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Tödlicher Zwischenfall in Münchner Klinik: Patient mit Stange erschlagen – Täter erhält drastische Strafe

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Ein Wachtmeister löste die Handschellen von Ibrahim T. (36) zu Beginn der Verhandlung am Münchner Landgericht
Ein Wachtmeister löste die Handschellen von Ibrahim T. (36) zu Beginn der Verhandlung am Münchner Landgericht © Jantz

In der Psychiatrie Haar kam es zu einem tödlichen Zwischenfall: Ein Patient tötete einen anderen mit einem Tischbein, das einen Metallfuß hatte - Sicherheitskräfte konnten nicht mehr entscheidend eingreifen, als Ibrahim T. (36) seinen Zimmergenossen attackierte. Er wurde nun wegen Totschlags verurteilt.

München - Er schlug einen anderen Patienten tot, dafür wird Ibrahim T. (36) jetzt weggesperrt: Er muss dauerhaft in die Psychiatrie. So urteilte das Landgericht München I.

Dem Fall wohne eine besondere Tragik inne, erklärte die Vorsitzende Richterin Martina Bogner am Dienstag Vormittag. Denn gerade weil Ibrahim T. seelisch schwer krank ist und jahrelange in verschiedenen Einrichtungen ohne durchdringenden Erfolg behandelt worden war, kam er überhaupt erst in die Psychiatrie nach Haar. In einem geschützten Umfeld sollte er dort wegen seiner paranoiden Schizophrenie behandelt werden, an der er schon viele Jahre leidet. Doch gerade dort kam es am 13. November zu dem Vorfall.

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München: Tödlicher Zwischenfall in der Klinik: Patient schlägt anderen Patienten tot

Weil Ibrahim T. in der wahnhaften Vorstellung lebte, sein Zimmergenosse wolle ihn vergewaltigen oder gar töten, wachte er nachts gegen vier Uhr auf und griff den Mann an. Nach einem kurzen Gerangel wurden Pfleger auf den nächtlichen Streit aufmerksam und riefen den Sicherheitsdienst. Doch der kam zu spät: Denn in der Zwischenzeit schlug Ibrahim T. mit einem Tischbein auf den anderen Patienten ein.

Bitter: An dem 71 Zentimeter langen Holzstück war eine acht Zentimeter starke metallische Winkelplatte angebracht. Damit schlug Ibrahim T. laut Gericht elfmal kraftvoll auf den Schädel. Eine tödliche Waffe. „Er hat es verdient“, sagte T. laut Sicherheitskräften, die ihn erst nach der Tat fixieren konnten. Das Opfer starb gegen sechs Uhr im Klinikum Bogenhausen. Da von Ibrahim T. krankheitsbedingt weitere Taten zu erwarten sind und er das Unrecht seiner Tat nicht erkennen kann, muss er in der Psychiatrie bleiben.

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