Brand beim FC Teutonia: 250.000 Euro Schaden
München - Diese Weihnachtsfeier werden die 60 Gäste auch nicht vergessen. In der Nacht auf Sonntag brannte es im Vereinsheim des FC Teutonia. Es entstand ein hoher Sachschaden.
Am Tag nach dem Brand versuchen die Mitglieder des FC Teutonia, das Beste aus einer eigentlich ziemlich unglücklichen Situation zu machen. Rund 20 Mitglieder des Fußballklubs haben sich vor dem Vereinsheim an der Schwere-Reiter-Straße am Olympiapark versammelt, jemand hat einen Kasten Bier mitgebracht. „Wir machen da weiter, wo wir letzte Nacht aufgehört haben“, sagt einer der Fußballer lachend.
Aufhören mussten die Vereinsmitglieder Sonntagfrüh kurz nach halb eins, und zwar mit ihrer Weihnachtsfeier. Denn während des Festes drang plötzlich dichter Rauch aus dem Kabinentrakt des Vereinsheims des FC Teutonia – es brannte. „Es ging alles ganz schnell. Innerhalb von Sekunden waren wir alle raus“, erinnert sich Vereinsmitglied Lars Kutschat. Rund 60 Mitglieder des Vereins versammelten sich vor der Gaststätte, einer von ihnen verständigte die Feuerwehr. Dann blieb den Fußballern erst einmal nichts anderes übrig, als frierend zuzusehen, wie der Brand sich weiter ausbreitete. „Wir mussten unsere Jacken und alles drinnen lassen. Die meisten von uns standen in Hemd und Sakko draußen“, erzählt Kutschat.
Als kurz darauf die Feuerwehr eintraf, hatte sich über dem Vereinsheim schon eine weit sichtbare Rauchsäule gebildet. Zwar schafften es die Einsatzkräfte, den Brand zu löschen, aber der Schaden ist immens: Die Umkleidekabinen sind völlig ausgebrannt und auch Teile des Dachstuhls, der Sanitäranlagen und der Gasstätte wurden schwer beschädigt. Auf rund 250 000 Euro schätzt die Feuerwehr den Schaden.
Der Schock sitzt am Sonntag noch tief bei den Vereinsmitgliedern, den Schneid will man sich von dem Brand aber trotzdem nicht abkaufen lassen. So kam es zum spontanen Treffen vor dem Vereinsheim. „Wir machen jetzt eben gute Miene zum bösen Spiel“, sagt Kutschat.
Einer, der sich von dem Galgenhumor der Fußballer noch nicht so ganz anstecken lassen will, ist Matthias Steiner. Den Wirt des Vereinsheims hat die vergangene Nacht merklich mitgenommen. Zur Brandursache kann er sich nicht äußern: „Wir wissen es einfach nicht“, sagt er mit Blick auf die verkohlte Eingangstür. Erst am Montag werden die Brandfahnder vor Ort die Ermittlungen aufnehmen. Derzeit schließe man einen Unfall genauso wenig aus wie vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung, hieß es am Sonntag bei der Polizei.
Ein Bild des Schadens konnte sich der Vereinsheimwirt bisher selber noch nicht machen. Der Zutritt zum Gebäude ist derzeit nämlich streng verboten. Es besteht Einsturzgefahr. Wann der Zutritt wieder möglich ist und wie es mit dem Verein weitergeht, das alles ist derzeit noch völlig unklar. Eines steht für Steiner aber trotzdem schon fest: „Wir bauen wieder auf“, sagt er und kann der ganzen Sache dann doch noch etwas Positives abgewinnen: „Eigentlich ist das Fazit zu gestern: Gut, dass keinem etwas passiert ist.“
Annika Schall