Corona-Gipfel: Söder kündigt strengeren Sonderweg in Bayern an - Lockdown für Ungeimpfte fix
Beim Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten wurde die weitere Marschroute festgelegt. CSU-Chef Söder skizzierte im Anschluss, was das für Bayern bedeutet.
- CSU-Chef Markus Söder erklärte im Anschluss an den Corona-Gipfel den bayerischen Sonderweg. Darunter etwa Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und Geisterspiele beim Fußball (siehe Update von 14.58 Uhr)
- Im Einzelhandel soll die 2G-Regel gelten (Update 2. Dezember, 14.54 Uhr).
- Dieser News-Ticker wird laufend aktualisiert.
Update vom 2. Dezember, 20.35 Uhr: „Wir können Corona leider nicht einfach verschwinden lassen, aber wir können das Virus gemeinsam bekämpfen“, twitterte Markus Söder am Donnerstagabend. „Dazu hilft vor allem Impfen. Wir werden eine Spaltung der Gesellschaft nur überwinden, wenn wir Corona besiegen. Danke für die Bereitschaft zum Mitmachen und zur Vorsicht“, so der CSU-Chef.
Einen Tag nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern tagt das bayerische Kabinett. Am Freitag (10 Uhr) soll die angekündigte Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschlossen werden: Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga, schärfere Kontaktbeschränkungen und Zugang zum Handel nur noch für Geimpfte und Genesene
Update 2. Dezember, 15.01 Uhr: Zum Schluss des Statements bedankt sich Söder dann noch bei den Kolleginnen und Kollegen und besonders bei der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Danke für die Zusammenarbeit“, so Söder. Der größte Dank gehe jedoch an die bayerische Bevölkerung, die die neuen Maßnahmen gut umsetze.
Corona-Gipfel: Söder kündigt strengeren Sonderweg in Bayern an - Lockdown für Ungeimpfte fix
Update 2. Dezember, 14.58 Uhr: Eine Impfpflicht werde man versuchen, voranzubringen. „Alle sind sich einig“, so Söder. Der Ethikrat werde einen Vorschlag machen, wie mit dem Thema umzugehen sei. „Einen Wermutstropfen gibt es allerdings“, erklärt Söder dann. Dieser sei das Thema Zuschauer beim Fußball. „Fans bewegen sich aus ganz Deutschland“, daher werde man in Bayern auf Geisterspiele setzen. Auch wenn nur wenige Zuschauer ein Stadion besuchten, sei die Infektionsgefahr dennoch zu hoch. Dass einige Bundesländer dies anders sehen, nennt Söder „bedauerlich“.
An Silvester werde ein Böller-Verbot gelten. Intention ist das Vermeiden von Menschenansammlungen. Auch der Verkauf von Pyro-Technik werde untersagt werden. Am morgigen Freitag, 3. Dezember, werde man im Bayerischen Kabinett beraten, um die Maßnahmen zu beschließen.
Update 2. Dezember, 14.54 Uhr: Bayern kann durch die neuen Beschlüsse auch nach dem 15. Dezember harte Maßnahmen anwenden. „Das ist für uns das allerwichtigste“, so Söder. Ein zentraler Punkt der neuen Strategie sei außerdem der „Lockdown für Ungeimpfte“, so Söder. Dazu gehören etwa Kontaktbeschränkungen - ab sofort können sich lediglich zwei Haushalte von Ungeimpften mit maximal 2 haushaltsfremden Personen treffen. Ein Ungeimpfter darf sich ferner lediglich mit einem Haushalt und maximal zwei ungeimpften Personen treffen.
Corona-Gipfel: Bayern wieder vor strengem Sonderweg? Söder-Statement JETZT LIVE
In den hochbelasteten Gebieten rate man „dringend“ davon ab, auch unter Geimpften große Zusammentreffen zu machen, daher seien ab sofort in Innenräumen nur noch Treffen mit maximal 50 Personen zulässig. „Wir raten dennoch von jeder Form von Feiern ab“, betont der CSU-Chef dann. Wichtig sei außerdem die neu getroffene 2G-Regel im Einzelhandel, also der Zutritt lediglich von Geimpften und Genesenen - Läden des täglichen Bedarfs, also etwa Supermärkte, sind davon ausgeschlossen.
Update 2. Dezember, 14.53 Uhr: CSU-Chef Söder ist da, das Statement beginnt.
Update 2. Dezember, 14.38 Uhr: Der Corona-Gipfel ist beendet. Die Pressekonferenz mit Noch-Kanzlerin Merkel und ihrem designierten Nachfolger Scholz können sie live in unserem Ticker verfolgen.
Corona-Gipfel live: Söder meldet sich aus Schalte - „Müssen konsequent bleiben“
Update 2 Dezember, 13.48 Uhr: Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland verschieben sich die Statements im Anschluss an die MPK um etwa 45 Minuten. Demnach sitzen die Entscheider noch in den Beratungen. Sobald es los geht, starten wir hier unseren Live-Ticker.
Update 2. Dezember, 13.25 Uhr: CSU-Chef Markus Söder tritt im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz vor die Presse, um die Ergebnisse zu verkünden. Wann genau es so weit ist, ist noch nicht bekannt. Aus Kreisen ist jedoch zu entnehmen, dass ab 13.30 Uhr damit zu rechnen ist. Sobald der Ministerpräsident das Wort ergreift, halten wir Sie hier im Ticker auf dem Laufenden.
Update 2. Dezember, 12.40 Uhr: Der Corona-Gipfel läuft seit 11 Uhr. CSU-Chef Söder meldete sich inzwischen aus der Schalte mit Bund und Ländern. „Für einheitliche Regeln in Deutschland“, beginnt der Ministerpräsident sein kurzes Statement via Twitter. Man müsse jetzt konsequent bleiben, auch wenn die Zahlen in Bayern sinken und die Maßnahmen wirken würden. „Der Kampf gegen Corona verzeiht keine Halbherzigkeit“, so Söder.
Update 2. Dezember, 11.46 Uhr: Die Inzidenzen in Bayern gehen seit knapp einer Woche stetig zurück (siehe Update unten). Die Zahl der bayerischen Corona-Hotspots liegt mittlerweile bei drei. Letzte Woche waren es noch neun Kreise, die eine Inzidenz über 1000 aufwiesen. Ministerpräsident Markus Söder führt den Rückgang auf die Wirkung der getroffenen Maßnahmen zurück. Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner steht dem skeptisch gegenüber. Er glaubt nicht, dass aktuell eine Entschleunigung des Infektionsgeschehens stattfinde.
Corona: Infektiologe aus München widerspricht Söder - „Davor haben viele Experten gewarnt“
Im Spiegel-Interview vermutet eher, dass die Gesundheitsämter eher an vielen Orten an ihre Belastungsgrenze stoßen würden. Genau das sei ja auch in München passiert. „Noch am 11. November lag die Inzidenz dort bei 93,3 – nachdem das Personal aufgestockt worden war, stieg sie sprunghaft an und liegt inzwischen, nur knapp drei Wochen später, bei 433,1“, so der Experte.
Je höher die Inzidenz, desto unsicherer seien die Zahlen. „Davor haben viele Experten gewarnt.“ Hinzu komme die hohe Auslastung der Labore und Engpässe bei den Test-Kits. „In so einer Situation werden automatisch weniger Menschen getestet, das heißt, die Dunkelziffer steigt“, gibt Wendtner gegenüber dem Spiegel zu bedenken. Der Corona-Gipfel läuft inzwischen. Die Spitzen von Bund und Ländern haben pünktlich um 11 Uhr ihre Beratungen aufgenommen.
Update 2. Dezember, 8.59 Uhr: Derweil sinkt die Corona-Inzidenz in Bayern weiter. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat eine Inzidenz von 571,6 (Stand 3.24 Uhr). Das ist ein Rückgang um 17,7 im Vergleich zum Mittwoch. Bundesweit hat Bayern damit die fünfthöchste Inzidenz. Deutscher Durchschnitt sind 439,2.
Laut RKI stieg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona um 87. Insgesamt sind es seit Beginn der Pandemie in Bayern 17 739.
Corona-News aus Bayern: Söder regt weitreichende Maßnahme an
Ursprungsmeldung:
München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will über eine Impfpflicht bei Kindern ab zwölf Jahren sprechen. „Das muss man diskutieren“, sagte er im Bayerischen Rundfunk. „Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist - ab zwölf - auch stattfinden würde.“
Das würde schnell gehen und die Schulen „absolut sicher machen“, erklärte der Ministerpräsident. Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: „Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: „Dann habe ich Freiheit.“ Ab 11 Uhr trifft Söder beim Corona-Gipfel auf die weiteren Ministerpräsidenten der Länder. Gemeinsam wollen sie die Marschroute für die kommenden Wochen festlegen.