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Barrierefreiheit im Nahverkehr: München will Stationen umbauen - „Wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende“

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München will mehr tun, um den Nahverkehr barrierefrei zu gestalten.
München will mehr tun, um den Nahverkehr barrierefrei zu gestalten. © Marijan Murat

Der ÖPNV in München soll mehr Barrierefreiheit bieten. Bestehende Stationen sollen umgebaut werden, falls das nicht geht, soll nach Alternativen gesucht werden. Darauf hat sich der Stadtrat verständigt.

München - In Sachen Barrierefreiheit hinkt der Nahverkehr in München noch hinterher. „Wenn die Barrierefreiheit den gleichen Stellenwert hätte wie der Brandschutz, dann wären wir schon weiter“, zitierte Grünen-Stadtrat Christian Smolka am Donnerstag im Mobilitätsausschuss den städtischen Behindertenbeauftragen Oswald Utz, der das Thema verschiedentlich schon angeschnitten hatte.

München: Falls Umbauten nicht möglich sind, sollen Kompromisse her

Das Gremium derweil hat sich klar zum weiteren barrierefreien Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bekannt. Dort, wo Haltestellen neu eingerichtet werden, geschieht dies freilich entsprechend aktueller Vorgaben. Doch es gibt noch viele ältere Haltestellen, die nicht mehr aktuellen Anforderungen entsprechen. Da gibt es beispielsweise Rampen am Michaelibad, die zu steil sind. Ode es wurden die Bedarfe von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen nicht berücksichtigt. Falls Umbauten nicht möglich sind, soll nach Kompromissen gesucht werden.

„Ein barrierefreier – oder zumindest barrierearmer – ÖPNV ist ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende“, sagt Grünen-Stadträtin Sofie Langmeier. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen müssten sich darauf verlassen können, dass sie auch mit Bus, Tram und Bahn an ihr Ziel kommen. „Dort wo dies heute noch nicht möglich ist, müssen wir den Umbau Schritt für Schritt auf den Weg bringen. Mobil sein, sich in der Stadt möglichst selbständig bewegen zu können, ist eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.“

SPD-Stadtrat Andreas Schuster: „Fordern zügige Verbesserungen für Blinde“

Viele Fahrzeuge, Stationen und Informationssysteme in U-Bahn, Bus und Tram seien bereits barrierefrei, sagt SPD-Stadtrat Andreas Schuster. „Damit blinde und sehbehinderte Menschen sich gut orientieren können, fordern wir zügige Verbesserungen am taktilen Bodenleitsystem an Bahnsteigen und Sperrengeschossen. Aufzüge und Rolltreppen müssen störungsfreier funktionieren.“

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am öffentlichen Leben der Stadt München müsse Priorität haben, sagt auch CSU-Stadtrat Hans Hammer. Dafür sei die selbstständige und barrierefreier Fortbewegung innerhalb des ÖPNV essentiell. „Wir begrüßen die bis jetzt angestoßenen Planungen zur Umsetzung der Barrierefreiheit. Jedoch muss das Ziel vollständige Barrierefreiheit noch deutlich mehr Fahrt und Tempo aufnehmen.“

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