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Das hat es mit dem Autoschlucker auf sich - und da können Münchner ihn sehen

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Von: Phillip Plesch

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Verschluckt von einem riesigen Schlund aus echtem Marmor wurde dieser weiße Fiat Panda.
Verschluckt von einem riesigen Schlund aus echtem Marmor wurde dieser weiße Fiat Panda. © Djordje Matkovic

Der Anblick überrascht: In München steht seit Neuestem ein verschlucktes Auto. Und das hat es damit auf sich.

Was ist denn mit diesem Auto passiert? Ist es vom Himmel gefallen oder gerade aus einer Tube gekrochen? Dieser Anblick in der Dachauer Straße (Neuhausen) lässt den Betrachter staunend zurück. Unsere Zeitung hat die Antworten.

Zunächst einmal: Das war’s, das Auto fährt nie wieder. Es steckt fest und zwar in einem riesigen Stein. Zur Hälfte ist es schon geschluckt – von einem überdimensionalen Schlund. Den vorderen Teil sieht man noch, senkrecht zeigen die Scheinwerfer Richtung Himmel.

Das Kunstwerk stand vier Jahre in Atlanta

Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk – den „Autoeater“, also Autoesser. „Er zeigt das Ende einer Ära“, erklärt Julia Venske. Die Künstlerin hat das Werk gemeinsam mit ihrem Mann, dem Münchner Gregor Spänle, entworfen. Das Industriezeitalter sei vorbei, ergänzt die Künstlerin, und damit auch die Zeit der Verbrennungsmotoren. Der Schlund ist aus echtem Marmor. 9,6 Tonnen Stein wurden verarbeitet. 4,20 Meter ist der Autoeater insgesamt hoch. Bei dem Auto handelt es sich um einen Fiat Panda.

Die ungewöhnliche Installation stand zunächst vier Jahre in der Stadt Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Dort sollte die Innenstadt nämlich autofreier gestaltet werden – ähnlich wie in München also. Und schon bald soll der Hingucker am Stachus die Blicke auf sich ziehen. Dort soll das Kunstwerk ab Mitte November ausgestellt werden, für rund acht Monate – wenn alles nach Plan läuft. Die nötigen Genehmigungen fehlen noch, Gespräche mit den zuständigen Referaten laufen aber. Zudem muss die Frage nach der Finanzierung geklärt werden.

Am Donnerstag beginnt die Ausstellung in der Halle 6

Bis dahin gibt’s das Kunstwerk auf dem Areal des Kunstquartiers Ecke Dachauerstraße/Schwere-Reiter-Straße zu sehen. Dort wird am Donnerstag in der Halle 6 die Ausstellung „Face The Fact And Act – 10 Jahre Halle 6“ eröffnet. Um 18 Uhr geht’s los. Anlass ist der zehnte Geburtstag des Kunstraumes. Bis Sonntag kann man die kostenlose Ausstellung, an der 30 internationale Künstlerinnen und Künstler teilnehmen, drinnen jeden Tag zwischen 14 und 18 Uhr besuchen. Draußen, dort wo auch der Autoeater parkt, stehen weitere große Kunstwerke. Und die bleiben im Kunstquartier größtenteils bis Ende November.

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