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Bogner verliert den B-Prozess

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Morton Douglas mit Bergamont-Käppi
Morton Douglas mit Bergamont-Käppi © Unfried

München - Der Münchner Sportbekleidungs-Hersteller Willy Bogner benutzt ein "B" im Firmenlogo, in typischer Schrift und eingerahmt in einem Kreis. Um dieses ist ein Rechtsstreit entbrannt.

Ebenfalls ein B benutzt der Hamburger Fahrrad-Hersteller Bergamont – vor allem für Trikots und Mützen. Um dieses B ist ein Rechtsstreit entbrannt, bei dem Bogner jetzt vor dem Münchner Oberlandesgericht eine klare Niederlage einstecken musste.

Das Bogner-B prangt an allen Skijacken und ist an jedem Reißverschluss-Zipper zu finden. Seit 1932, als Sportler Willy Bogner sen. das Unternehmen gründete, ziert der Buchstabe den Markenartikel. „Auf der Piste ist dieses B sehr bekannt“, trägt Bogner-Anwalt Dr. Jürgen Lachnit vor. Mit dem B von Bergamont, das von einer Art Ellipse umrahmt wird, wolle man damit nicht verwechselt werden.

Zwar ziert das Bergamont-B vor allem Radsport-Bekleidung. Theoretisch könnte es freilich auch auf Skipisten getragen werden, zogen die Richter des Landgerichts in erster Instanz ins Kalkül. Urteil im März: Bergamont darf das B in Deutschland nicht auf Kleidung verwenden. Im übrigen Europa wurde dies erlaubt.

Das ließen die Hamburger Biker nicht auf sich sitzen. Bergamont-Anwalt Dr. Morton Douglas vor dem Oberlandesgericht: „Unser B ist etwas ganz anderes.“ Drumherum sei auch kein Kreis, sondern das dynamische Symbol eines Rades.

Dieser Argumentation schloss sich der Zivilsenat an und hob die Einstweilige Verfügung gegen Bergamont auf. Bogner trägt die Kosten des Verfahrens. „Eine Verwechslungsgefahr ist nicht gegeben“, konstatierte Richter Rainer Zwirlein. „Die Unterschiede sind von erheblichem Gewicht.“ Nach dem gewonnenen Prozess verließ Morton Douglas lachend mit einem Bergamont-Käppi den Gerichssaal.

Von Eberhard Unfried

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