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Mehr als 5 Euro für die Halbe! In München schießen Bierpreise in die Höhe - Corona ist schuld

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Prost! Im Hofbräuhaus lassen es sich die Gäste schmecken. Die Mass Bier kostet dort 9,60 Euro, die Halbe kriegt man für die Hälfte
Prost! Im Hofbräuhaus lassen es sich die Gäste schmecken. Die Mass Bier kostet dort 9,60 Euro, die Halbe kriegt man für die Hälfte. © Felix Hörhager/dpa

In vielen Münchner Wirtschaften hat der Bierpreis mittlerweile saftige Höhen erreicht. Unter vier Euro ist eine Halbe kaum mehr zu haben. Corona hat die Situation jetzt noch verschärft. Eine Übersicht.

München - Der Lockdown hat Spuren hinterlassen. Beim Alten sei noch lange nicht alles, sagt etwa Nockherberg-Wirt und Dehoga-Kreisvorsitzender Christian Schottenhamel. Auch er hat die Preise „moderat erhöht“. Statt 4,70 Euro zahlen die Gäste im Paulaner am Nockherberg jetzt 4,90 Euro. „Die Innengastronomie hat zwar wieder geöffnet. Aber auch dort gehen im Schnitt zwischen 20 und 30 Prozent der Sitzplätze verloren“, sagt Schottenhamel. Die Kosten für Strom, Löhne und Pacht seien gleichbleibend hoch. „Das muss irgendwie kompensiert werden.“

Zum Beispiel durch einen Corona-Aufschlag: Im Herzog an der Maxburgstraße wird jeder Rechnung eine „Hygiene- und Entertainment-Pauschale“ von 1,50 Euro pro Person hinzugefügt. „Da wir unsere Preise nicht anheben wollen, aber zugleich mehreren Künstlern eine Chance eben wollen, bei uns aufzutreten, und um die Mehrkosten, die durch die Corona-Regeln entstehen, abzufedern, haben wir diese Pauschale entwickelt“, sagt Gesellschafter Alexander Recknagel.

München: Bierpreise merklich gestiegen - Halber Liter kostet teilweise 5,60 Euro

Wirt Werner Hochreiter vom Biergarten auf dem Viktualienmarkt versucht die pandemiebedingten Einbußen über eine Erhöhung des Bierpreises zu lindern. Statt ursprünglich 4,60 Euro für ein Helles, müssen die Gäste jetzt 5,20 Euro hinlegen. Ein vorübergehender Anstieg, bis er wieder Selbstbedienung anbieten dürfe, sagt der Wirt. Noch teurer ist es beim benachbarten Pschorr: Dort kostet die Halbe 5,60 Euro.

Auch das Bratwurst Glöckl hat auf die Krise reagiert – mit Hilfe der Augustiner Brauerei. „Bisher lag die Schallgrenze für ein Helles bei vier Euro. Aber wegen Corona haben wir von der Brauerei die Erlaubnis, da drüber zu gehen“, sagt Chef Jürgen Morawek. 4,10 Euro kostet jetzt das Helle im Bratwurst Glöckl (früher: 3,95 Euro). Genauso viel wie im Augustiner am Dom und im Augustiner Klosterwirt. Weniger zahlt man nur in der Brauerei selbst – unschlagbare 2,95 Euro in der Augustiner Bräustuben an der Landsberger Straße.

Der große tz-Bieratlas - Das sind die Preise für ein Helles in der Stadt - die Top-10

WirtschaftAktueller PreisPreis vor Corona
Pschorr am Viktualienmarkt5,60 Euro5,30 Euro
Café am Marienplatz5,50 Eurogleicher Preis
Ratskeller5,30 Euro5,20 Euro
Biergarten am Viktualienmarkt5,20 Euro4,60 Euro
Haxenbauer5,20 Eurogleicher Preis
Zum Franziskaner5,20 Eurogleicher Preis
Seehaus (Biergarten)5,10 Eurogleicher Preis
Alter Hackerhaus5,10 Eurogleicher Preis
Schnitzelwirt5,10 Eurogleicher Preis

Unser günstigster Preis - 2,95 für die Halbe Bier

Bevor wir zum gesamten Bieratlas kommen, wollen wir Ihnen unseren günstigsten Teilnehmer nicht verschweigen: 2,95 Euro verlangt die Augustiner Bräustuben unverändert für einen halben Liter Helles.

Der ganze Bierpreisatlas für München:

Die große Bierpreis-Atlas für München. © tz

Nach der lange dauernden Zwangsschließung wegen Corona haben währenddessen viele Wirte ein großes Problem*.

Bierpreise in München teurer: So erklärt Dehoga-Chef John das Anziehen des Gerstensafts

Woher kommt die große Spanne beim Bierpreis (siehe Tabelle oben)? „Das ist eine sehr individuelle Kalkulation“, weiß Frank-Ulrich John, Geschäftsführer der Dehoga Bayern. „Mit dem Bierpreis zahlt man eine Dienstleistung. Die bemisst sich beispielsweise an der Inneneinrichtung oder daran, wie viel Platz der Gast hat.“ Außerdem könne auch eine Mischkalkulation dahinter stecken: „Zum Beispiel kann das Bier teurer sein, dafür aber manche anderen Getränke oder Gerichte günstiger“, erklärt John.

Egal ob teuer oder günstig – eines haben die Gäste zum Glück immer drin, im Münchner Bier: jede Menge Geschmack. (dap, cmy, nba) *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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