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Großer Corona-Ausbruch! Bayerisches Gefängnis erneut betroffen - Söder-Vize deutet Lockerungen an

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Von: Lukas Schierlinger

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In einem bayerischen Gefängnis ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Der Söder-Vize stellt derweil zusätzliche Regel-Erleichterungen in Aussicht. Alle News im Ticker.

Update 16. Dezember, 13.30 Uhr: Im Straubinger Gefängnis hat es einen Corona-Ausbruch mit mindestens 55 Infizierten gegeben. „Bisher haben die Insassen noch keine schwerwiegenden Symptome“, erklärte Anstaltsleiter Hans Amannsberger jedoch. Weitere Infizierte könnten noch hinzukommen, denn die Ergebnisse der am Mittwoch durchgeführten Reihentestung waren zunächst noch unbekannt.

Von den infizierten Gefangenen sei knapp die Hälfte vollständig geimpft, berichtete Amannsberger. Die Betroffenen seien isoliert und in Quarantäne. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk über den Ausbruch berichtet. Es ist nicht der erste Corona-Vorfall in der Straubinger Justizvollzugsanstalt, schon im April dieses Jahres hatten sich 48 Menschen dort infiziert. Auch in anderen bayerischen Gefängnissen tritt Corona immer wieder auf. In der niederbayerischen JVA sitzen insgesamt rund 700 Männer ein.

Corona-News aus Bayern: Söder-Vize deutet weitere Lockerungen an

Ursprungsmeldung:

München - Seit fast drei Wochen sinkt die Corona-Inzidenz in Bayern. Am Donnerstag (16. Dezember) gab das Robert Koch-Institut (RKI) den relevanten Wert nun mit 322,5 (Vortag 356) an. Der Freistaat liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt - erstmals seit Monaten.

Jedoch stieg in Bayern auch die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorbenen Menschen um 79. Seit Pandemiebeginn zählt das RKI im Freistaat insgesamt 18.850 Tote. Die höchste Inzidenz in Bayern weist aktuell der Landkreis Bamberg mit 663,7 auf, die niedrigste Inzidenz wird für die Stadt Weiden gemeldet: 134. 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) macht unterdessen Hoffnung auf weitere Corona-Lockerungen. Beim BR-Talk „Jetzt red i“ am Mittwochabend (15. Dezember) legte der Söder-Vize dabei den Fokus auf den Sportbereich. Für kontaktfreie Disziplinen wie Bogenschießen könne die Pflicht zu einem zusätzlichen Test bald entfallen, deutete Aiwanger an.

Bei einem Thema herrschte unter den Sendungsgästen ohnehin große Einigkeit: Jugendlichen soll Vereinssport weiterhin ermöglicht werden, auch wenn sie noch nicht gegen Corona geimpft sind. Derzeit gilt im Hallensport für Erwachsene die 2G Plus-Regel und unter freiem Himmel 2G. Jugendliche sind bislang ausgenommen - und wenn es nach den Grünen und den Freien Wählern geht, soll das auch so bleiben. „Ich hoffe, dass wir das ab Januar verlängern können“, so Aiwanger. „Das ist ein Muss!“, legte Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, nach.

„Paradoxe“ Corona-Regeln in Bayern? Betroffene klagen in BR-Sendung

Zuvor waren Betroffene der bayerischen Corona-Maßnahmen - Gastronomen oder Einzelhändler etwa - in der BR-Sendung zu Wort gekommen. Und hatten über ein undurchschaubares und in Teilen unfaires Maßnahmenkonstrukt geklagt. Es sei geradezu „paradox“, dass ausgerechnet für seinen Betrieb die 2G-Plus-Regel samt Zugangsbeschränkung gelte, klagte ein Passauer Kinobetreiber. Denn dort sei das Ansteckungsrisiko eher gering.

Aiwanger im BR
Beobachtet von Studio-Gästen und Polit-Kollegin Katharina Schulze sprach Hubert Aiwanger im BR über mögliche Corona-Lockerungen. © Screenshot BR

„Die Regeln sind ein bisschen crazy“, pflichtete Katharina Schulze, Fraktionschefin der Grünen im Landtag, bei. Allerdings seien differenzierte Entscheidungen im Zuge einer Pandemie auch nicht immer einfach zu treffen. Für Schulze nun unabdingbar: Ein „Stufenplan mit Leitplanken“.

Aiwanger verteidigt Corona-Maßnahmen in Bayern, zeigt aber Verständnis

Aiwanger, der in der Vergangenheit Lockerungen häufig offensiv beworben hatte, verteidigte die aktuellen Maßnahmen. Aufgrund der stark gestiegenen Zahlen hatten Experten vor ein paar Wochen eine Verdreifachung der Belegung in den Krankenhäusern vorhergesagt. „Jetzt reden wir schon wieder auf relativ hohem Rosse.“

Für den Passauer Kinobetreiber hatte der Wirtschaftsminister dennoch verständnisvolle Worte parat. „Natürlich können wir mit der 25 Prozent-Besetzung auf Dauer nicht wirtschaftlich arbeiten. Entweder müssen wir dicht machen und euch besser entschädigen oder wir müssen jetzt dann auf 50, 75, 100 Prozent hochgehen.“ (lks)

Ebenfalls am Mittwochabend kam es im Zuge einer Corona-Demo in München zu teils chaotischen Szenen. Die Polizei griff durch, mehrere Teilnehmer wurden festgenommen.

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