1. tz
  2. München
  3. Stadt

Affenpocken-Fälle in München: Was über die ersten Patienten bekannt ist – neue Infos zu Symptomen

Erstellt:

Von: Theresa Kuchler

Kommentare

In München wurden mittlerweile zwei Affenpocken-Fälle bestätigt. Was zu den Infektionen bekannt ist, verrät das Gesundheitsreferat der Stadt.

München - Es ist erst wenige Tage her, da sorgte eine Nachricht in der Republik für Aufsehen: In München* wurde der erste Affenpocken-Fall in Deutschland bestätigt. Nur vier Tage später, am 24. Mai, folgte schon die zweite Meldung über eine Infektion mit dem Virus. In Bayern sind damit insgesamt drei Affenpocken-Fälle bestätigt, davon zwei in München und einer in Ansbach (Stand: 25. Mai).

Die Münchner Patienten befinden sich derzeit im Klinikum Schwabing, wo sie isoliert behandelt werden. Wie das Gesundheitsreferat der Stadt mitteilt, handelt es sich bei den beiden Männern nicht um gegenseitige Kontaktpersonen. Der zweite Infizierte, ein 32-jähriger Münchner, hat sich also nicht bei dem 26-Jährigen angesteckt, bei dem am 20. Mai der erste Affenpocken-Fall festgestellt wurde.

Affenpocken in München: Was über die Fälle bislang bekannt ist

Der erste Infizierte hatte sich umgehend medizinisch untersuchen lassen, nachdem er erste Symptome festgestellt hatte. Ein spezieller PCR-Test des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr bestätigte schließlich: Der 26-Jährige leidet an einer milden Variante des Affenpocken-Virus.

Die allgemeinen Symptome, wie Schluckstörungen und erhöhte Temperatur, konnte der 26-Jährige mittlerweile überwinden. An den pockenartigen Hautveränderungen, mit denen auch ein entsprechender Juckreiz einhergeht, leidet der Patient allerdings immer noch. Wie das Gesundheitsreferat angibt, hatte der Mann vier Kontaktpersonen. Alle seien unter Quarantäne gestellt worden, Symptome weise aber niemand auf.

Affenpocken: Münchner Patienten leiden unter Pusteln

Auch der 32-Jährige leidet unter den typischen Pusteln, die das Affenpocken-Virus auslöst. Zur Linderung wird er mit einer Zinksalbe behandelt. Das Gesundheitsreferat teilt mit, dass er die ersten Symptome schon am 19. Mai bemerkte - kurz nachdem er von Gran Canaria nach München zurückgekehrt war.

Am 23. Mai habe er sich dann selbst zur Behandlung in die München Klinik Schwabing begeben. Ein PCR-Test bestätigte auch hier die Affenpocken. Der Patient gibt an, dass er seit seiner Rückkehr keine Kontakte hatte, die er angesteckt haben könnte.

(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)

Gesundheits-Experte: „Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich“ - Inkubationszeit bis zu drei Wochen

Wie schnell sich das Affenpocken-Virus überhaupt von Mensch zu Mensch übertragen kann, weiß Prof. Christian Weidner. Er ist der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und sagt: „Grundsätzlich ist eine Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich, aber in der Regel nur bei intensivem körperlichen Kontakt wahrscheinlich.“ Zudem sei die Inkubationszeit recht lang. „Bei einer Ansteckung mit dem Affenpocken-Virus kann es 7 bis 21 Tage dauern, bis erste Symptome auftreten“, so Weidner.

Obwohl sich die Affenpocken-Infektionen in München und Bayern häufen, zeigt man sich in der Landeshauptstadt nicht beunruhigt. Immerhin schätzen die Experten aus dem Landesamt für Gesundheit das allgemeine Infektionsrisiko für die bayerische Bevölkerung derzeit als gering ein. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will trotzdem schon jetzt schärfere Eindämmungsmaßnahmen der Affenpocken durchsetzen. Bei einer Infektion empfiehlt er eine mindestens dreiwöchige Quarantäne. (kuc)

Auch interessant

Kommentare