10.14 Uhr: Die Wahl im Freistaat verspricht spannend zu werden. Abgesehen vom bundesweiten Wahlergebnis wird in Bayern mit Anspannung erwartet, wie die CSU am Ende abschneidet. Umfragen in Bayern hatten die Christsozialen zuletzt unter der 30-Prozent-Marke gesehen. Damit droht der Partei unter Chef Markus Söder ein neuer Negativ-Rekord, auch der Verlust der Fünf-Prozent-Hürde ist nicht ausgeschlossen.
Hintergrund dazu: Um es in den Bundestag zu schaffen, benötigt eine Partei deutschlandweit mindestens 5 Prozent der Zweitstimmen. Falls die CSU diese Hürde nicht überspringt, kann ihr der Einzug in den Bundestag dennoch gelingen: Dazu müsste sie mindestens drei Direktmandate gewinnen. Insofern besitzt diese Regelung ein Stück weit auch symbolischen Charakter. Bisherige Tiefststand der Partei waren bis dato übrigens 29,2 Prozent bei der Wahl 1949.
Abgesehen davon, richtet sich der Blick ebenso auf die Freien Wähler mit ihrem Vorsitzenden Hubert Aiwanger. Denn die Partei hofft auf den erstmaligen Einzug in den Bundestag. Umfragen hatten sie aber in den letzten Wochen stets unter der Fünf-Prozent-Hürde gesehen. Mit einem satten Plus können im Freistaat vor allem die Grünen rechnen.
Die CSU muss erstmals seit Jahren den Verlust von Direktmandaten fürchten: Insbesondere in München und Nürnberg machen sich SPD und Grüne Hoffnungen, der CSU einen oder mehrere Wahlkreise abzujagen. 2005 hatte die CSU letztmals nicht alle Direktmandate in Bayern holen können - damals war der Wahlkreis München-Nord an die SPD gegangen.
Wahlsonntag, 9.21 Uhr: Guten Morgen! Schon gewählt? Nein? Dann aber los. Wir begleiten Sie heute durch den Wahltag in München.
Ursprüngliche Meldung:
München - Der Tag der Entscheidung ist gekommen. Im Rahmen der Bundestagswahl 2021 sind die Wähler in München aufgerufen, den Gang zur Urne zu tätigen. Viele haben ihr Kreuz bereits zuvor gemacht. In der Isar-Metropole waren weitaus mehr Briefwähler zu verzeichnen als noch bei der Bundestagswahl vor vier Jahren (Anteil damals bei 43 Prozent). Wahlberechtigt sind knapp 922.000 Bewohner der Landeshauptstadt.
Der Abend dürfte noch richtig spannend werden. Eine Last-Minute-Umfrage von wahlkreisprognose.de sah in nahezu allen vier Stimmkreisen ein Kopf-an-Kopf-Rennen - mit Chancen für alle Kandidaten von CSU, Grünen und SPD auf das Direktmandat.
In den vier Münchner Stimmbezirken treten 65 Direktkandidaten an: 18 im Wahlkreis Nord, je 17 im Osten und in West/Mitte sowie 13 im Süden. Mit der Zweitstimme sind 26 Parteien wählbar. Um 18 Uhr schließen die Wahllokale.
Im Laufe des Wahlabends halten wir Sie in diesem News-Ticker über die Geschehnisse auf dem Laufenden. Stimmen und Einschätzungen aus München fangen wir ebenso ein, wie die aktuellsten Hochrechnungen und Ergebnisse.
Wie war das mit dem Kreuzerl? Ein Stimmzettel birgt so einige Tücken. Fast die Hälfte der 18-29-Jährigen scheint damit überfordert. Das Wichtigste jetzt noch einmal im Überblick.