Corona in München: Infektionszahlen steigen massiv an - Stadt zieht drastische Konsequenz
Corona-News: In München steigt die Zahl der Neu-Infizierten rasant an. OB Reiter mahnt eindringlich zur Vernunft, die Stadt beschließt Maßnahmen, die dem Party-Volk nicht gefallen.
- Die Entwicklung der Corona-Pandemie in München bereitet weiter Sorge.
- OB Reiter hält die Bevölkerung zur Vernunft an - für das Wochenende kommen neue Maßnahmen.
- In unserem News-Ticker halten wir Sie über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Update 18. September, 6.45 Uhr: In München herrscht Chaos um die Corona-Zahlen, wie Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen können. Robert-Koch-Institut und Landesamt für Gesundheit legen bei der Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz veraltete Einwohnerzahlen zugrunde.
Update, 18.42 Uhr: Von wegen Ersatz-Wiesn auf der Theresienwiese. Dort darf von Samstag, 9 Uhr, bis Sonntag, 6 Uhr, kein Alkohol getrunken werden - erließ die Stadt mittels Allgemeinverfügung. Darüber hinaus gilt erneut von Freitagabend bis Sonntagfrüh ein Alkoholverbot zum Außer-Haus-Verkauf ab 21 Uhr und zum Konsum im öffentlichen Raum ab 23 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages.
Die Maßnahme der Stadt München betrifft die bekannten Hotspots Baldeplatz, Gärtnerplatz, Gerner Brücke, Wedekindplatz sowie in den Isarauen zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke. Ziel der Wiesn-Regelung: private Ersatzpartys zum ursprünglich geplanten Wiesnstart unterbinden. Angesichts der jüngst gestiegenen Infektionszahlen wäre dies ein zu hohes Infektionsrisiko.
Das Bußgeld für unerlaubten Alkoholkonsum beträgt mindestens 150 Euro. Wer gegen das Verkaufsverbot verstößt, wird mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 500 Euro belangt.
Corona in Bayern: Zahlen in München steigen rasant - Stadt mit drastischer Entscheidung
Update, 14.16 Uhr: Die Zahl der Neu-Infizierten in München steigt weiter rasant an. Für Mittwoch, 16. September (Stand 23.59 Uhr), wurden 151 neue Corona-Fälle gemeldet. Insgesamt sind in der Landeshauptstadt bislang 10.311 Infektionen bestätigt. In dieser Zahl enthalten sind 8.726 Personen, die bereits genesen sind, sowie 223 Todesfälle. Gestern waren in München 169 Fälle gemeldet worden, der höchste Wert seit Anfang April.
Die 7-Tage-Inzidenz für München beträgt 47,64. Damit nähert man sich dem entscheidenden Wert von 50 in München immer weiter an. Die Stadt hat daher auch entschieden, keine Zuschauer für das Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen dem FC Bayern und Schalke 04 zuzulassen. Oberbürgermeister Dieter Reiter bedauert die Entscheidung, ordnet sie aber gleichzeitig auch ein: „Das ist bitter für Fans und Vereine, ich weiß, aber die Krise ist noch nicht vorbei, das muss allen bewusst sein.“
Update 17. September, 11.38 Uhr: Am Samstag soll sie losgehen, die „Wirtshaus-Wiesn“. Ist eine solche Veranstaltung zu Corona-Zeiten wirklich notwendig? Renommierte Mediziner haben nun ihre Skepsis zum Ausdruck gebracht, ein Chefarzt warnt gar vor einem „Superspreader-Event“.
Update 17. September, 6.10 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (62) sieht das wegen Corona geplatzte Oktoberfest mit Wehmut - und mahnt Wiens-Fans zu Vernunft. „Ein Herbst ohne Wiesn - da fehlt einfach etwas“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Er werde am Samstag - dem ursprünglich geplanten Start des Oktoberfestes - „sicher etwas wehmütig daran denken, dass ich jetzt eigentlich das erste Fass anzapfen würde“. Er habe keine Alternativen geplant.
„Für mich gibt es einfach nur das Original.“ Er verstehe aber alle, die trotzdem virtuell oder wie auch immer feiern wollten. „Ich bitte nur darum, dass alle rücksichtsvoll sind und sich an die derzeitigen Corona-Regeln halten.“
Corona München: Wird „Wiesn-Anstich“ zum Problem? Reiter mahnt zu Vernunft
Die Münchner Wirte laden vom 19. September bis 4. Oktober zur sogenannten Wirtshaus-Wiesn ein. In mehr als 50 Gaststätten soll es schon am Samstag Wiesnstimmung geben, teils mit Blasmusik und Wiesnbier. Auch angezapft wird vielerorts.
Reiter hatte das Oktoberfest gemeinsam mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon im April wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Sein Terminkalender sei auch ohne Wiesn gut gefüllt, sagte Reiter. Die Hoffnung ruhe nun auf einer Zeit, in der es wieder ein Oktoberfest geben könne. „Umso schöner wird dafür die nächste Wiesn werden, da bin ich sicher.“
Corona in München: Neu-Infektionen steigen auf den Stand von Anfang April
Update 19.11 Uhr: Die Münchner Infektionszahlen steigen dramatisch: Insgesamt sind damit in der Landeshauptstadt jetzt über 10.000 Infektionen bestätigt - genau 10.162. Der Inzidenz-Wert von 45,53 bedeutet: In den vergangenen sieben Tagen haben sich im Schnitt fast 46 Menschen pro 100.000 Einwohner mit der Krankheit angesteckt. Bayernweit ist ein Signalwert von 50 festgelegt worden. Danach sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Pandemie einzudämmen. Das könnte unter anderem Klassenteilungen und Kita-Notbetreuung bedeuten. Die Entscheidung liegt aber bei der Stadt. Fest steht bereits: Die Test-Kapazitäten steigen weiter. Die Station auf der Theresienwiese hat ab diesem Wochenende auch am Sonntag geöffnet (8 - 17 Uhr). Wer sich hier testen lassen will, braucht allerdings einen Termin.
Update, 15.09 Uhr: In München wurden für Dienstag, 15. September (Stand 23.59 Uhr), 169 neue Corona-Fälle gemeldet. Insgesamt sind in der Landeshauptstadt bislang 10.162 Infektionen bestätigt. In dieser Zahl enthalten sind 8.656 Personen, die bereits genesen sind, sowie 223 Todesfälle. Damit sind in der bayerischen Landeshauptstadt so viele Neu-Infektionen gemeldet wie seit 5. April nicht mehr. Damals waren es 193.
Der steile Anstieg an Neu-Infektionen hat auch Auswirkungen auf die wichtige 7-Tage-Inzidenz, die sich mit 45,53 damit wieder an die Grenze von 50 annähert. Ab dieser Grenze drohen München drastische Einschränkungen wie das Schließen von Kitas und Schulen. Zuletzt war die Zahl der Neu-Infizierten gesunken, hielten sich dennoch auf einem hohen Niveau.
Update 16. September, 10.50 Uhr: In Wien explodieren die Corona-Fallzahlen. Aus deutschen Regierungskreisen heißt es, dass die österreichische Hauptstadt am Mittwochnachmittag zum Risikogebiet erklärt wird. Das berichtet derstandard.at.
Bekanntermaßen wird die österreichische Kapitale auch von vielen Münchnern als Reiseziel geschätzt, etwa für ein verlängertes Wochenende. Falls Wien als Risikogebiet eingestuft wird, hat das Folgen: Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen können oder sich in 14-tägige Quarantäne begeben.
In Wien gibt es nach Angaben der Behörden derzeit 3.426 aktive Corona-Fälle. Bei der 7-Tage-Inzidenz wird der Grenzwert von 50 seit 5. September „deutlich" überschritten.
Stadt München muss herben Corona-Dämpfer verkünden - Auftritt von Söder-Minister löst Empörung aus
15.28 Uhr: In München wurden für Montag, 14. September (Stand 23.59 Uhr), 101 neue Corona-Fälle gemeldet. Insgesamt sind in der Landeshauptstadt bislang 9.994 Infektionen bestätigt. In dieser Zahl enthalten sind 8.572 Personen, die bereits genesen sind, sowie 223 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz für München beträgt 40,09. Die Reproduktionszahl für München liegt bei 0,92 (Stand 14.9.)
In den vergangenen vier Tagen war die Zahl der Neu-Infizierten in München stetig gesunken. Vergangene Woche hatte man sich noch stark an die 7-Tage-Inzidenz von 50 angenähert - den Wert, der das Eintreten von Einschränkungen bedeutet. Mit den heutigen Zahlen steigt dieser Wert wieder an. Somit ist der kurze Trend in Richtung weniger Neu-Infektionen erst einmal beendet.
12.00 Uhr: Inzwischen hat sich Piazolo auf Nachfrage zur Maskenpflicht im Unterricht geäußert, die am Freitag endet: „Stand heute ist eine Verlängerung nicht geplant“. Die Infektionszahlen seien im Moment „relativ stabil“, derzeit sind fünf Schulen (von über 6000) ganz geschlossen. 37 Lehrer sind positiv getestet.
Corona München: Auftritt von Söder-Minister löst Empörung aus - „erfahren wir noch was zum Thema Schule?“
11.46 Uhr: Einige Bürger hätten sich auf der Pressekonferenz rascher etwas handfestere Informationen zum Schulbetrieb gewünscht. Dass beim Gespräch im Presseclub zunächst auf Piazolos Biografie eingegangen wurde, wird auf Twitter mehrfach beklagt. „Bin im falschen Film. Wohl eher eine Doku über die Freien Wähler, insbesondere den Kultusminister“, heißt es in einem Beitrag.
„Ist das jetzt Wahlkampf, Selbstbeweihräucherung oder erfahren Eltern und Lehrer noch irgendwas von Belang zum Thema Schule und Corona“, postet ein User vorwurfsvoll. „Schade um die verlorene Zeit“, klagt ein anderer. Das Thema sei „verfehlt“ worden, ist mehrfach zu lesen. Nach etwa 20 Minuten hatte der BR seinen Livestream vorübergehend abgebrochen (siehe Update von 11.26 Uhr).
11.35 Uhr: Wie ist es um die Testbereitschaft und das Engagement der Lehrer bestellt? Er sei mit der gesamten Schulfamilie „mehr als zufrieden“, stellt Piazolo klar - wenngleich es vereinzelt immer wieder Kritik gebe. Die Digitalisierung stelle für alle Beteiligten einen heftigen Einschnitt dar, für die Eltern sei das „eine völlig neue Situation“.
Nun muss sich der Minister den Fragen der anwesenden Journalisten stellen.
München: Söder-Minister blickt auf Verlauf der Corona-Pandemie
11.31 Uhr: Kann ein Kultusminister angesichts der Corona-Pandemie noch ruhig schlafen? Piazolo führt die Zahlen infizierter Lehrer und geschlossener Schulen auf. „So etwas war erwartbar“, sagt der 63-Jährige. Auf den durch die Urlaubsrückkehrer verursachten Anstieg habe man gut reagiert, „es war immer eine Frage der Eindämmung“.
Nun erläutert der Kultusminister den Stufen-Plan des Freistaats und wiederholt, welche Hygienemaßnahmen getroffen worden. Es sei notwendig „flexibel und pragmatisch vor Ort" zu arbeiten und zu entscheiden (etwa, in Bezug auf etwaige Schließungen).
11.26 Uhr: Offenbar verzögern sich Piazolos Einlassungen zum Schulbetrieb weiter. Wir berichten nach, sobald sich der Kultusminister zu diesem für viele Bürger spannenden Themenfeld äußert.
Schule trotz Corona? Minister soll erklären, wie es weitergeht - zunächst hat er „Seitenhieb" für Söder parat
11.15 Uhr: Wie er seine eigene Politik während der Corona-Pandemie bewerten würde? Piazolo möchte sich kein Urteil erlauben: „Das sollen andere tun. Ich weiß nicht, ob irgendjemand in dieser Zeit wirklich behaupten kann, dass alles perfekt gelaufen ist“.
Zum Vorwurf, dass manche Minister neben „Übervater“ Söder wie Schulbuben dastehen würden, erklärt der Kultusminister Folgendes: „In Krisenzeiten konzentriert sich vieles auf die Regierungen, da gibt es nicht nur in Bayern eine gewisse Umwucht. Der Ministerpräsident in Bayern ist keiner, der sich durch Schüchternheit auszeichnet“. Söder könne Bilder erzeugen, lobt Piazolo das Auftreten seines Kollegen in München.
Corona München: Weitere Einschränkungen im Schulbetrieb? Zunächst gibt es andere Themen
11.09 Uhr: Inzwischen wissen die Zuhörer auch, dass Piazolo einst auf Günter Netzers Spuren wandelte, bevor er sich entschloss, eine Karriere auf der politischen Bühne anzustreben.
11.03 Uhr: Bei seinem Besuch im Presseclub München soll der Kultusminister zunächst einmal über seine persönliche Biografie aufklären; einige Eltern dürfte das gerade herzlich wenig interessieren. Sie wollen wissen, wie der Schulbetrieb in den kommenden Wochen laufen soll.
Corona München: Söder-Minister soll erklären, wie es an den Schulen weitergeht
11.00 Uhr: Eigentlich sollte es jetzt losgehen, offenbar verzögert sich der Beginn der angekündigten Piazolo-Bilanz jedoch noch ein wenig.
10.40 Uhr: In 20 Minuten beginnt die Pressekonferenz mit Michael Piazolo in München. Wird der Kultusminister neue Maßnahmen für den Schulbetrieb in Bayern verkünden? Eine Woche nach dem Schulstart wird eine erste Bilanz des FW-Politikers erwartet.
10.00 Uhr: Schulbetrieb trotz Corona: dafür sind umfangreiche Maßnahmen notwendig. Wie der Freistaat Bayern sich dieser gewaltigen Aufgabe stellt, erklärt Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) heute auf einer Pressekonferenz. Wir werden diese ab 11 Uhr im Live-Ticker begleiten.
München: Bittere Corona-Realität - Schule muss kompletten Jahrgang heimschicken
Update 15. September, 7.05 Uhr: Nach der langen Sommerpause blieb ihnen kaum Zeit, sich wieder an den Schulalltag zu gewöhnen. Am Gisela-Gymnasium in Schwabing wurden am Montagmorgen sämtliche Schüler des Abschlussjahrgangs Q12 nach Hause geschickt. Gleich fünf Corona-Tests waren zuvor positiv ausgefallen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Nun müssen sich alle Q12-Schüler auf das Virus testen lassen - Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 könnten dies freiwillig tun, hieß es.
„Wir haben das Gefühl, wir können alles bewältigen. Aber wir hätten darauf verzichten können“, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Direktor des Gisela-Gymnasiums, Christoph Pfaffendorf. Mit seinen Sorgen ist er nicht allein. An mehreren Schulen in München steht für einzelne Klassen schon wieder „Homeschooling“ auf der Tagesordnung. Schüler oder Lehrer hatten sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert.
Im März waren im gesamten Stadtgebiet über 50 Schulen vollständig geschlossen worden. Gestern hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärt, dass man derzeit trotz unverändert bedenklicher Pandemieentwicklung plane, den „Schul- und Kitabetrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten“.
Coronavirus in München: Das plant OB Reiter für Schulen und Kitas
Update 14. September, 21.35 Uhr: Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Schüler hat sich in Bayern übers Wochenende mehr als verdoppelt – laut Kultusministerium von 66 am Freitag auf 135 am Montag. Was passiert mit Schulen und Kitas, wenn die Infektionen weiter steigen, fragen sich Eltern und Kinder. Ist dann wieder alles dicht? Die Stadtspitze stellte am Montag ihren Plan vor. Der Tenor: Schließen? Nicht unbedingt!
OB Dieter Reiter (SPD) sagte: „Der leichte Rückgang der Inzidenzzahl verschafft uns ein wenig Luft und ich hoffe, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt. Sicher ist das aber leider nicht. Deshalb haben wir im heutigen Krisenstab der Stadt das weitere Vorgehen für den Fall eines Anstiegs der Infektionen besprochen. Es bestand Einigkeit, auch nach Rücksprache mit unserem Gesundheitsreferat, weiter mit Augenmaß vorzugehen.“
München: Reiter zur Corona-Krise: „Mir ist bewusst, wie sehr gerade Familien unter der Situation leiden“
Der Rathaus-Chef stellte klar, dass es selbst bei einer Inzidenz von 50 oder etwas darüber keinen Automatismus für Maßnahmen wie etwa die Schließung von Schulen und Kindergärten geben werde. „Vielmehr versuchen wir, natürlich im Hinblick auf die vom Freistaat vorgegebenen Regeln, den Schul- und Kitabetrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Mir ist bewusst, wie sehr gerade Familien unter der Situation leiden“, sagte Reiter.
Damit entspricht die Stadt auch einer Forderung der Initiative „Familien in der Krise“. Diese ist sehr besorgt darüber, dass die Stadt nach dem derzeitigen 3-Stufen-Plan wieder zu einer Notbetreuung zurückkehren könnte, womit ein Großteil der Kita-Kinder wieder komplett von Bildung und sozialer Teilhabe ausgeschlossen wäre. Die Gefahr, dass die vom Land definierten Grenzwerte schnell erreicht werden, bestehe vor allem jetzt, da Reiserückkehrer getestet werden.
„Wir versuchen, den Schul- und Kitabetrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten“
Reiter versprach, die Stadt werde sich genau ansehen, wo sich Menschen ansteckten, ob es hauptsächlich Reise-Rückkehrer sind oder Personen, die sich hier in der Stadt infiziert haben. „Wichtig ist, zu prüfen, ob sich Infektionsketten nachvollziehen lassen. Das ist natürlich im Schul- und Kitabetrieb deutlich einfacher als bei Ansteckungen im öffentlichen Raum. Aber auch hier sehe ich für den Moment keinen weiteren Handlungsbedarf.“
Klettert der Inzidenz-Wert über 50, sieht die bayerische Staatsregierung unter anderem Klassenteilungen, Home-Schooling und Kita-Notbetreuung vor. Die Entscheidung darüber liegt aber bei der Kommune. Laut offiziellem Stadtportal sind bereits 27 Kitas und Kindertagespflegestellen vom Gesundheitsamt geschlossen. Auch an einigen Münchner Schulen sind erste Corona-Fälle bekannt (siehe Update vom 13. September). Allerdings ist der sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz-Wert am Montag übrigens gesunken. Er liegt bei 39,62.
Update 14. September, 19.21 Uhr: Wegen Corona fällt das Oktoberfest 2020 aus. Die Stadt München fürchtet jetzt „Anstich“-Partys auf der Theresienwiese. Wiesn-Fans hätten sich schon in den sozialen Netzwerken verabredet. Ein Alkoholverbot wird diskutiert, doch der Opposition genügt das noch lange nicht.
Corona in München: Trend bei den Neuinfektionen zeichnet sich ab
14.45 Uhr: Die Stadt München hält den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern weiter auf Distanz. Für Sonntag, 12. September (Stand 23.59 Uhr) wurden 47 neue Corona-Fälle gemeldet. Insgesamt sind in der Landeshauptstadt bislang 9.892 Infektionen bestätigt. In dieser Zahl enthalten sind 8.500 Personen, die bereits genesen sind, sowie 223 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz für München beträgt 39,62. Die Reproduktionszahl für München liegt bei 0,73 (Stand 13.9.). Allerdings sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Bislang wurden an den Wochenend-Tagen des öfteren zu wenig Fälle übermittelt. Diese zählten dann später in die Wertung.
Corona München: Söder verkündet neue Maßnahmen - die wichtigsten Infos im Überblick
13.36 Uhr: Als Reaktion auf trübe Aussichten in Wirtschaft und Wissenschaft wegen der Corona-Krise pumpt Bayern mehr Geld in einen schnelleren Ausbau seines Hightech-Forschungsnetzwerkes. Das hat das Kabinett am Montag in München beschlossen. Vom 1. April an soll die Ausschreibung von 1800 Forschungsstellen, Professuren und wissenschaftliches Personal, erfolgen. Dafür stehen 900 Millionen Euro bereit. Eigentlich war der Ausbau schrittweise bis 2023 geplant.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach von einem „echten Turbo“ für die Wissenschaft in Bayern. Die Zeit dafür sei so gut wie nie. Zudem sollen an den Hochschulen Stellen, die aus dem Hochschulausbauprogramm stammen, dauerhaft werden. Dafür stehen dieses Jahr 142,5 und nächstes 100,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Bayerns Hightech-Agenda sah bisher vor, bis 2023 ein neues Netzwerk für Spitzenforschung im Bereich Künstliche Intelligenz und Robotik landesweit zu schaffen. Dazu sollen neben den 1000 Professuren als Teil einer großen Hochschulreform auch mehr als 13.200 neue Studienplätze an allen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Land entstehen. Insgesamt umfasst die Agenda zwei Milliarden Euro.

13.34 Uhr: Inzwischen ist die offizielle Pressekonferenz beendet, die anwesenden Minister stellen sich jetzt den Fragen der Journalisten.
13.23 Uhr: Wissenschaftsminister Sibler erläutert die Ergebnisse der heutigen Kabinettssitzung. Er spricht infolge der von seinen Vorrednern erläuterten Maßnahmen von einer „nie dagewesenen Planungssicherheit“. Auch Finanzminister Albert Füracker lobt ein „Konjunkturpaket erster Güte“. Devise sei nun, dafür „so wenig Schulden wie möglich, so viel wie nötig“ zu machen.
13.15 Uhr: Jetzt ergreift Wirtschaftsminister Aiwanger das Wort. Ihm zufolge ziele die Hightech-Agenda darauf ab, Neues nachwachsen zu lassen, wo Altes wegbricht. Obwohl Bayern stark von der Pandemie getroffen wurde, blicke er mit Blick auf die Arbeitsmarkt und Wirtschaftszahlen zuversichtlich in die Zukunft, sagt Aiwanger.
Söder zu Corona-Maßnahmen in München: „Werden uns ermöglichen, konkurrenzfähig zu sein“
13.14 Uhr: „Wenn Corona besiegt ist, werden die neuen Arbeitsplätze noch Chancen bieten. Die Investitionen werden uns ermöglichen, international konkurrenzfähig zu sein“, blickt Söder voraus. „Mit viel Geld und klugen Ideen" wolle man den Umschwung einleiten.
13.00 Uhr: Die Minister sind da, die Pressekonferenz geht los. „Corona geht einfach nicht weg“, beginnt Söder. Zeichen der Entwarnung seien gerade überhaupt nicht angebracht, er verweist auf das Infektionsgeschehen in vielen Ländern Europas.
Corona München: Vorfall in Garmisch-Partenkirchen lässt Söder wüten - „Muss Konsequenzen haben“
„Garmisch-Partenkirchen ist ein Musterbeispiel für Unvernunft. Dieser Leichtsinn muss Konsequenzen haben“, positioniert sich Söder mit Bezug auf die Geschehnisse vom vergangenen Wochenende klar.
Das Virus habe sich in das Herz der bayerischen Industrie „gefräst“, sagt der Ministerpräsident, kommt zum Thema der heutigen Krisensitzung und führt zahlreiche Beispiele an. Stellenabbau sei an diversen Standorten großer Arbeitgeber geplant, „für die nächste Generation sind diese Arbeitsplätze nicht mehr da“. Man müsse sich diesem zukunftsträchtigen Thema stellen.
Corona München: Söder informiert auf Pressekonferenz über 900-Millionen-Projekt
Was soll Bayerns Beitrag in der Krise sein? „Wir kümmern uns um jeden einzelnen Arbeitsplatz. Unser langfristiger Plan heißt aber Transformation“, klärt der Ministerpräsident auf. Auf lange Sicht sollen neue Arbeitsplätze und -felder geschaffen werden. „Die Hightech-Agenda wird beschleunigt“, sagt Söder, insgesamt 1.800 Stellen werden ausgeschrieben. Dafür will der Freistaat 900 Millionen Euro bereitstellen. Auch das Luftfahrtprogramm soll merklich ausgebaut werden.
Söder will eine „Wissenschaftsoffensive“ anstoßen. 730 neue Professuren werden ausgeschrieben, auch im Bereich der KI-Forschung. Ursprünglich sei das Projekt auf drei Jahre angelegt gewesen, nun wird es beschleunigt. Das sei insgesamt ein „echter Turbo“, preist der CSU-Politiker.
Update 14. September, 12.50 Uhr: Die Pressekonferenz mit Ministerpräsident Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Finanzminister Albert Füracker soll in Kürze beginnen.
Corona München: Söder kündigt nach Krisensitzung neue Maßnahmen an
Ursprungsmeldung:
München - Das bayerische Kabinett berät am Montag (14. September) über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Wirtschaft und Industrie in Bayern - und was die Politik dagegen tun kann. Im Zentrum steht die Autoindustrie mitsamt ihrer Zulieferbetriebe.
Angesichts des bekannten oder erwarteten Stellenabbaus bei vielen Unternehmen hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag angekündigt, über mögliche Hilfsprogramme zu beraten. Dabei geht es neben der Auto- auch um die Luft- und Raumfahrtindustrie. Im Vordergrund stehen soll nach Worten Söders vor allem die Hilfe für besonders betroffene Regionen. In dem Zusammenhang hatte er auch angekündigt, Teile seiner Hightech-Agenda beschleunigt umzusetzen.
Söder zufolge wurde bei der Kritik an der Corona-Teststrategie im Freistaat zuletzt ein besonders hoher Maßstab angelegt. „Der Freistaat Bayern wird wie der FC Bayern gesehen: Wenn die Bayern einmal Unentschieden spielen, ist das gleich eine absolute Katastrophe und alle diskutieren wochenlang, ob der Verein in einer Krise steckt“, sagte Söder der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).
München: Söder antwortet auf Corona-Kritik - er hat einen FC-Bayern-Vergleich parat
„Kein Land testet so viel, so schnell und so günstig wie Bayern“, verteidigte er die Corona-Strategie des Landes. Die Fehler dabei seien ärgerlich, könnten aber bei insgesamt mehr als drei Millionen Tests passieren. Wenn in anderen Bundesländern ähnliche Fehler passierten, sei das anscheinend bereits vorher eingepreist.
Die weiß-blauen Mund-Nase-Schutzmasken, die Söder seit Monaten trägt, werden unterdessen ein Fall fürs Museum. „Mittlerweile fragen Museen an, ob sie eine weiß-blaue Maske bekommen können“, sagte er der Zeitung. Bereits getragene Masken gebe er aber nicht ab. „Es gibt nur frische Bayern-Masken“, sagte der CSU-Chef.