Das Sars-Cov-2-Virus versetzt Diabetologen gleich aus mehreren Gründen in Sorge: Gut ein Drittel der Covid-Patienten mit schweren Verläufen sind Diabetiker. Sie werden öfter auf Intensivstationen behandelt, haben erhöhte Herz- und Leberenzyme, die Lungenentzündung ist ausgeprägter. Ihre Sterblichkeit kann laut britischen Daten doppelt so hoch sein, berichtet die Stiftung Der herzkranke Diabetiker (DHD). Zudem haben Diabetiker ein höheres Risiko, an Corona-Spätfolgen zu erkranken. Long Covid kann Lungenprobleme, chronische Müdigkeit, Leistungsabfall und Schlafstörungen auslösen.
„Die Viren können die Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen“, erklärt Tschöpe. „Eine heftige Infektion kann die Entstehung von Diabetes befeuern – gerade bei Menschen, die eine Veranlagung für Diabetes in sich tragen.“
„Durch die Infektion können sich die Zuckerwerte verschlechtern“, so Tschöpe.
„Das größte Problem an Corona ist, dass Diabetiker mit einem allgemein erhöhten Krankheitsrisiko derzeit nicht mehr so gut medizinisch betreut werden können“, warnt der erfahrene Diabetologe und beleuchtet den Hintergrund: „Wegen der vielen Corona-Patienten und des Pflegekräftemangels werden in den Kliniken derzeit nur noch Notfallpatienten aufgenommen. In vielen Arztpraxen sind die Mediziner mit Impfungen stark eingebunden.“