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50-Stunden-Streik steht bevor: „Massive Auswirkungen“ auch in München – S-Bahn und weitere Anbieter betroffen 

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Von: Lia Stoike

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Ab Sonntag ruft die EVG ihre Mitarbeitenden zum Streik auf. 50 Stunden soll der Nah- und Fernverkehr lahmgelegt werden. So sind die Auswirkungen.

Update vom 11. Mai, 17.10 Uhr: Wie das Bayerische Kultusministerium auf Anfrage des Münchner Merkur informiert, findet trotz des Streiks kommender Woche der Unterricht in bayerischen Schulen regulär statt. Auch die Kolloquiumsprüfung an den Gymnasien werde regulär abgehalten, so ein Sprecher des Ministeriums weiter.

Streik in Bayern: Wichtige Information für Schulen - Prüfungen in Gymnasien finden statt

Bezüglich Problemen bei der Schulanfahrt heißt es weiter: „Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und über keine alternativen Fahrtmöglichkeiten verfügen, können ausnahmsweise dem Präsenzunterricht fernbleiben. In diesem Fall muss die Schule – ähnlich wie bei einer Krankmeldung – umgehend informiert werden; die Schülerinnen bzw. Schüler gelten in diesem Fall als entschuldigt.“

Update vom 11. Mai, 13:45 Uhr: Der 50-stündige Bahn-Warnstreik wird Bayern voraussichtlich flächendeckend treffen, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet. Das schließe die von der Bahn betriebenen S-Bahnen in München und Nürnberg sowie Buslinien mit ein. Die Deutsche Bahn hat bereits bundesweit angekündigt, den Fernverkehr komplett einzustellen.

Auch andere Anbieter von Zugverkehr – wie BOB, Bayerische Regiobahn und Meridian – würden entweder bestreikt oder könnten – wie Agilis oder Go-Ahead – voraussichtlich nicht fahren, weil die Fahrdienstleiter der Bahn ausfielen, sagte der Geschäftsstellenleiter München der EVG, Isidoro Peronace. Bei den betroffenen Busanbietern handelt es sich ihm zufolge um RVO in Oberbayern, RVA im Allgäu, RBO in Ostbayern, RBA in Augsburg, OVF in Franken und VU Untermain rund um Aschaffenburg.

Streik in Bayern von Sonntag bis Dienstag - Einige Details noch unklar

Update vom 11. Mai, 12:26 Uhr: Ob die Bahnen der Länderbahn, zu der auch die Alex-Züge, die in München starten, betroffen sind, kann aktuell noch nicht abschließend gesagt werden, wie Pressesprecherin Katerina Hagen gegenüber tz.de erklärt. Unter anderem sind Alex-Züge Richtung Prag unterwegs. Die EVG habe alle ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Das bedeute, dass es auch die Angestellten des Deutsche-Bahn-Netzes betreffe. „Wenn die Schieneninfrastruktur nicht zur Verfügung steht, dann fährt darauf kein Zug“, so Hagen.

Wer und wo genau die Arbeit eingestellt wird, dazu gebe es aktuell – wie auch bei den letzten Streikmaßnahmen – keine verlässlichen Informationen. Nach den jüngsten Erfahrungen müsse damit gerechnet werden, dass am Montag und Dienstag keine Züge fahren.

Update vom 11. Mai, 11:12 Uhr: „Dieser irrsinnige Streik ist völlig grundlos und restlos überzogen“, erklärt Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn (DB) in einer Pressemitteilung. Es sei der längste Streik der Bahn-Geschichte, den die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) heute angekündigt hat. Millionen Reisende werden laut DB ab Sonntag nicht von A nach B kommen. „Die DB geht erneut von massiven Auswirkungen des dritten EVG-Streiks auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb aus“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Streik der EVG: Deutsche Bahn kündigt jetzt schon Kulanzregelungen für Fahrgäste an

Die Deutsche Bahn werde so schnell und umfassend wie möglich informieren, welche Züge betroffen sind. Klar sei schon jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen sind. „Es muss außerdem mit erheblichen Auswirkungen auf den gesamteuropäischen Güterverkehr gerechnet werden.“ Sechs von zehn europäischen Frachtkorridoren führen über das deutsche Schienennetz.  

Züge im Depot
Züge der Deutschen Bahn könnten ab dem kommenden Sonntag, 14. Mai, stillstehen. Noch ist vieles unklar. (Symbolbild). © Jochen Tack/Imago

Erstmeldung vom 11. Mai, 10:24 Uhr: Bayern - Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ruft am Wochenende erneut zum Streik auf. Auch in Bayern legen ab dem kommenden Sonntag, 14. Mai, die Mitarbeiter betroffener Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen die Arbeit nieder, so heißt es in einer Pressemitteilung der EVG. Insgesamt 50 Stunden, bis einschließlich Dienstag, 24.00 Uhr, werden die Arbeitnehmer streiken. Das hat Auswirkungen auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), auch in Regensburg, Nürnberg und Augsburg.

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Auch im Norden Deutschlands ist mit Chaos zu rechnen. Wie kreiszeitung.de mitteilt, fahren in Bremen immerhin die Straßenbahnen. In Hamburg ist bereits jetzt klar: Wer auf S-Bahnen angewiesen ist, muss auf eine Alternative ausweichen, so 24hamburg.de.

Bundesweiter EVG-Streik legt den Nah- und Fernverkehr für 50 Stunden lahm

Es ist der dritte Streik in den Tarifverhandlungen der EVG. Erst vor wenigen Wochen wurde der Nah- und Fernverkehr in Bayern lahmgelegt. „Unsere Tarifkommissionen haben klare Forderungen für die Tarifrunde formuliert, unsere Aufgabe ist es, diese jetzt durchzusetzen“, so die EVG. Es gebe der Erfahrung nach insbesondere in Angeboten der Deutschen Bahn „Hintertürchen“, mit dem vermeintliche Erfolge wieder infrage gestellt werden.

„Das erleben wir gerade wieder beim Thema Mindestlohn.“ Aus diesem Grund gehen die Mitarbeiter aller übrigen der insgesamt 50 Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, bei denen keine wesentlichen Fortschritte während der Verhandlungen erzielt werden konnten, am kommenden Sonntag ab 22 Uhr auf die Straße.

Mann während Streik vor Bremer Hauptbahnhof
50 Stunden – solange wird ab kommenden Sonntag, 14. Mai, der Nah- und Fernverkehr wegen eines Streiks der EVG lahmgelegt. (Symbolbild) © dpa/Sina Schuldt

Vieles ungewiss im EVG-Streik, aber ein Fakt: Keine Auswirkungen auf Go-Ahead-Züge

Ob und inwiefern die Bayerische Oberlandbahn betroffen ist, kann aktuell noch nicht gesagt werden. „Derzeit können wir noch keine konkreten Aussagen treffen“, teilt ein Sprecher auf Anfrage von Merkur.de mit. Es sei noch zu früh, eine Aussage zu treffen. Die Züge der Firma Go-Ahead sind nicht betroffen, wie das Unternehmen auf Nachfrage der Redaktion erklärt. „Da wir keinen Tarifvertrag mit der EVG haben, wird bei uns auch nicht gestreikt“, sagt Go-Ahead-Pressesprecher Winfried Karg. Ob die Deutsche Bahn in Bayern ebenfalls die Arbeit niederlegt, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Auf ihrem Twitter-Kanal teilte diese mit: „Wir werden so schnell und umfassend wie möglich informieren.“ (Dieser Artikel wird laufend aktualisiert)

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