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MVG-Busse während München-Streik blockiert: Gereizter Minister startet Wutrede über „diese Wirrköpfe“

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Von: Lukas Schierlinger

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Am frühen Donnerstagmorgen war ein MVG-Betriebshof Schauplatz einer aufsehenerregenden Maßnahme. Minister Herrmann reagiert äußerst verstimmt.

Update 2. März, 15.40 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat verärgert auf die Münchner Busdepot-Blockade (siehe Ursprungsmeldung) reagiert. „Die Klimaaktivisten haben inzwischen ganz offensichtlich die Orientierung verloren“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in München. „Jeder respektiert den Tarifstreik von Gewerkschaften. Aber es ist absurd, dass Klimaaktivisten den ÖPNV blockieren.“

Die Auswirkungen der Aktion hielten sich laut der städtischen Verkehrsgesellschaft MVG in Grenzen. „Diese Wirrköpfe manövrieren sich vollends ins Abseits und zeigen dabei, worum es ihnen eigentlich geht: Sie wollen „das kapitalistische System“ attackieren“, sagte Herrmann. Wobei es zur Orientierungslosigkeit passe, dass sie sich als Symbol für den Kampf gegen den Kapitalismus ausgerechnet einen Busbetrieb der Münchner Stadtwerke ausgesucht hätten.

ÖPNV-Streik in München: Aktivisten hindern Busfahrer an Abfahrt

Ursprungsmeldung vom 2. März 2023:

München - „Heute Morgen haben wir in Solidarität mit dem Streik im öffentlichen Nahverkehr am MVG-Betriebshof Ost Busse am Herausfahren gehindert“, erklärt das „Antikapitalistische Klimatreffen“ München am Donnerstag via Instagram. Die Aktion nahe der Einsteinstraße sei „gemeinsam mit Beschäftigten und Verdi“ erfolgt, hieß es.

Die Gewerkschaft hat sämtliche Mitarbeiter der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) aufgerufen, am 2. und 3. März ihre Arbeit niederzulegen. Seit den Morgenstunden ist der Warnstreik in vollem Gange, über die Auswirkungen halten wir Sie in unserem News-Ticker auf dem Laufenden.

Der Vorstoß habe sich nicht explizit gegen Busfahrer gerichtet, die sich – zum Teil aufgrund eines anderen Vertragsverhältnisses – nicht am Warnstreik beteiligen wollten, gaben die Aktivisten an, sondern sei als „Unterstützung für den Streik“ angedacht gewesen. Nach einigen Stunden sei die Blockade der Busse „selbstbestimmt“ beendet worden, war dem Instagram-Beitrag des Antikapitalistischen Klimatreffens zu entnehmen.

Am Donnerstagmorgen nahm die MVG zunächst lediglich die U-Bahn-Linie 6 für einen Zehn-Minuten-Takt in Betrieb, gegen 9 Uhr folgte die Trambahnlinie 20 im 20-Minuten-Takt. Infolge des Warnstreiks wichen viele Münchner auf andere Verkehrsmittel aus. Bei niedrigen Temperaturen ausgerückten Fahrradfahrern gab ein Experte einen Kleidungstipp mit auf den Weg.

„Muss bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne geben“

„Die Streiks sind wichtig für uns alle, denn für einen raschen Ausbau und ein zuverlässiges Angebot im ÖPNV brauchen wir mehr Personal. Und um das zu finden, muss es bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne geben“, positionierte sich das Antikapitalistische Klimatreffen, das via Instagram auch Fotos der Aktion verbreitete.

Am Freitag will Verdi den Warnstreik im Nahverkehr auf weitere Regionen und Städte ausweiten: Mittelfranken, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Bamberg, Landshut und Bayreuth.

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