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„In große Nöte getrieben“: Brauereien in Bayern sehen sich zu drastischem Preis-Schritt gezwungen

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Der rasante Anstieg von Energie- und Transportkosten treibt die Brauereien in die Enge. Ihr einziger Ausweg: Das Bier in Bayern wird teurer.

München ‒ Nachdem bereits der Spritpreis auf ein Rekordhoch angestiegen ist, müssen sich die Menschen in Bayern jetzt auch noch auf steigende Preise bei ihrer liebsten Flüssigkeit einstellen. Richtig: auch das Bier in Bayern wird bald teurer. Davor warnt jetzt der Bayerische Brauerbund. Der Grund für die steigenden Preise sind - wie fast immer - steigende Kosten.

Die Brauereien in München und Bayern kämpfen mit rasant wachsenden Kosten für Energie und Transport: „Alles, was teurer werden kann, wird teurer, Energie, Rohstoffe, Transport, Personal“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Brauerbunds, Lothar Ebbertz, der Deutschen Presse-Agentur. Neben der Energiekrise seien auch die Preise für Braugerste in den vergangenen Wochen durch die Decke gegangen, so Ebbertz. Und selbst vermeintliche Kleinigkeiten treiben die heimischen Bierproduzenten in die Enge.

Preise für Bier in Bayern steigen: Wie teuer es wird, ist noch unklar

Nach Angaben des Brauerbunds haben sich nämlich auch viele andere Artikel verteuert, auf die Brauereien angewiesen sind. „Das betrifft auch Kleinigkeiten wie Kronkorken“, ergänzte Ebbertz. Im nächsten Jahr stehe für die Belegschaften dann auch noch eine Tariferhöhung an, gefolgt von einer neuen Tarifrunde. Der Verband Private Brauereien Bayern schickte bereits Mitte Oktober zusammen mit dem Bayerischen Müllerbund und den Landesinnungen der Metzger, Bäcker und Konditoren einen „Brandbrief“ an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Darin forderten die Verbände staatliche Schritte zur Entschärfung der steten Teuerung. 

Bier in einem Glas: Das Bier in Bayern wird voraussichtlich teurer.
Das Bier in Bayern wird voraussichtlich teurer. Als Grund nennen die Brauereien massive Kostensteigerungen bei der Produktion. (Symbolbild) ©  YAY Images/Imago

Zahlreiche Betriebe würden durch die Mehrbelastungen in große Nöte getrieben und von den Kostensteigerungen geradezu überrollt, heißt es in der Mitteilung der fünf Verbände. Die einzige Lösung: die steigenden Kosten auf die eigenen Preise und damit auf die Kunden umzulegen.

Ob, wann und um wie viel die einzelnen Brauereien ihre Preise erhöhen, entscheiden die Unternehmen selbst - der Brauerbund hat darüber nach Worten des Hauptgeschäftsführers keinen Überblick.

Das Bier in Bayern wird teurer: Brauereien durch die Corona-Pandemie

Abgesehen von den Preissteigerungen sind die Brauereien ohnehin hart von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Im vergangenen Jahr brachen die Umsätze wegen der Einschränkungen des öffentlichen Lebens ein. Gerade in den Münchner Wirtschaften hat der Lockdown seine Spuren hinterlassen. Im Sommer 2021 stieg der Bierpreis in München bereits einmal an: Teilweise kostet der halbe Liter hier schon mehr als 5 Euro.

In diesem Jahr waren die Biergärten zwar wieder geöffnet und private Feste erlaubt. Trotzdem fielen viele Veranstaltungen und Feste, von der Münchner Wiesn bis hin zu Vereinsfeiern, im zweiten Jahr in Folge aus. Der regnerische Sommer war ebenfalls nicht gut für das Geschäft. (iwe/dpa)

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