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„Du hast mein Leben zerstört“: Wütender Ex-Mann schießt wild um sich - Anwohner in Berg am Laim verletzt

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Dino S. (32) muss sich wegen versuchten Totschlags am Landgericht München I verantworten.
Dino S. (32, Mitte) muss sich wegen versuchten Totschlags am Landgericht München I verantworten. © SIGI JANTZ

Wut auf seine Ex-Frau war das Tatmotiv eines 32-Jährigen: Er schoss auf ihren neuen Liebhaber und dessen Vater, der dabei verletzt wurde. Vor Gericht entschuldigte sich der Angeklagte und legte ein Geständnis ab.

München - Schüsse im Wohngebiet: Aus Angst riefen Anwohner aus Berg am Laim die Polizei, als es im Innenhof plötzlich gefährlich knallte. Seit gestern beschäftigt sich das Landgericht München I mit dem Fall des versuchten Totschlags, der sich am 17. November 2022 ereignet hatte.

Damals war Dino S. (32) wutentbrannt zum Liebhaber seiner Ex-Frau gefahren und wollte ihn konfrontieren. Doch nicht etwa mit Worten, vielmehr hatte der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft eine halbautomatische Kurzwaffe vom Typ Beretta 85 dabei - in der Annahme, er treffe vor Ort auf die Frau, die ihn verlassen hatte.

München: 32-Jähriger schoss auf den neuen Liebhaber seiner Ex-Frau

Die Waffe richtete Dino S. laut Anklage zunächst auf den Vater des Mannes und schrie: „Schick deinen Sohn raus. Wir klären das jetzt.“ Später soll er zudem auch gedroht haben: „Ich bringe euch alle um.“ Im Gerangel fielen laut Anklage sogar Schüsse auf Vater und Sohn. Ein Streifschuss verletzte den Vater an der linken Schulter - vor Gericht zeigte er einer Ärztin seine Narbe.

Projektile fand die Polizei später auch in der Küche, dorthinein soll Dino S. zuvor ungezielt geschossen haben. Die potenziell tödlichen Folgen nahm er laut Staatsanwaltschaft billigend in Kauf. Im Strafprozess entschuldigte sich Dino S. gestern und sagte: „Ich bereue, was ich getan habe.“

Prozess in München: Dem Schützen droht jahrelange Haft wegen versuchten Totschlags

1000 Euro Schmerzensgeld zahlte er noch im Gerichtssaal über seinen Verteidiger Michael Pösl an den Vater aus. Der aber nahm die Entschuldigung nicht an und sagte: „Du hast mein Leben zerstört.“ Seit der angeklagten Tat leide er an psychischen Folgen, unter anderem an Stress-Symptomen und Ängsten. An sechs weiteren Terminen verhandelt das Gericht - am 30.10. fällt das Urteil. Dino S. droht jahrelange Haft.

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