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Coronavirus in München: Veranstaltungen vorerst gecancelt - Kult-Clubs sagen alles ab

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Von: Nadja Hoffmann, Marion Neumann, Sarah Brenner

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Die Vorstellungen an den Münchner Theatern entfallen vorerst (Symbolbild).
Auch die Vorstellungen an den Münchner Theatern entfallen vorerst (Symbolbild). © dpa / Tobias Hase

Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus im Freistaat: Konzerten, Messen und anderen Großveranstaltungen in München werden abgesagt. Ein Überblick über die aktuelle Lage.

Update, 14. März, 9.01 Uhr: Nun stellt auch die Münchner Volkshochschule den Betrieb ein. „Ab Samstag, 14. März 2020 unterbricht die Münchner Volkshochschule ihren Kurs- und Veranstaltungsbetrieb. Das ist eine Vorsorge-Maßnahme im Rahmen der aktuellen CoViD-19-Epidemie“, heißt es auf Facebook

Die Schließung gilt vorerst bis einschließlich 19. April. „Auch die persönliche Anmeldung vor Ort ist zunächst ab Samstag den 14.03.2020 geschlossen“, heißt es von der Münchner Volkshochschule weiter.

Wegen des Coronavirus stellt das öffentliche Leben immer mehr still. Ein Oberarzt vom Klinikum rechts der Isar in München beantwortet jetzt die dringensten Fragen rund um den Virus.

Coronavirus in München - Jazzclub sagte Konzerte ab - Therme Erding schließt 

Update von 21.18 Uhr: Paukenschlag in Erding. Das Landratsamt hat die Therme Erding mit sofortiger Wirkung geschlossen.

Update von 20.57 Uhr: Aufgrund der aktuellen Situation sagt der Jazzclub Unterfahrt alle geplanten Konzerte für die nächsten Wochen ab. „Der Club ist ab heute zunächst bis einschließlich 19.04.2020 geschlossen“, heißt es in einer Mitteilung. Alle Ticketkäufer werden am Wochenende kontaktiert.

Coronavirus in München: Kult-Club macht dicht

Update von 20.09 Uhr: Das Coronavirus legt das öffentliche Leben in München lahm. Jetzt fallen auch sämtliche Veranstaltungen des Milla Clubs, des Münchner Lustspielhauses, der Münchner Lach- und Schießgesellschaft von Eulenspiegel Concerts, und dem Vereinsheim Schwabing aus. Der komplette Spielbetrieb wird bis zum 19. April eingestellt. Es wird bereits nach Ersatzterminen gesucht.

Update von 18.00 Uhr: Der renommierte Münchner Circus Krone muss aufgrund des Coronavirus* eine drastische Maßnahme ergreifen und sagt alle Vorstellungen ab, zunächst nur für dieses Wochenende. Die Eintrittskarten für den international bekannten Zirkus sollen weiterhin für die kommende Winterspielzeit gelten. 

Martin Lacey-Krone, Ehemann der Zirkusdirektorin Jana Mandana Lacey-Krone sagte gegenüber der dpa, die Absagen seien „eine Katastrophe für uns, aber es ist auch eine Katastrophe für alle. Es ist wirklich sehr traurig!“ Der Zirkus könnte aufgrund der aktuellen Situation länger pausieren oder seine Vorstellungen verschieben, wie in der Mitteilung bekannt gegeben wurde.

München in der Corona-Krise: DAV stellt Reisen ein - Wiesn vor der Absage?

Update vom 13. März: Der DAV Summit Club sagt aufgrund der „dynamischen Entwicklung rund um das Coronavirus“ Reisen in viele Gebiete weltweit bis zum 1. Mai ab. Die Maßnahme betrifft Angebote aus den Bereichen Wandern, Trekking, Bergsteigen und Radfahren in eine Vielzahl von Ländern, wie der Bergreiseveranstalter am Freitag mitteilte. Dazu zählten China, Buthan, Tibel, Nepal und Iran, aber auch Frankreich, Österreich, Norwegen und die Schweiz.

Maßgebend für die Entscheidung seien die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert-Koch-Institutes, aber auch Auflagen und Restriktionen in den Zielgebieten. 

„Uns ist bewusst, dass diese Entscheidung weitreichende Konsequenzen hat“, teilte das kommerzielle Tochterunternehmen des Deutschen Alpenvereins (DAV) mit. Die Gesundheit der Gäste, Bergführer und der Partner in den Reiseländern stehe hier aber an höchster Stelle. „Jetzt ist die Zeit, aus Gründen der gesellschaftlichen und gemeinschaftlichen Solidarität auf Dinge zu verzichten, die nicht unbedingt notwendig sind. Nach dieser Krise wird es umso schöner sein, Bergsportreisen wieder zu genießen.“

Update vom 12. März, 21.50 Uhr: Ist auch die Wiesn von der Absage-Flut im Zuge des Coronavirus betroffen? Das geliebte Oktoberfest der Münchner und ihrer Gäste aus nah und fern?

München: Ist die Wiesn wegen den Coronavirus in Gefahr?

Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Berlin nach einer Krisensitzung zwischen Bund und Ländern sprach der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch über eine mögliche Absage des größten Volksfestes der Welt.

Ein Reporter wollte vom Franken wissen, ob denn nach den ganzen Absagen auch die Wiesn in Gefahr sei.

Söder reagierte überrascht und sauer auf die Frage, musste kurz überlegen - und antwortete dann doch. „Das ist aber ein Spannungsbogen“, sagte er zunächst. 

Man müsse die nächsten „vier, fünf Wochen“ schauen, „und dann wollen wir eine Bestandsaufnahme machen“, sagte er: „Dann werden wir evaluieren.“ Eine Zusage, dass das Oktoberfest wie geplant stattfinden kann, wollte er also nicht geben,

Update vom 11. März, 15.40 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat entschieden, dass ab heute bis voraussichtlich 19. April alle öffentlichen Vorstellungen der städtischen Theater und der Münchner Philharmoniker entfallen. 

Auch die Konzerte und Theatervorstellungen der Pasinger Fabrik, die diese als Eigenveranstaltungen anbietet, werden abgesagt. Karten können ab sofort an den Stellen, an denen sie erworben wurden, zurückgegeben werden.

Video: Sollte ich mir wegen Coronavirus jetzt Vorräte anlegen?

Coronavirus in München: Schulen geschlossen - Starkbierfest verschoben

Update 18.15 Uhr: Die Zahl der abgesagten oder höchst fraglichen Veranstaltungen in München steigt weiter. Hier gibt es eine aktualisierte Übersicht.

Schulen: Für München hat OB Dieter Reiter mit seinem Krisenstab festgelegt, dass alle Schulen 14 Tage geschlossen werden - „wenn es bei ihnen einen bestätigten Corona-Fall gibt“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Starkbierfeste gehören laut dem Ministerpräsidenten zu der Kategorie von Veranstaltungen, die „aus unserer Sicht nicht mehr vertretbar ist“. Die Paulaner-Brauerei hat mit ihren Wirten schon reagiert und das Starkbierfest auf dem Nockherberg auf einen späteren Termin verschoben. Vor der Absage steht auch der Löwenbräu-Keller am Stiglmaierplatz. Chef Ludwig Reinbold wartet nun auf eine schriftliche Anordnung der Stadt.

Die Vorstellungen an den Münchner Theatern entfallen vorerst (Symbolbild).
Auch die Vorstellungen an den Münchner Theatern entfallen vorerst (Symbolbild). © dpa / Tobias Hase

Konzerte: Carlos Santana, der am 22. März in der Olympiahalle auftreten sollte, hat seine Europa-Tournee genauso abgesagt wie Richard Marx (in München am 20.3.). Auch die drei Termine an diesem Wochenende mit den Ehrlich Brothers fallen aus. „Es wird aber Ersatz-Termine im Juni geben“, kündigt ihr Sprecher Andreas Sucker an.

Kultur: Der Freistaat schließt die Bayerische Staatsoper, das Residenztheater und das Gärtnerplatztheater. Gleiches gilt für alle städtischen Einrichtungen. Kleine Häuser wie die Iberl-Bühne und die Komödie am Bayerischen Hof wollen erstmal weitermachen. Was noch ausfällt: Cirque du Soleil hat sofort die Dienstagsvorstellung abgesagt. 

Fridays for Future cancelt ihren großen Freitagsstreik. Am Wochenende sollte dann der St. Patrick’s Day gefeiert werden. Und das zum 25. Mal. Parade und Festival sind gestrichen.

Auch im Zenith werden alle Konzerte abgesagt. Weiter läuft bislang wie gewohnt der Betrieb im Hofbräuhaus. Die Lage werde allerdings „von Tag zu Tag neu bewertet“, so ein Sprecher. Betroffen sei bislang auch nicht die Planung des Oktoberfests. Für eine Entscheidung sei es für Reiter zu früh.

Eine Münchnerin berichtet über eine „absurde“ Situation bei ihrem Corona-Test: „Hätten Sie vielleicht vorher sagen können“

Coronavirus in München: Vorerst keine Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen

Erstmeldung vom 10. März 2020:

München - Das Coronavirus verbreitet sich auch in der bayerischen Landeshauptstadt immer weiter. Große Unternehmen wie BMW hatten bereits mit Infektionsfällen zu kämpfen - und auch die ersten Veranstaltungen, wie etwa das Derblecken am Nockherberg am 11. März, wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. 

Da nun auch von offizieller Seite Großveranstaltungen in Bayern mit mehr als 1000 Personen zunächst bis einschließlich 19. April untersagt wurden, droht noch weiteren Münchner Highlights die Absage. 

Die Wiesn scheint zwar vorerst nicht in Gefahr zu sein - bis zum Oktoberfest sei noch ein halbes Jahr hin, sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer. „Ich bin optimistisch, dass wir bis dahin das Gröbste überstanden haben“, so Inselkammer weiter. Ähnlich äußerten sich auch andere Wiesnwirte. „Wir haben mit den Reservierungen angefangen und bisher keine einzige Absage bekommen“, sagte Wirt Ludwig Reinbold vom Schützenzelt.

Coronavirus in München: Diese Veranstaltungen werden höchstwahrscheinlich ausfallen

nema, S. Brenner, L. Fellbinger, N. Hoffmann

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