Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) soll der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit Ende März in der Regel nur noch an Menschen ab 60 Jahren verimpft werden. Jüngere Impfwillige können sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ aber weiterhin damit impfen lassen.
Update vom 21. April, 18.17 Uhr: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat die Regelungen der bundesweiten Corona-Notbremse im Schulbereich kritisiert. „Ich halte die im Bundesgesetz für die Schulen vorgesehenen Maßnahmen für nicht zu Ende gedacht. Wir in Bayern setzen höhere Standards beim Infektionsschutz als der Bund - wir haben Maskenpflicht, Testpflicht und vieles mehr. Warum der Bund die Inzidenzgrenze für Distanzunterricht ausgerechnet bei 165 haben will, erschließt sich mir nicht“, sagte Piazolo auf dpa-Anfrage. Bayern will nach Merkur-Informationen trotz der nun beschlossenen Notbremse im Bund an der Inzidenz-Grenze von 100 festhalten (siehe Update von 12.39 Uhr).
In München sind die Corona-Zahlen wieder gestiegen. Am Mittwoch liegt die Inzidenz bei 156,5. Zum Vergleich: Am Dienstag hatte dieser Wert noch bei 155,4 gelegen. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden in der bayerischen Landeshauptstadt 515 neue Corona-Fälle registriert. Diese Zahl ist deutlich höher als die vom Dienstag: Hier waren 232 Neuinfektionen gemeldet worden. Zwei Personen sind am Mittwoch in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Der R-Wert liegt nun bei 1,06.
Update vom 21. April, 14.15 Uhr: Ein Mann hat drei Spritzen mit Corona-Impfstoff aus einem Münchner Impfzentrum geklaut. Er habe am Montagnachmittag eine 75-Jährige zu ihrem Impftermin begleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Vor Ort habe der 57-Jährige die vorbereiteten Spritzen an sich genommen und mit ihnen das Impfzentrum verlassen.
Ein Mitarbeiter bemerkte den Diebstahl. Der Sicherheitsdienst holte den Mann nahe des Impfzentrums ein und übergab ihn der Polizei. Die Kripo ermittelt. Die Dosen mit dem Wirkstoff der Firma Biontech mussten laut Polizei entsorgt werden.
Update vom 21. April, 12.39 Uhr: Während der Bundestag in Berlin gerade eifrig über Merkels Corona-Notbremse debattiert, kommt aus Bayern die erste Klarstellung. Für Schulen bleibe im Freistaat 100 als Inzidenz-Grenze für Distanzunterricht bestehen - unabhängig davon, was der Bund künftig vorgibt (165). „Wir bleiben bei einer strengeren Regelung“, zitiert Merkur-Redakteur Christian Deutschländer Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (CSU), der weiter zu „Vorsicht und Umsicht“ anhält.
Minister aus dem Söder-Kabinett halten die überraschend im Bundes-Entwurf aufgetauchte Zahl von 165 für verwirrend. Dies sei „etwas seltsam“, spöttelte etwa Gesundheitsminister Klaus Holetschek diese Woche. 165 gilt als politisch in Berlin ausgehandelter Kompromiss zwischen 200 und 100.
Update vom 21. April, 10.03 Uhr: Wer steckt sich in München mit Corona an? Die Häufigkeit von Corona-Infektionen ist in den Altersgruppen mittlerweile extrem unterschiedlich verteilt. Die Analyse nach Alter und Wohnort.
Update vom 21. April, 6.39 Uhr: Die Zahlen im Landkreis sowie der Stadt München sind weiterhin hoch. Das RKI meldete am Morgen 493 neue Corona-Infizierte. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie insgesamt 65.027 Münchener offiziell mit dem Coronavirus infiziert. Laut RKI ergibt sich daraus eine 7-Tage-Inzidenz von 156,5 und somit etwas niedriger, als am Dienstag (161,3).
Update vom 20. April, 22.31 Uhr: Im Vergleich zum Vortag sind die Corona-Zahlen in der bayerischen Landeshauptstadt leicht gesunken. Wie die Stadt bekannt gibt, liegt die Inzidenz in München am Dienstag bei 155,4. Am Vortag lag dieser Wert noch bei 161,3. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden 232 Neuinfektionen gemeldet. Drei Personen sind im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Beide Werte sind höher als die am Montag gemeldeten Zahlen (185 Neuinfektionen, kein Todesfall). Allerdings liegt die Zahl der Neuinfektionen am Dienstag deutlich unter dem Niveau der Wochenendtage.
Zudem informiert die Stadt über den Stand der Impfungen: „Bislang (Stand 19.4.) wurden in München rund 387.000 Impfungen durchgeführt, davon 280.000 Erst- und 107.000 Zweitimpfungen.“
Update vom 20. April, 18.30 Uhr: Mit einer Inzidenz von 155,4 (Stand: 20. April) geben die Corona-Zahlen in München weiter Grund zur Sorge. Nach über einem Jahr Pandemie hat sich im Freistaat jedoch ein gravierender Punkt geändert: Während sich in der Vergangenheit besonders viele ältere Menschen mit dem Virus infizierten, bilden inzwischen die 15- bis 19-Jährigen die Altersgruppe mit den meisten Neuinfektionen. Das berichtete Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Dienstag in München.
Die Sieben-Tage-Inzidenz besagter Altersgruppe liegt in Bayern aktuell bei 321,3. Etwas dahinter kommen die Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Bei ihnen beträgt der Wert 242. Zum Vergleich: Der allgemeine Durchschnitt liegt im Freistaat momentan bei 185.
Update vom 20. April, 15.46 Uhr: Nach dem Ende des gut einwöchigen Machtkampfs in der Union um die Kanzlerkandidatur hat die Landtags-Opposition Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder scharf attackiert. Grüne, SPD, FDP und AfD forderten am Dienstag, der Regierungschef solle sich nun wieder um die wichtigen Probleme kümmern, allen voran Corona.
„Die Auseinandersetzung in CDU und CSU lähmte das Land mitten in der dritten Welle der Pandemie lang genug“, sagte Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann. „Ich bin weiterhin fassungslos über den Zustand der einst auf ihre Organisations- und Führungskraft stolzen Union.“ Söder habe die Lage eskaliert und viel dazu beigetragen, „dass die Menschen Werte wie Anstand, Verlässlichkeit und Demut in der Politik vermissen“. „Endlich hat dieses absurde Schauspiel ein Ende.“
SPD-Fraktionschef Horst Arnold kritisierte: „Söder war auf einem beispiellosen Ego-Trip, der nicht nur CDU und CSU nachhaltig schaden wird.“ Jetzt müsse Söder seine Hausaufgaben in Bayern erledigen. „Im wohl schwierigsten Teil der Pandemie haben die Bürger und Bürgerinnen das Recht auf den vollen Einsatz des Ministerpräsidenten.“
FDP-Fraktionschef Martin Hagen schrieb auf Twitter, Söder habe sich verzockt und hinterlasse verbrannte Erde. „Er hat die Union fünf Monate vor der Bundestagswahl an den Rand des Abgrunds getrieben und steht am Ende doch mit leeren Händen da. Die Methoden, mit der sich der Franken-Macchiavelli in der CSU immer durchgesetzt hat, sind in Berlin gescheitert.“ Hagen schrieb: „Jetzt kann sich unser MP wieder auf Bayern und die Pandemie konzentrieren. Zu tun gibt's genug.“
AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner sagte, lange genug habe Söder mit seinem „Ego-Trip“ das Land beschäftigt, „anstatt sich den riesigen, wesentlich von ihm mitverursachten Problemen zu widmen“. Die AfD fordert seit langem ein Ende der Anti-Corona-Maßnahmen: Es herrsche „Ausnahmezustand“, der durch die geplanten Verschärfungen des Infektionsschutzgesetzes zum Dauerzustand zu werden drohe.
Update vom 20. April, 15.40 Uhr: Über 60-Jährige können sich in München für eine Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin registrieren. Die Stadt hat jetzt über eine geplante Sonderaktion informiert.
Update vom 20. April, 12.11 Uhr: Trotz der geplanten bundeseinheitlichen Corona-Notbremse wird es künftig in Bayern voraussichtlich schärfere Regeln geben. Die Länder könnten über die Regelungen in dem Bundesgesetz hinausgehen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach der Sitzung des bayerischen Kabinetts. „Die Notgrenze ist sozusagen die Untergrenze“, betonte er. Nach den Beschlüssen in Berlin werde die Staatsregierung schauen, wo sie tätig werden müsse.
Ein möglicher Bereich sind laut Herrmann die Vorschriften für die Schulen. Bei der Bundes-Notgrenze sollen diese ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 verpflichtend auf Distanzunterricht umstellen, zunächst war sogar ein Schwellenwert von 200 Neuinfektionen genannt. In Bayern gibt es für die meisten Klassen bereits ab einer Inzidenz von 100 Distanzunterricht, ausgenommen sind nur die Abschlussklassen an Grund- und weiterführenden Schulen sowie die elfte Jahrgangsstufe.
Es sei im Moment nicht die Zeit von Lockerungen, meinte Herrmann. Es gebe nach wie vor eine dynamische Infektionslage mit etlichen Herausforderungen, zudem müsse die Impfkampagne vorangehen. Die bundeseinheitlichen Regelungen sollen an diesem Mittwoch vom Bundestag beschlossen werden.
Update vom 20. April, 12.04 Uhr: Soeben hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt gegeben, dass Armin Laschet (CDU) als Kanzlerkandidat der Union in den Wahlkampf gehen wird. Söder bedankt sich für den großen Zuspruch: „Etliches hat mich auch gerührt.“
Update vom 20. April, 11.46 Uhr: Weitreichende Änderungen hat das Kabinett heute nicht beschlossen, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) gleich zu Beginn des Pressestatements in München erklärt. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) verkündet im Anschluss, dass viele wichtige Operationen aufgrund der vollen Belegung der Intensivstationen ausgesetzt worden seien. Man könne die Impfpriorisierung wohl schon bald aufheben, deutet Holetschek an.
Update vom 20. April, 10.40 Uhr: Für 12 Uhr ist nun ein Statement von Markus Söder (CSU) zur K-Frage angesetzt. Der ursprünglich für 11.30 Uhr angekündigte Live-Stream zu den Kabinettsberatungen in Bayern entfällt daher. Naturgemäß rückt nun die Reaktion des bayerischen Ministerpräsidenten auf das Votum des CDU-Vorstands in den Fokus.
Update vom 20. April, 8.56 Uhr: Der Kampf gegen die Corona-Krise wird die Mitglieder der bayerischen Staatsregierung auch bei ihrer Kabinettssitzung an diesem Dienstag (9.00 Uhr) beschäftigen. Anschließend wollen Staatskanzleichef Florian Herrmann und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) die Ergebnisse vor den Medien bekannt geben.
Erwartet wird, dass sich der Ministerrat unter anderem mit den möglicherweise nötigen Anpassungen beschäftigen wird, die durch eine bundeseinheitlich geregelte Corona-Notbremse auch in Bayern notwendig werden könnten. Einige andere Bundesländer hatten im Vorgriff auf eine mögliche Entscheidung in Berlin bereits Anpassungen vorgenommen.
Die Zahl der Neuinfektionen in Bayern steigt weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz bewegt sich im Landesdurchschnitt auf 200 zu, am Montag hatte sie nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei über 187 gelegen.
München - Die Zahlen im Landkreis sowie der Stadt München sind weiterhin bedenklich hoch. So meldete die Stadt 185 neue Corona-Erkrankte. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie insgesamt 64.437 Münchener mit dem Coronavirus infiziert. In dieser Zahl enthalten sind 58.858 Personen, die bereits genesen sind, sowie insgesamt 1148 Todesfälle. Laut RKI ergibt sich daraus eine 7-Tage-Inzidenz von 161,3. Damit hält sich die Inzidenz auf einem ziemlich ähnlich hohen Niveau wie in den Tagen zuvor. Der Anteil an Virusmutationen beträgt in den vergangenen drei Wochen 88,9 Prozent.
Währenddessen kam es verschärft zu Kontrollen durch die Polizei, um die Einhaltung der Hygieneschutzmaßnahmen zu gewährleisten. Wie die Polizei München, welche sowohl für den Landkreis als auch die Stadt München zuständig ist, mitteilte, kam es zwischen Freitag- und Montagmorgen dort zu fast 4400 Kontrollen. Dabei stellten die Beamten 226 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz fest, die angezeigt wurden.
Vergangenen Freitagabend (16. April) wurden der Polizei gegen 22.45 Uhr laute Party-Geräusche mitgeteilt. Vor Ort im Münchener Westend fanden die Beamten eine Büroparty vor. 20 Personen feierten in einem Büroraum mit Essen und Getränken - ohne sich um die Abstandsregeln oder sonstige Präventionsmaßnahmen zu scheren. Die Polizeibeamten erstatteten gegen alle Beteiligten eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Die Gäste erhielten außerdem einen Platzverweis. Die Party war damit beendet. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA