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Prinz-Eugen-Park: Bäume müssen weg – Fällaktionen sorgen für Entsetzen 

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Fällaktion in München sorgt für Entsetzen: Diese drei Bäume auf dem Maria-Nindl-Platz sollen gefällt werden.
Fällaktion in München sorgt für Entsetzen: Diese drei Bäume auf dem Maria-Nindl-Platz sollen gefällt werden. © Marcus Schlaf

Großer Aufschrei in Bogenhausen: Am Maria-Nindl-Platz sollen drei große Bäume der Säge zum Opfer fallen. Es handelt sich um prächtige Exemplare aus der Zeit, als das Prinz-Eugen-Gelände noch eine Kaserne war.

München – Die Bäume haben Stammumfänge zwischen 1,50 und zwei Metern sowie ausladende Kronen. Sie müssen weg, weil sie dem Bau des lang ersehnten Kulturbürgerhaus für Bogenhausen im Weg stehen.

Das Kulturbürgerhaus mit integriertem Alten- und Servicezentrum (ASZ) ist der letzte Baustein im Prinz-Eugen-Park und hat wegen seiner sozialen, kulturellen und bürgerschaftlichen Nutzungen eine zentrale Funktion fürs Viertel. Es soll am Quartiersplatz gegenüber der Ruth-Drexel-Schule gebaut werden. Im Sommer soll der Stadtrat über die Ausführung entscheiden, danach wäre Baubeginn. Mit der Fertigstellung ist 2025 zu rechnen.

Keine Rettung für die Bäume in Bogenhausen: Bäume zu groß zum Verpflanzen

Zwei Anträge auf Rettung der Großbäume hat es bereits gegeben. Die Forderungen: Entweder werde am Platz so umgeplant, dass man die Bäume erhalten könne oder mindestens einer werde umgesetzt. Für beides kommt von der Stadt nun die Ablehnung. Eine Umplanung fällt aus, weil kein anderes Baufeld vorhanden ist. Die Prüfung durch eine Fachfirma für Großbaumverpflanzungen hat ergeben, dass die Bäume zu groß sind, um mit der gängigen Technik umgesetzt zu werden. Das Kommunalreferat weist außerdem darauf hin, dass im Prinz-Eugen-Park rund 2.100 Bäume erhalten und 390 neue Exemplare gepflanzt werden.

München: Baumsterben in Bogenhausen nimmt kein Ende

Es ist nicht die einzige Baumfällung, die in Bogenhausen derzeit heiß diskutiert wird. Alleine bei der Erweiterung der Helen-Keller-Realschule sollen bis zu 129 Bäume weg, beim Bau des neuen Wertstoffhofs an der Truderinger Straße sind es 50. Bei der Realschule fällt ein erheblicher Teil nicht unter die Baumschutzverordnung, weil die Bäume auf dem Areal der benachbarten Bezirkssportanlage stehen und für die gilt die Verordnung nicht.

„Für den Natur-, Klima- und Artenschutz ist es irrelevant, auf welchen Flächen die Bäume stehen, solange sie gesund sind und Tieren einen Lebensraum geben“, finden die Bogenhauser Grünen um Fraktionschefin Petra Cockrell. Sie fordern nun von der Stadt, bei allen eigenen Bauprojekten ab 20 beantragten Baumfällungen einen externen Gutachter eine mögliche Verpflanzung prüfen zu lassen. Die Entscheidung soll dann der örtliche Bezirksausschuss treffen. Nachpflanzungen könnten die Fällung eines jahrzehntealten Baums nicht in gleichem Maß ersetzen.

„Dies bedeutet nicht nur einen Rückgang des Grüns im Straßenbild, sondern auch ein erheblicher Verlust von CO2-Senkern, was den Klimaschutzplänen der LHM entgegenläuft.“ Die Verpflanzung sei zwar der teurere Weg, aber dafür könne zumindest ein Teil der Bäume erhalten werden. Die Stadt verfüge über reichlich geeignete Flächen.

München: Schock nach Kahlschlag

Nach einem Kahlschlag im Westen von München, bei dem Hunderte von Bäumen zum Opfer fielen, trauern und protestieren Bürger.

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