Das bizarre Geständnis von Sex-Arzt Dr. Kalaschnikov

München - Er hortete hunderte Waffen im Haus und filmte Frauen mit einem Videokugelschreiber zwischen die Beine – das Geständnis von Christian K. ist der tiefe Einblick in ein bizarres Leben!
Er hortete hunderte Waffen im Haus und filmte Frauen mit einem Videokugelschreiber zwischen die Beine (tz berichtete) – gestern gab der pensionierte Gynäkologe Christian K. (67) vor dem Landgericht alles zu. Sein Geständnis ist der tiefe Einblick in ein bizarres Leben!
„Es ist zutreffend, dass die Patientinnen ohne Einverständnis gefilmt, abfotografiert und aufgenommen wurden. Unser Mandant schämt sich für seine Taten und inbesondere den Vertrauensmissbrauch“, lässt K. über seine Anwälte verlesen. Die Begründung ist kaum zu glauben: Schon sein Leben lang habe ihn der Einsatz versteckter Technik fasziniert – der Gynäkologe liebte Agenten wie James Bond. Der verführt in seinen Filmen reihenweise Frauen. Christian K. hingegen filmte seine Patientinnen insgesamt mehr als sieben Stunden lang ohne ihr Wissen während der Behandlung. 100 000 Euro Schmerzensgeld wird er dafür an die Opfer zahlen müssen. Aber damit nicht genug: Nach tz-Informationen bot er jungen Patientinnen auch Geld, um sie nackt im Keller seiner Moosacher Praxis zu fotografieren – einige machten sogar mit. Auch zum Geschlechtsverkehr soll es gekommen sein – auf einer Pritsche neben der Waffenkammer, die er durch vier Alarmanlagen schützte. Dort verkehrte K. auch mit einer Geliebten, gibt er zu.
Von dieser wusste seine Ehefrau ebensowenig wie von dem stetig wachsenden Waffenarsenal. „Ich hatte meine Praxis im dritten Stock, die Kellerräume standen leer. Ursprünglich sollte das ein Ambulanz-OP werden“, sagt der Gynäkologe aus. Stattdessen gibt er einer Bitte seines Schwiegervaters nach, dort Revolver und Maschinengewehre einzulagern – und sammelt auch selbst 30 Jahre lang. „Zweimal die Woche ist er mit der S-Bahn von Weilheim gekommen und hat die Waffen zerlegt in Sporttaschen mitgebracht“, sagt K. Darunter auch Kriegswaffen wie eine Kalschnikov und ein Maxim-Maschinengewehr. „Mich hat die Präzision und die Schönheit interessiert.“ Ein paar Waffen habe er auch mit nach Hause in die Fasanerie genommen, „zum Putzen, Streicheln und Saubermachen.“ In einem Bunker unter dem Gartenhaus versteckt er sie. „Ich dachte, wenn der Krieg ausbricht, können wir da runter.“
Insgesamt 351 Waffen stellt die Polizei sicher. „Im Bunker waren richtige Leisten an den Wänden für die Waffen“, sagt Staatsanwältin Nicole Selzam. „Als ich da war, war sogar die Heizung noch an.“ Christian K. schaut auf: „Ich bin ein Spinner“, sagt er, als wolle er erklären: ein verrückter Sammler, ein Waffennarr. Aber auch einer, der sich in seine Wahnwelt verstiegen hat. Sie wird wohl im Gefängnis enden.
Andreas Thieme