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München gilt als eine der „unhöflichsten Städte Deutschlands“: Zwei Unsitten geben den Ausschlag

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Von: Lukas Schierlinger

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„Stimmt es, dass die Deutschen kein Trinkgeld geben?“ Zumindest in dieser Frage kommen die Bewohner Münchens einer Umfrage zufolge gut weg.

München – Zweifelhafte Ehre für die Landeshauptstadt: Laut einer aktuellen Studie gehört München zu den „unhöflichsten Städten Deutschlands“. Im November 2022 haben Mitarbeiter der Sprachlernplattform Preply über 1500 Einwohner in den 20 größten Städten der Bundesrepublik befragt: „Wie höflich sind die Menschen in der größten Volkswirtschaft Europas? Und stimmt es, dass die Deutschen kein Trinkgeld geben?“

Zumindest letzteres kann man den Münchnern nicht vorwerfen. Zu diesem Ergebnis kommen die Macher der Studie. Auf der landesweiten Trinkgeld-Skala belegt die Isar-Metropole hinter Bremen Rang 2. In anderen Teilbereichen kommt München deutlich schlechter weg.

In Smartphone vertieft und Fremden gegenüber abweisend: Bewohner Münchens gelten als „unhöflich“

Als „gängigste unhöfliche Verhaltensweise Deutschlands“ ermittelte Preply die Tatsache, dass Menschen sich in der Öffentlichkeit mit ihrem Smartphone beschäftigten. In Bayerns Landeshauptstadt scheint die Unsitte ebenfalls besonders etabliert zu sein, wie die Umfrageergebnisse belegen. Ein weiterer Vorwurf an die Adresse der Münchner: Fremden gegenüber verhielten sie sich mitunter äußerst abweisend. Ob da das von Rekordmeister FC Bayern propagierte „Mia san Mia“-Gen durchschlägt?

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Im Preply-Gesamtranking belegt München mit einem „durchschnittlichen Unhöflichkeitswert“ von 5,92 den sechsten Rang. Die Macher der Studie stellen ihre Datenauswertung auf einer Skala von eins (extrem höflich) bis zehn (sehr unhöflich) dar. Den wenig erfreulichen Titel der unhöflichsten Großstadt Deutschlands trägt Essen. Laut Preply-Analyse einleuchtend: „Aufgrund der vielen Studierenden in Essen ist es keine Überraschung, dass zahlreiche Menschen in der Öffentlichkeit in ihre Smartphones vertieft sind. Die Menschen in Essen zeigen darüber hinaus auch besonders häufig eine geschlossene Körpersprache.“ Zu den möglichen Motiven schweigen sich die Macher der Studie aus. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Dresden und Frankfurt.

Studie zählt Defizite der Münchner auf: „Gegenüber Servicepersonal unhöflich“

Kurios: Als höflichste Stadt Deutschlands ging Bochum hervor. Eine Zugfahrt von der Ruhrgebietsstadt nach Essen dauert weniger als zehn Minuten. Die Macher der Studie schließen daraus: „Die geografische Lage scheint keinen Einfluss auf diese Bewertung zu haben.“

Mit Blick auf die detaillierten Ergebnisse stechen weitere Teilbereiche ins Auge, in denen Münchner offenbar Aufholbedarf haben. Sie seien nicht besonders gut darin, „Menschen in der Öffentlichkeit durchzulassen“ und fielen immer wieder dadurch auf, „gegenüber Servicepersonal unhöflich“ aufzutreten. Ein deutlich erbaulicheres Ergebnis für München brachte ein kurioses WC-Ranking aus dem Jahre 2021 hervor. Gewarnt wurde allerdings explizit vor einem Besuch des Hauptbahnhofs: „Touristen werden dort nicht glücklich“.

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