wie verlief die erste München-Show am 7. Juni 2023 im Olympiastadion? Eine Konzertkritik. (lin)