Freundschaft in der Flasche

„Le‘chajim!“ So heißt „Prost“ auf Hebräisch. Die Braumeisterin Marilen Mayer (31) aus dem Werksviertel und ihr Kollege Gilad Ne-Eman (38) aus dem israelischen Be‘er Sheva haben allen Grund, um zweisprachig anzustoßen: Ihre gemeinsame Kreation „Shevamuc“ schmeckt richtig gut.
„Zum 75-jährigen Bestehen des Staates Israel fanden wir, ein bayerisch-israelisches Freundschaftsbier wäre eine gute Idee“, sagt Rozsika Farkas, die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft München. „Dazu haben wir zwei junge Brauer aus München und unserer israelischen Partnerstadt zusammengebracht.“ Jetzt wurde das aromatische Getränk an seinem hiesigen Brauort, dem Werksviertel Bräu, vorgestellt. „Streng genommen ist ’Shevamuc’ kein Bier, da dezent Kardamom enthalten ist, was laut Reinheitsgebot nicht zulässig ist“, erklärt Farkas, „aber von der Brauart her wäre es ein Maibock. Ein Starkbier also.“
Münchner Braumeisterin am Ruder
Bei der Vorbesprechung zum „Shevamuc“ seien Braumeisterin Mayer und ihr israelischer Kollege im Werksviertel Bräu zusammen gesessen, berichtet Letzterer. Schnell sei man sich einig gewesen, wer das Ruder übernimmt: „Der Marktgang sollte im Mai sein, also bestimmte Marilen. Denn ich habe keine Ahnung, wie man ein Maibier braut. Wir produzieren in Be‘er Sheva hauptsächlich Kellerbier. Lager gibt es kaum, geschweige denn Bock.“
Eine halbe Bier kostet in Israel mindestens acht Euro, sagt Gilad Ne-Eman. Auch deshalb freue er sich, seinen Landsleuten etwas Ungewöhnliches anzubieten. Exakt heute wird „Shevamuc“ auch in seiner Heimatstadt Be‘er Sheva vorgestellt, vor geladenen Gästen und dem Bürgermeister. Die Münchner erhalten „Shevamuc“ auf dem heutigen Israel-Tag sowie in den Restaurants Nana und Einstein. Insgesamt wurden zehn Hektoliter gebraut, und wenn es gar ist, ist es gar. Es heißt also kosten, so lange es geht.
Israel-Tag in München
Der „I like Israel“-Tag findet heuer am 4. Mai zum 20. Mal statt. Klar, dass beim Jubiläumsfest auf dem Odeonsplatz auch das Shevamuc-Bier ausgeschenkt wird. Zur Eröffnung reden unter anderem Schirmherr OB Dieter Reiter und die Generalkonsulin für Israel, Carmela Shamir. Es singen die Kantoren der beiden Münchner jüdischen Gemeinden. Die Herren des TSV Maccabi München treten um 18.30 Uhr in einem Fußballspiel gegen die Bayerische Polizei an. Ab 20 Uhr gibt es Jazz von der Band Schwarzkatz. Koschere Spezialitäten und Wein sind ebenfalls geboten.