Corona traf Menschen in der Gastronomie besonders hart. „Meine Mutter konnte sich ihre Wohnung selbst im Allgäu nicht mehr leisten und musste zu ihrem Partner ziehen“, so Schwarzenberger. In der Krise hätten Wirtschaftsinteressen oft über dem Gemeinwohl gestanden. Konzerne wie die Lufthansa hätten Milliardenhilfen erhalten, während andere durchs Raster fielen. „Das ist die Folge unsozialer Politik“, findet der Schwabinger. Und dagegen will er vorgehen. Stichwort Umverteilung: Es brauche eine Vermögensabgabe für Reiche, wohingegen Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen entlastet werden sollen.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist ein globales Thema. Als Schwarzenberger im Rahmen seines Studiums der Energie- und Prozesstechnik an der TU ein Jahr in Afrika verbrachte, sah er Villenkolonien direkt neben Slums, also „soziale Ungerechtigkeit wie durch ein Brennglas. Dort sieht man die Folgen unserer Handelspolitik.“ In Afrika wuchs auch der Drang in ihm, politisch aktiv zu werden – zunächst bei der globalisierungskritischen Bewegung Attac und seit 2017 bei der Linken.
Ein Thema, das ihm noch am Herzen liegt, ist der Klimaschutz. In Schwarzenbergers Studium lag der Fokus auf erneuerbaren Energien. „In der Hinsicht tun die Stadtwerke zu wenig. Man muss erneuerbare Energien in der Region ausbauen, um Kohle- und Gaskraftwerke abzuschalten“, so der 33-Jährige. Wichtiger als eine CO2-Steuer seien Ausbau und Vergünstigung des öffentlichen Nahverkehrs, sodass etwa Menschen im ländlichen Raum das Auto nicht mehr brauchen.
Seinen Kernthemen soziale Gerechtigkeit, Mieter- und Klimaschutz würde er sich auch in Berlin widmen und sich dort mit Mietergemeinschaften in Verbindung setzen. Sein Lebensmittelpunkt bliebe aber in München. „Ich habe mit vielen Mietern seit Jahren Kontakt, zum Teil sind auch Freundschaften entstanden“, sagt er. Wichtig sei der Zusammenhalt. Der kann dann auch zu Erfolgen führen: „In der Adams-Lehmann-Straße ist es uns inzwischen gemeinsam gelungen, die Mieterhöhungen für zwei Jahre auszusetzen.“
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