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Bogenhausen

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Mae West Kunstwerk am Effnerplatz in München an der Richard Strauß Straße
Mae West Kunstwerk am Effnerplatz in München an der Richard Strauß Straße © M.Zettler / IMAGO

In Bogenhausen wurde 1805 der geheime Bogenhausener Vertrag unterzeichnet. Es war die Geburtsstunde des Königreiches Bayern.

München – In Bogenhausen liegen die Wurzeln des Königreiches Bayern. Heute ist der Stadtteil einer der nobelsten in München. Hier befinden sich Kultur und Natur direkt nebeneinander, eine ausgeprägte Villenarchitektur vervollständigt das Bild. Unser brandneuer München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alles, was in der Isar-Metropole passiert.

Bogenhausen in München: Lage des Stadtteils und Stadtbezirks

Bogenhausen ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München. Zugleich ist Bogenhausen ein Stadtbezirk: der Münchner Stadtbezirk 13. Zu diesem gehören neben seinem Namensgeber noch sieben weitere Stadtteile:

Bogenhausen und Oberföhring bildeten den Bezirk fast 15 Jahre lang gemeinsam, bis 1930 vier weitere Ortsteile hinzukamen. 1973 folgten schließlich noch Zamdorf und Steinhausen. Der Stadtbezirk 13 liegt im Nordosten der Stadt. Auf der rechten Isarseite gelegen, verläuft er vom Rand der Innenstadt bis zur Grenze der Stadt im Norden und Osten. Im Süden markiert die Prinzregentenstraße das Bezirksende. Im Westen ist es das Westisarufer.

Der Stadtteil Bogenhausen und seine Geschichte

Bogenhausen zählte schon immer zu den gehobenen Stadtvierteln. Lange Zeit standen hier viele Schlösser von adligen Herrschaften. Zu diesen gehörte auch Graf Maximilian von Montgelas, der von 1799 bis 1817 das Amt des Ministers unter Kurfürst – und später König von Bayern – Maximilian I. bekleidete. Am 25. August 1805 kam es im damaligen Fleischerschlösschen zur Schließung des geheimen Bogenhausener Vertrages zwischen dem Kurfürstentum Bayern und Frankreich. Ein wichtiger Tag in der Geschichte Bogenhausens und Bayerns: Denn an ihm wurden Bayerns Bündnis mit Österreich und Russland aufgehoben und eine Allianz mit Frankreich geschaffen. Diese sah vor allem die gegenseitige militärische Unterstützung vor. Bayern zog beträchtliche Gebietsgewinne aus den siegreichen Napoleonischen Kriegen gegen Österreich. Zudem wurde im anschließenden Friedensvertrag Bayerns Königstitel ausgesprochen. Damit gilt der Bogenhausener Vertrag als Grundlage für die Entstehung des Bayerischen Königreiches. Das Fleischerschlösschen ist heute der Sitz des Bundesfinanzhofes.

Bogenhausen nach dem Königreich

Im Jahre 1818 wurde der Stadtteil Bogenhausen zur Gemeinde erhoben. Unter Prinzregent Luitpold entstand ein nobles Stadtviertel mit herrschaftlichen Villen und Bürgerhäusern. Auch ein eigenes Theater, das Prinzregententheater, bekam das Viertel. 1892 wurde Bogenhausen nach München eingegliedert. Im Laufe der Zeit wurde Bogenhausen zuerst Sitz des Reichsfinanzhofs und dann auch des Bundesfinanzhofs. 1957 entstand mit der Parkstadt Bogenhausen die erste Großwohnanlage in der Stadt München.

Der Stadtteil Bogenhausen: Sehenswertes und Besonderheiten

In Altbogenhausen ist nach wie vor ein mittelalterlicher Dorf-Charme zu spüren, vor allem rund um die alte Pfarrkirche St. Georg mit ihrem Bogenhausener Friedhof. Berühmte Persönlichkeiten wie Erich Kästner und der Monaco Franze sind hier begraben. Zu den sehenswerten Hotspots gehört der Friedensengel, eine goldene Statue von sechs Metern. Sie war ein Geschenk der Stadt München an Bayern zum 25. Friedensjahr nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-71. Direkt daneben befindet sich die Villa Stuck des Jugendstil-Künstlers Franz von Stuck. Heute beherbergt der neoklassizistische Bau wechselnde Ausstellung sowie Stucks Sammlungen und Arbeiten. Im Prinzregententheater finden noch immer Opern und Theateraufführungen statt.

Ein weiterer zentraler Punkt des Viertels ist der Arabellapark. Zwischen 1965 und 1998 entstand hier ein Wohn- und Gewerbegebiet, das heute eine große Bedeutung als Hotel- und Kongresszentrum sowie als Bürostandort innehat. Unweit vom Arabellapark, am Effnerplatz, wurde im Jahr 2011 die Statue Mae West eingeweiht. Sie misst 52 Meter und gehört seitdem zum festen Bestandteil der Münchner Skyline.

Zu Bogenhausens besonderen Bewohnern zählten unter anderem der Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen und der Schriftsteller Thomas Mann. Letzterer lebte 20 Jahre lang mit seiner Familie im Herzogpark. Im Zweiten Weltkrieg wurde seine Villa stark beschädigt und schließlich abgerissen. Doch heute befindet sich an derselben Stelle ein identischer Nachbau.

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