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Corona-Gefahr durch Münchner Radfahrer? Nach „dramatischen Schilderungen“ wird sogar Verbot gefordert

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Von: Mayls Majurani

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Ein Fahrradfahrer fährt bei Sonne durch einen Park.
Ist der Westpark zu klein für Radler und Spaziergänger? Die CSU will das Fahrradfahren auf den Hauptwegen im Westpark verbieten. (Symbolfoto) © Kira Hofmann/dpa

Das tiefe Schnaufen der Fahrradfahrer im Westpark sei zu Corona-Zeiten ein Problem für die Spaziergänger, meint die CSU. Sie will das Radfahren im Park verbieten.

München – Es gibt einige Branchen, auf die sich die Coronavirus-Pandemie positiv ausgewirkt hat. Der Verkauf von Fahrrädern in Deutschland boomte regelrecht im vergangenen Frühjahr und Sommer. Alleine auf dem Radl von A nach B zu kommen ist schließlich sicherer als in einer überfüllten U-Bahn oder Tram. Doch ganz so ungefährlich ist das Radfahren wohl nicht. Zumindest sieht das die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark so.

München: Corona-Gefahr durch Radfahrer im Westpark? CSU fordert Reaktion

Wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtet, haben die Christdemokraten nun einen Vorstoß gestartet: Sie wollen das Radfahren auf den Hauptwegen im Münchner Westpark verbieten. Wenn die Radler tief schnaufend an den Spaziergängern vorbeidüsen, könnte das zum Problem werden, erklärte CSU-Fraktionssprecher Alfred Nagel im BA.

Auch über die mögliche Aerosolverbreitung hinaus sei das Radeln im Westpark ein Problem. Die Grünfläche sei schlicht zu eng für Radler und Fußgänger. „Selbst wenn die Radfahrer rücksichtsvoll wären, was in vielen Fällen leider nicht festzustellen ist, reicht der Platz einfach nicht mehr aus. Es kommt regelmäßig zu Gefährdungen der Fußgänger durch Radfahrer“, schrieb der Anwohner Bernt Schober in einem Brief.

„Dramatische Schilderungen“ zu Situation in Westpark: Antrag sorgt für Unverständnis

Eine Mehrheit fand der CSU-Antrag im Gremium aber nicht. Die „dramatischen Schilderungen“ der CSU könne SPD-Fraktionssprecher Walter Sturm nicht verstehen. Auch Maria Hemmerlein von den Grünen war ganz und gar nicht einverstanden mit der Maßnahme.

Wie das Zusammenleben der Radler und Spaziergänger verbessert werden kann, damit will sich der BA dennoch beschäftigen. Bereits 2017 gab es einen Informationstag im Westpark. Der BA organisierte ihn zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Ganz so gut angenommen wurde das damals nicht. Trotzdem sollen sich zwei Unterausschüsse mit dem Thema befassen. (ma)

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