Corona-Demo in München: Tausende marschieren durch Stadt - dann kommt es zu chaotischen Szenen
In München demonstrierten tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Die Situation geriet wohl teilweise außer Kontrolle. Alle News im Ticker.
- Für Freizeitangebote in München gibt es infolge der Söder-Lockerungen neue Zugangsberechtigungen (Siehe Update vom 15. Dezember, 13.49 Uhr).
- In München zogen hunderte Menschen im Rahmen nicht genehmigter Demonstrationen durch die Stadt. (Siehe Update vom 15. Dezember, 22.09 Uhr)
- +++ Die Berichterstattung in diesem News-Ticker ist beendet. Vielen Dank für‘s Mitlesen! +++
Update vom 15. Dezember, 22.09 Uhr: In München kam es am Mittwochabend zu einer Corona-Demonstration in der Innenstadt. Wie die BILD berichtet, waren mehrere hundert Menschen an dem Zug beteiligt, der sich gegen die aktuelle Corona-Politik lehnte. Eine genehmigte Demonstration startete um 18 Uhr an der Ludwigstraße, insgesamt 3500 Personen sollen beteiligt gewesen sein, was die Sperrung der Ludwigstraße zur Folge hatte. Weiter heißt es, dass die Situation um etwa 19.30 Uhr eskalierte.
Corona-Demo in München: Lage eskaliert, hunderte Menschen verteilen sich über die Stadt
Knapp 1000 Demonstranten sollen dann in Richtung Theresienstraße gegangen sein, das Einschreiten der Polizei sei an der Fürstenstraße gescheitert. Dies hatte zur Folge, dass sich ein nicht gestatteter Zug in Richtung Platz der Opfer des Nationalsozialismus bildete. Auch am Stachus und in der Sendlinger Straße versammelten sich hunderte Menschen, die schließlich von Beamten eingekreist und gestoppt wurden, so die BILD weiter. Die nicht genehmigten Märsche sollen über die umstrittene Plattform Telegram organisiert worden sein. Gegen 20.30 Uhr sollen sämtliche Teilnehmer gestoppt worden sein.
Update vom 15. Dezember, 13.49 Uhr: Gestern hat die Bayerische Staatsregierung Anpassung der Corona-Regeln (siehe Update vom 14. Dezember, 13.10 Uhr) beschlossen. Daraus ergeben sich auch Änderungen für die Hallenbäder, Saunen und Fitnesscenter der Stadtwerke München. Darüber wurde in einer Pressemitteilung nun noch einmal informiert.
Corona: Söder-Lockerungen haben direkte Auswirkungen in München
Die 2G-Plus-Regel gilt weiterhin: Zutritt haben lediglich geimpfte oder genesene Personen - jeweils mit einem aktuellen negativen Corona-Testergebnis.
„Neu ist: Geboosterte Personen benötigen ab dem 15. Tag nach der Auffrischungsimpfung keinen Testnachweis mehr“, wird in der Mitteilung noch einmal unterstrichen. Weitere Änderungen: Im Dante-Winter-Warmfreibad (Schwimmen) und im Prinzregentenstadion (Eislauf) gilt die 2G-Regel, da es sich um Sportangebote unter freiem Himmel handelt.
Update vom 15. Dezember, 11.38 Uhr: Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Bayerns Krankenhäusern ist erstmals seit Wochen wieder unter 1000 gesunken. Laut Divi-Intensivregister lagen am Mittwochvormittag 978 schwer kranke Covid-Patienten auf den Intensivstationen, 26 weniger als am Vortag. Nach Einschätzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) wäre es trotz des Rückgangs verfrüht, von einer Entspannung zu sprechen. Zum einen sei die Zahl der Corona-Patienten nach wie vor sehr hoch, auf vielen Stationen seien Pflegepersonal und Mediziner überlastet.
Corona-News aus Bayern: Zahl der Intensivpatienten sinkt - neuer Anstieg nach Weihnachten?
Und es sei nach wie vor zu befürchten, dass die Zahl der Covid-Patienten um Weihnachten und Jahreswechsel herum wieder steige, sagte ein BKG-Sprecher. Mediziner beobachten vor allem die Entwicklung der Omikron-Variante des Erregers mit Sorge. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Bayern war seit August kontinuierlich von unter 50 auf über 1000 gestiegen. Der derzeitige leichte Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass weniger neue Intensivpatienten hinzukommen als sterben oder wegen Besserung ihres Zustands auf Normalstationen verlegt werden können.
Update vom 15. Dezember, 10.15 Uhr: Gelingt einem Münchner Forschungsteam der große Durchbruch im Kampf gegen Corona? Zumindest erste Meldungen erscheinen vielversprechend. Den Wissenschaftlern sei es gelungen, ein Protein zu entwickeln, das im Zellversuch die Infektion durch das Virus und seine Varianten zuverlässig verhindere. Ulrike Protzer vom Institut für Virologie der Technischen Universität München (TUM) informierte am Dienstag (14. Dezember) über den Stand der Medikamentenforschung.
Update vom 15. Dezember, 6.40 Uhr: Eigentlich sollte am heutigen Mittwoch in den bayerischen Impfzentren sowie bei Haus- und Kinderärzten die Kinderimpfungen gegen das Coronavirus beginnen. Doch nicht überall sind die Vorbereitungen dafür schon abgeschlossen, daher startet die Impfkampagne für Fünf- bis Elfjährige in manchen Städten und Gemeinden, wie zum Beispiel auch der Landeshauptstadt München, erst am Donnerstag oder später (siehe Update unten). Im Freistaat gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums etwa 855.000 Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren.
Corona-Kinderimpfungen in Bayern starten: Alle Sorgeberechtigten müssen zustimmen
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher Aufklärung aber auch alle Kinder dieser Altersgruppe geimpft werden. Für Kinder ab zwölf Jahren laufen Impfungen bereits seit mehreren Wochen. Allein für die Impfzentren im Freistaat sind nach Worten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rund 240.000 Impfdosen bestellt worden. „Dazu kommen noch die Impfdosen für die Ärzte, die selbst bestellen konnten.“
„Zwar erleiden Kinder nur selten schwere Verläufe, aber auch sie können von Post-Covid betroffen sein und die Infektionen weitertragen“, sagte Minister Holetschek. „Je mehr Menschen sich impfen lassen können, desto mehr Sicherheit bekommen wir.“ Damit die Kinderimpfung verabreicht werden kann, müssen alle sorgeberechtigten Elternteile zustimmen.
Corona-Ärger in München: „Manche reagieren aggressiv“
Update vom 14. Dezember, 18.16 Uhr: Seit Wochen warten Münchner Eltern darauf, dass ihre kleinen Kinder gegen Corona geimpft werden. Was sie bisher erleben, ist Chaos. Impfstoffe werden zu spät geliefert, kürzlich brach das Buchungssystem zusammen. Los geht’s am Gasteig nun erst am Donnerstag. Eltern sind empört, viele Ärzte verwirrt.
„Ich hätte gestern eigentlich Impfstoff bekommen sollen, habe aber nichts erhalten“, sagt etwa Philipp Schoof. „Wir haben die ersten Termine – für vorerkrankte Kinder – vorsichtshalber ohnehin für die letzte Dezemberwoche ausgemacht.“ Zum Glück, wie sie jetzt herausstellt. „Wir Ärzte wissen nicht, wie verteilt wird. Das ist total undurchsichtig!“, sagt Schoof. Hunderte E- Mails und Anrufe erhalte er täglich von Eltern. „Manche reagieren auch aggressiv, wenn sie nicht gleich einen Termin bekommen“, sagt der Kinderarzt.
Update vom 14. Dezember, 13.38 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. In oben eingehängtem Stream von BR24 können Sie einen Mitschnitt der Pressekonferenz ansehen. In unterem Update ist eine Liste mit den neuen Regelungen für Bayern zu sehen.
Update vom 14. Dezember, 13.10 Uhr: „Der beste Schutz ist das Impfen und das derzeitige Boostern“, so Söder. Ab dem morgigen Mittwoch, 15. Dezember, werde man in Bayern mit dem Impfen von Kindern beginnen. Dann teilt der CSU-Chef gegen die STIKO aus, die aus seiner Sicht bei dem Thema der Kinder-Impfungen unglücklich verhalte. Hingegen Lob spricht Söder dann für Nationalspieler Kimmich aus, der sich nach öffentlich ausgedrückten Bedenken nun doch impfen lassen wolle.
Corona: Söder will bundesweite Impfpflicht - und spricht von vorgezogener MPK
„Wir brauchen eine Impfpflicht. Die auf Bundesebene geplante Impfpflicht kommt zu spät“, so Söder. Außerdem brauche man einen Pflegebonus.
In Bayern wurde die Infektionsschutzverordnung bis zum 12. Januar verlängert. Die Grundlinie bleibe, man werde nicht zu früh aus dem erfolgreichen Corona-Management aussteigen. Neu ist:
- Boostern ersetzt künftig das Testen. Dies gilt ab 15 Tage nach der Drittimpfung.
- 2G+ entfällt im Außenbereich, wie Zoos oder Außensportanlagen.
- Die Sperrstunde entfällt an Silvester.
- Insgesamt werde man 30 Millionen Euro für Schausteller zur Verfügung stellen.
Update vom 14. Dezember, 13.06 Uhr: Markus Söder ist da. Die Pressekonferenz beginnt. „Wir haben aus bayerischer Seite absolute Solidarität mit Sachen vermittelt,“ beginnt der CSU-Chef sein Statement. Auch Sachens Ministerpräsident Kretschmer nimmt an der Pressekonferenz teil. Beide Freistaaten waren zuletzt schwer von Corona getroffen worden (siehe Erstmeldung). „Die Maßnahmen und das Corona-Management wirken“, setzt Söder fort. Die Inzidenz habe sich in Bayern im Gegensatz zum Höchststand beinahe halbiert, damit liege Bayern nun bundesweit auf Platz sieben.
Steht überraschende Corona-Lockerung bevor? Söder-PK JETZT live
„Leichte Entspannung, aber keine Entwarnung“, fasst Söder zusammen. Delta flache ab, Omikron stehe bereits vor der Tür. Die neue Variante sei wohl ansteckender, in Bayern gebe es aktuell 87 Verdachtsfälle. „Die Impfungen wirken wohl nicht in gleicher Weise wie bei Delta“, so Söder. Daher brauche man jetzt eine einheitliche, nationale Omikron-Strategie. Eine MPK zu Omikron sei „Anfang Januar“ sehr zu empfehlen, so Söder. Man müsse vor die Wellen kommen, und nicht erst dann reagieren, wenn es bereits zu spät ist.
Steht überraschende Corona-Lockerung bevor? Söder gleich LIVE
Update vom 14. Dezember, 12.46 Uhr: In knapp 15 Minuten beginnt die Pressekonferenz aus München. Sie können sie, sobald es losgeht, in oben eingehängtem Stream verfolgen. Parallel tickern wir wie gewohnt die wichtigsten Aussagen hier im Text live mit.
Video: Die ganze Pressekonferenz zum Nachhören
Livestream bereitgestellt von br24.de
Erstmeldung vom 14. Dezember 2021
München - Seit dem 11. November gilt in Bayern der Katastrophenfall. Damals war die Corona-Pandemie in dramatischer Art und Weise fortgeschritten, die Inzidenzen reichten in zahlreichen Landkreisen über die Tausend. Die Lage im Freistaat ist auch Mitte Dezember angespannt, wenngleich die Inzidenzen in ganz Bayern kontinuierlich sinken. In München etwa liegt sie bei 269,7 (Quelle: RKI, Stand: 14.12). CSU-Chef Markus Söder bespricht sich heute mit Sachsens MP Kretschmer (CDU), im Anschluss äußert sich der Bayerische Ministerpräsident im Rahmen einer Pressekonferenz aus München.
Corona: Söder-PK mit Spannung erwartet - kommt überraschende Erleichterung?
Sachsen und Bayern waren und sind die mit am stärksten von Corona gebeutelten Bundesländer in Deutschland. Niedrige Impfquoten und hohe Inzidenzen ziehen sich durch beide Freistaaten. Dennoch verkündete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), sowie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CDU), dass es womöglich eine Erleichterung für Geboosterte (dreifach Geimpfte)* geben könnte. Konkret geht es dabei um eine Befreiung der Testpflicht.
Corona in Bayern: Söder-PK heute LIVE - welche Regeln kommen für Weihnachten?
Auch zum anstehenden Weihnachts- und Silvesterfest dürfte sich Söder heute in München* äußern. Bereits zu Beginn der Woche hatte Holetschek im ZDF Hoffnung auf ein Fest mit „Familie und Freunden“ gemacht, wollte strengere Regeln dennoch noch nicht gänzlich ausschließen. Wir berichten von der Pressekonferenz aus München, sobald es losgeht. Sie können die Statements dann hier im Live-Ticker oder ab 13 Uhr im oben angehängtem Stream verfolgen. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA