Bio-Brauerei zieht auf den Stürzerhof: Ein Prost auf das neue Haderner Bräu

Münchens erste Bio-Brauerei hat eine neue Heimat. Das Haderner Bräu ist in den Stürzerhof umgezogen und feiert das mit einem großen Festwochenende.
Das Ehepaar Marta und Thomas Girg hätte kaum einen passenderen neuen Standort für seine Brauerei finden können: An der Stelle des Stürzerhofs stand einst der Spitzweghof. Und auf dem wurde im Jahr 1770 Joseph Pschorr geboren, der spätere Gründer der Hacker-Pschorr-Brauerei. Am Geburtsort der Brau-Ikone steht nun wieder das Bier im Mittelpunkt.
Tatsächlich hatte sich Marta Girg schon seit einiger Zeit in den Stürzerhof verliebt. „Ich bin mit einer damaligen Mitarbeiterin daran vorbei gegangen und habe zu ihr gesagt: Dieser Hof wäre doch toll für unsere Brauerei“, erzählte sie bei der Eröffnung gestern. Umso größer war die Freude bei den Girgs, als der Anruf des Eigentümers kam, ob das Haderner Bräu nicht dort einziehen wolle.
Brauerei verwendet ausschließlich Bio-Zutaten
Das Haderner Bräu gibt es seit 2016 – gegründet in deutlich kleineren Räumen unweit des Stürzerhofs. Die Braufamilie Girg setzt ausschließlich auf regionale und Bio-Produkte – als erste Brauerei in München. Am neuen Standort gibt es aber nicht nur Bier. Im neuen Hofladen gibt es auch ebenfalls viele Bio-Produkte – und Bier zum selber zapfen.

Die Eröffnung können nun alle drei Tage lang mit der Familie Girg feiern, und zwar am Freitag, 14. Juli, von 15 bis 22 Uhr, am Samstag, 15. Juli, von 10 bis 22 Uhr und am Sonntag, 16. Juli, von 10 bis 18 Uhr. Es gibt Brauereiführungen (Freitag um 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag um 11, 14 und 17 Uhr), einen Markt mit Handgemachtem, regionalen Lebensmitteln und Kunst und am Sonntag einen Jazz-Frühschoppen mit dem Christian Kirschstein Duo (Anmeldung online auf www.haderner.de).
Sogar Markkus Söder sendet einen Videogruß
Bei der offiziellen Eröffnung mit geladenen Gästen ließ es sich auch Markus Söder nicht nehmen, per Videobotschaft zu gratulieren. Eigentlich hätte der bayerische Ministerpräsident persönlich erscheinen wollen, musste dann aber aufgrund anderer Verpflichtungen passen. Via Aufzeichnung versicherte er aber: „Ich wäre jetzt lieber bei Ihnen, als hier bei einer Holunderschorle zu arbeiten.“ Dafür hatte ein anderer Vertreter der bayerischen Staatsregierung quasi ein Heimspiel. Justizminister Georg Eisenreich wohnt in Hadern und hat nach eigenen Worten mit seiner Frau bereits ausgemacht, dass die Familie künftig öfter als Gast auf dem Hofgut vorbeischauen wird.
Aus dem Startup wurde ein erfolgreiches Unternehmen
Das erste 30-Liter-Fass Haderner Bier, das eigens für die Eröffnungsfeier gebraut wurde, zapfte Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden mit fünf Schlägen an. Sie attestierte dem Ehepaar Girg ordentlich Mut dafür, in der Bierstadt München eine weitere Brauerei zu eröffnen. Dieser Mut hat sich offenbar gelohnt. „Aus einem Start-up ist ein wirklich erfolgreiches Unternehmen geworden“, sagte Habenschaden.
Bei ihrer Frage, wo der eingeschlagene Erfolgsweg noch hinführen werde, dachte der eine oder andere der Reaktion nach zu urteilen wohl an die Wiesn. Habenschaden relativierte aber schnell: „Bio-Bier auf der Wiesn könnte bei einigen vielleicht zur Schnappatmung führen“, sagte sie und lachte. „Aber die Familie Girg ist sicher auch gerne bei anderen Festen dabei.“