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Aufgrund der Coronavirus-Pandemie fällt die Wiesn in diesem Jahr aller Voraussicht nach aus. Auch wenn sich im Rathaus mehrere Stimmen ein „kleineres Fest“ wünschen.
- Die Coronavirus-Pandemie dünnt den Veranstaltungskalender München aus
- Frühlingsfest, Auer Dult, Christopher Street Day sind abgesagt, beim Oktoberfest 2020 steht ein Machtwort noch aus.
- Am Dienstag (21. April) treten Münchens OB Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder gemeinsam vor die Presse.
München - Zapfenstreich für die Wiesn? Das Oktoberfest (geplant von 19. September bis 4. Oktober) wird in seiner bewährten Form wohl abgesagt. OB Dieter Reiter (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollen am Dienstag um neun Uhr morgens Details bekannt geben. Alle Entscheidungen lesen Sie im Ticker zur Wiesn-Pressekonferenz.
Die Theresienwiese ist aktuell grau in grau – mit Kieshaufen innerhalb eines Bauzauns. Hier errichten Arbeiter gerade ein neues Bierzelt-Fundament für die Bräurosl. Wann das überhaupt benutzt wird? Wann hier wieder große Zelte stehen? Aktuell kann das keiner sagen. Allerdings: Im Rathaus mehren sich die Forderungen nach einem kleineren Fest statt der Wiesn.
Brigitte Wolf (Linkspartei) würde sich freuen, wenn eine abgespeckte Form möglich wäre, „nicht als internationales Fest, aber im kleinen Rahmen…“ In eine ähnliche Stoßrichtung geht der Vorschlag von Tobias Ruff (ÖDP): „Man könnte ein kleines Fest veranstalten, ohne Bierzelte, mit ein paar wenigen Fahrgeschäften.“
Oktoberfest 2020: Wiesn-Absage wegen Cornavirus? Stimmen aus dem Rathaus fordern etwas anderes
FW-Stadtrat Hans-Peter Mehling hält eine etwas größere Version der „Oiden Wiesn“ für denkbar. „Selbstverständlich wären vor allem Abstands- und Hygienebestimmungen dabei ausreichend sicherzustellen.“
Sich ein Hintertürchen offen lassen möchte Jörg Hoffmann (FDP). Womöglich verringere sich die Zahl der Infizierten noch drastisch – oder es werde ein Impfstoff gefunden. „Aber Stand jetzt sehe ich die Chance als sehr gering an. Und das stimmt mich traurig.“
CSU-Bürgermeister Manuel Pretzl sagt: „Ohne der Entscheidung von Stadt und Freistaat vorgreifen zu wollen: Ohne Impfstoff oder wirksame Medikamente halte ich es für schwierig bis unmöglich, eine derartige Großveranstaltung durchzuführen.“ SPD-Chef Christian Müller sieht es ähnlich: „Das Risiko einer großen Infektionswelle in der Folge erscheint im Moment zu hoch.“ Gleichzeitig sei es richtig, sich bei der
Entscheidung Zeit zu lassen. „Eine Absage hat für viele Menschen wirtschaftlich ernste Konsequenzen.“ Die beschäftigen auch Grünen-Chefin Katrin Habenschaden. „Sollte die Wiesn abgesagt werden, muss man sich mit den wirtschaftlichen Folgen auseinandersetzen. Man könnte diskutieren, die Wiesn im kommenden Jahr zu verlängern, um die Absage heuer ein wenig zu kompensieren.“
Söder fürchtet um das diesjährige #Oktoberfest.
— 𝖩𝖺𝗇 𝖭𝖾𝗆𝖺𝗇𝗇 ✊🏻✊🏽✊🏿 (@Jan_Nemann) April 16, 2020
Wiesn-Fans sind am Boden zerstört...
also eigentlich alles wie immer. pic.twitter.com/dB1zQcljdu
Oktoberfest 2020 wird wegen der Coronavirus-Pandemie wohl abgesagt
Die mögliche Wiesn-Absage wäre die erste nach 1949 – aber nicht die allererste. 1813, nur drei Jahre nach der Premiere, fiel das Oktoberfest aus, da Bayern in die Napoleonischen Kriege verwickelt war. Auch danach gab’s Absagen: unter anderem wegen Cholera-Epidemien in den Jahren 1854 und 1873, des Preußisch-Österreichischen Kriegs 1866 und des Deutsch-Französischen Kriegs 1870. Und natürlich fand die Wiesn während der beiden Weltkriege nicht statt. Los ging es mit einem Herbstfest 1946, als Oktoberfest wurde die Feier erst 1949 veranstaltet.
S. Karowski, K. Vick
Rubriklistenbild: © dpa / Angelika Warmuth