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Weihnachten in Gefahr? Münchner Oberarzt spricht von entscheidender Phase - Mehrere Punkte im Fokus

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Corona-Situation in Bayern verschlechtert sich weiter. Der Corona-Experte Dr. Christoph Spinner weiß, woran es liegt.
Christoph Spinner, Oberarzt Infektiologie und Pandemiebeauftragter am Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München (Archivbild). © Astrid Schmidhuber/Ole Spata/dpa (Symbolbild)

Der Bund-Länder-Gipfel beschloss am Donnerstag weitere Corona-Maßnahmen. Doch reichen die aus, um das Weihnachtsfest zu retten?

München - Alle Jahre wieder: Das passt in diesem Jahr sowohl auf das Weihnachtsfest, als auch auf die Corona-Welle. Die kalte Jahreszeit begünstigt die Verbreitung von Viren, die Neuinfektionen erreichten zuletzt immer wieder Höchststände. „Der Winter 2021 wird dramatischer als der Winter 2020“, warnt der designierte Verkehrsminister Volker Wissing. Doch wir sind der Pandemie nicht schutzlos ausgeliefert, bekräftigt indes Infektiologe Dr. Spinner. Was jeder Einzelne jetzt zu einem sicheren Weihnachtsfest beitragen kann.

Corona-Experte rät: Das muss jetzt passieren, um Weihnachten zu retten

Das Virus greift in der kalten Jahreszeit erwartungsgemäß wieder vermehrt um sich. Auch die aktuellen Höchststände sind keine Überraschung: Bereits im Juli warnte das Robert-Koch-Institut vor dem Beginn der vierten Welle, doch die Politik reagierte zunächst nicht. Am Donnerstag dann beschloss der Bund-Länder-Gipfel strengere Corona-Maßnahmen wie etwa Kontaktbeschränkungen, eine Deckelung der Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen und 2G im Einzelhandel. Doch wird das reichen, um das Weihnachtsfest zu retten?

Jeder Einzelne sei gefragt, sagte Dr. Christoph Spinner, Oberarzt am Münchner Klinikum Rechts der Isar gegenüber Focus Online: „Jeder Einzelne kann zur Pandemiebekämpfung und zu sicheren Weihnachten beitragen. Jeder sollte sich impfen lassen und – wenn die letzte Impfung schon über fünf Monate her ist – auch boostern lassen,“ rät Dr. Spinner. „Denn die Impfung hat dann bis zu Weihnachten noch Zeit, ihre volle Impfwirkung zu entfalten. Das tut sie etwa zehn Tage nach der letzten Impfung,“ erklärt der Mediziner.

Infektiologe: „Infektionswelle hängt von konsequenter Umsetzung der Kontaktbeschränkungen ab“

Der Infektiologe Dr. Spinner sieht bereits positive Entwicklungen. Doch, ob die sich fortsetzen können, hängt von der konsequenten Umsetzung der Kontaktbeschränkungen ab: „Wie die Infektionswelle in den nächsten Tagen wird, hängt ganz entscheidend davon ab, wie konsequent die Kontaktbeschränkungen in der Politik beschlossen und umgesetzt werden“, so der Mediziner. Mit den neuen Möglichkeiten, etwa der Einführung von 3G am Arbeitsplatz, der Schließung von Nachtclubs und Bars, beziehungsweise der konsequenten Umsetzung von 2G und 2G+ in Bayern, sehe man die Zahlen schon zurückgehen, erklärt Dr. Spinner. Viele andere Bundesländer würden entsprechend nachziehen.

Alles was helfe die Infektionszahlen jetzt zu senken, „wird natürlich dafür sorgen, dass die Weihnachtstage sicherer stattfinden können“, so der Oberarzt weiter. Je höher das Ausgangslevel der Infektionen sei und je mehr Sozialkontakte gerade um die Weihnachtsfeiertage stattfinden würden, desto wahrscheinlicher werde dann auch nach Weihnachten eine deutliche Zunahme der Infektionsfälle. Genau das wolle man eigentlich vermeiden, so der Infektiologe. Von anderer Seite kommt nun eine weitere Empfehlung für Weihnachten. Der designierte Verkehrsminister Volker Wissing rät generell von Reisen während der Festtage ab.

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