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Wirbel um Corona-Pannen: Riesen-Lücke am Münchner Busbahnhof

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Keine Corona-Tests am Münchner ZOB - Dabei kommen hier viele Reiserückkehrer aus Risikogebieten
Keine Corona-Tests am Münchner ZOB - Dabei kommen hier viele Reiserückkehrer aus Risikogebieten. © Marcus Schlaf

Die Corona-Test-Pannen an den Grenzen halten das bayerische Gesundheitsministerium auf Trab. Doch in München spazieren Reiserückkehrer - teilweise aus Risikogebieten - einfach in die Stadt.

München - Spielt diese Sicherheitslücke bei dem derzeit zu verzeichnenden Anstieg der Infektionszahlen auch in der Landeshauptstadt eine Rolle? Am Zentralen Busbahnhof (ZOB) an der Münchner Hackerbrücke enden täglich Fahrten aus den Städten Zagreb, Vukovar (Kroatien), Pristina, Rahovec (Kosovo), Tirana (Albanien) oder auch Bukarest (Rumänien) – allesamt Staaten also mit hohen Corona-Infektionszahlen.

Corona-Teststationen München: Am ZOB suchen Reiserückkehrer vergeblich

Für welche Länder aktuell eine Reisewarnung im Hinblick auf Covid-19 besteht, erfahren Sie hier:

Teilweise sind die entsprechenden Abfahrtsorte (wie Albanien, Kosovo und Teile Rumäniens) sogar als Risikogebiet eingestuft. Doch eine Corona-Teststation sucht man hier vergeblich. Der Leiter des ZOB, Christian Rettenbacher, erklärt auf Anfrage: „Das ist auch nicht beabsichtigt.“ So viel Busverkehr gebe es derzeit auch nicht, fügt er an, vielleicht 30 Prozent des Aufkommens vor Corona-Zeiten.

Corona-Test für Reiserückkehrer: Keine Möglichkeit am ZOB - trotz Einreise aus Risikogebieten

Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten besteht allerdings eine Testpflicht auf das Coronavirus. Am Münchner Hauptbahnhof*, dem Flughafen im Erdinger Moos und auch auf der Theresienwiese (nach vorheriger Terminbuchung) gibt es dafür Möglichkeiten. Warum aber nicht am ZOB in München? „Es obliegt nicht uns, Teststationen zu errichten“, sagt Sprecherin Andrea Frauscher vom Bayerischen Roten Kreuz. Sie verweist auf das Landesamt für Gesundheit.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann kann die Untätigkeit nicht verstehen: „Warum wird an den ZOB in München und Nürnberg für Fernreisebusse nicht getestet?“, fragte sie via Twitter und schildert, dass die Bundeshauptstadt Berlin das Thema anders löst.

Unterdessen wusste Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) offenbar früher über die Panne bei bayerischen Corona-Tests Bescheid. Am Mittwoch musste sie sich in einer Sondersitzung rechtfertigen. (DW/PF)*tz.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks

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