Stefan Flemmerer (54) beschreibt den Schmerz im kalten Wasser „wie kleine Nadelstiche. Aber es ist irgendwie positiv“. Er geht den restlichen Tag nun mit einem guten Gefühl an und freut sich auch schon auf den nächsten Besuch im Eisbach. Warm werde ihm anschließend sowieso von ganz alleine.
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Aber Vorsicht: Eisbaden ist nicht für jeden etwas! Bei Erkältungen oder bestimmten Vorerkrankungen sollte man es lieber lassen. Im Zweifelsfall lieber beim Arzt um Rat fragen. Für den Anfang kann man mit kaltem Duschen beginnen. Und wer dann mal den Sprung in den Eisbach wagen möchte, kann sich bei der Gruppe der Munich Hot Springs melden. Die freut sich immer über neue Eiswasserratten. Infos und den Kontakt gibt es im Netz unter munichhotsprings.com.
Übrigens: Als sich die mutigen Kältesportler umgezogen und auf den Heimweg gemacht haben, wagte auch unser Reporter den frostigen Bade-Versuch. Aber mehr als ein Fuß war nicht drin! „Ich gebe es zu: Ich bin halt ein Warmduscher!“ (A. Schmidt, P. Plesch)
Seit Jahren wird das Eisbaden auf der ganzen Welt vermehrt praktiziert. Einen großen Teil hat Wim Hof dazu beigetragen. Er gilt als The Iceman. Der Niederländer hat zig Weltrekorde sowohl in klirrender Kälte als auch in enormer Hitze aufgestellt. Er stand zum Beispiel 112 Minuten bis zum Hals in Eiswasser. Hof hat es geschafft, bewusst sein autonomes Nervensystem zu beeinflussen. Studien belegen das. Außerdem hat er sozusagen seine Schmerzrezeptoren neu programmiert. Zur Wim-Hof-Methode gehört neben dem Kältetraining zudem eine bestimmte Atemtechnik. Den Blutkreislauf fördern, das Immunsystem stärken, Fettgewebe umwandeln und besser regenerieren - das sollen positive Effekte von regelmäßigem Eisbaden sein. Dabei gilt es natürlich, alle Risiken zu kennen, sich vorher checken zu lassen und nie allein ins Wasser zu gehen.
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