Streik in München: Hochschulen und Residenztheater betroffen – Demo vor der TUM
Nach ersten Warnstreiks im Freistaat geht es nun im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder in München weiter. Ein Schwerpunkt sind die Hochschulen.
Update, 20. November, 10.04 Uhr: Der Warnstreik von Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist deutschlandweit gestartet. Verdi fordert zehneinhalb Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro mehr im Monat. In München sind Hochschulen, Staatstheater und Mensen betroffen: So werden unter anderem die Mitarbeiter der Ludwigs-Maximilians-Universität, der Technischen Universität und der Hochschule für angewandte Wissenschaften an dem Streik teilnehmen, ebenso das Studentenwerk, welches die Essensausgabe an den Standorten organisiert.
Der Streik macht auch vor der Kulturbranche keinen Halt: So fällt die Aufführung von „Peer Gynt“ im Residenztheater am Montagabend ersatzlos aus. Um 12 Uhr mittags ist heute zudem eine Kundgebung vor der Technischen Universität München geplant. Verdi-Koordinator Heinrich Birner gab an, mit etwa 2000 Teilnehmern zu rechnen.
Tarifstreik im öffentlichen Dienst: Rund 2000 Demo-Teilnehmer in München erwartet
Erstmeldung, 19. November, 18.11 Uhr: München – Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder ruft die Gewerkschaft Verdi für Montag (20. November) Beschäftigte der Münchner Hochschulen, Staatstheater und anderer Landeseinrichtungen zu Warnstreiks auf. Betroffen sind unter anderem auch die Bayerische Schlösserverwaltung, die Staatsgemäldesammlungen und das Deutsche Museum.

„Ich gehe davon aus, dass wir um die 2000 Teilnehmer werden“, sagte Verdi-Koordinator Heinrich Birner mit Blick auf die Kundgebung am Montagmittag (12.00 Uhr) vor der Technischen Universität. „Es wird nicht so sein, dass wir eine Hochschule lahmlegen. Aber ich denke schon, dass der eine oder andere Lehrstuhl verwaist sein wird“, sagte die Verdi-Zuständige Christiane Glas-Kinateder.
Streik in München: Auch Polizei-Gewerkschaft ruft auf
Folgen hat das wohl für einige gastronomische Betriebe in München: Auch die Mensen dürften vielerorts kein oder kaum Essen anbieten. Für Kulturliebhaber werden sich ebenfalls Einschränkungen ergeben. So wird die Aufführung von „Peer Gynt“ am Residenztheater ersatzlos entfallen, wie das Haus mitteilte.
In dem Tarifkonflikt geht es um das Einkommen von bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellten des öffentlichen Diensts der Länder. Das Ergebnis wird üblicherweise auch auf die 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte übertragen. In Bayern sind es laut Birner rund 155.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie rund 227 000 Beamtinnen und Beamte. Deshalb ruft auch die Gewerkschaft der Polizei zu dem Warnstreik am Montag auf. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Arbeitgeberseite hat die Forderungen als unbezahlbar zurückgewiesen. Bis zur dritten Verhandlungsrunde im Dezember wollen die Gewerkschaften deshalb mit Warnstreiks Druck machen.
In der vergangenen Woche hatte ein bundesweiter Bahnstreik Münchner Pendler vor Probleme gestellt. Die Münchner S-Bahn reagierte mit einem Notfallplan. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, kündigte bereits an, dass das „mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein wird, so wie sich die Deutsche Bahn anstellt“. (lks/dpa)
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