9-Euro-Ticket in München: Wie lässt sich der Billig-Fahrschein bei der MVG nutzen?
Am 1. Juni tritt das 9-Euro-Ticket in Kraft. Wie läuft das Angebot in München - und wird es zur Überlastung von Bus und Bahn kommen?
München - Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine sind die Preise für Sprit enorm in die Höhe geschnellt. Was die Diesel-Kosten betrifft, ist Deutschland sogar Rekordhalter: Nirgendwo in Europa ist der Treibstoff so teuer wie hierzulande. Für Vielfahrer geht das ganz schön ins Geld. Mit dem 9-Euro-Ticket will die Ampel-Regierung die Bürger entlasten - und die Menschen nicht zuletzt aus Umweltgründen in die Öffentlichen Verkehrsmittel holen. Aber wie lässt sich das 9-Euro-Ticket nutzen? Und ist man in München überhaupt auf das Angebot vorbereitet?
Losgehen soll es mit dem Billig-Fahrschein schon in wenigen Wochen: Ab 1. Juni 2022 lässt sich das 9-Euro-Ticket in München und überall sonst in Deutschland nutzen. Wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mitteilt, kann der Fahrschein in München gekauft und damit in der ganzen Republik herumgefahren werden. Zumindest mit den Verkehrsmitteln des Nah- und Regionalverkehrs - Fahrten mit ICE, IC oder EC deckt das Ticket nämlich nicht ab. Gültig ist der Fahrschein je für einen Kalendermonat, also bis zum 30. Juni, 31. Juli und 31. August. Wer das Angebot drei Monate lang nutzen will, zahlt dementsprechend 27 Euro.
9-Euro-Ticket in München: Was Sie zum Billig-Fahrschein wissen müssen
Und wo gibt es das Ticket zu kaufen? „Wir arbeiten daran, den Kauf des 9-Euro-Tickets so einfach wie möglich zu machen“, heißt es von Seiten der MVG. Am einfachsten sei es, das 9-Euro-Ticket direkt als HandyTicket in der MVG App zu kaufen. Der digitale Fahrschein soll ab 1. Juni in der App ausgewählt werden können. Das Ticket wird es aber auch ganz klassisch im Papier-Format geben: Ab 22. Mai soll es an allen MVG-Automaten zur Verfügung stehen. Außerdem kann man den Fahrschein ab voraussichtlich 23. Mai in den Kundencentern und bei den Ticketpartnern der MVG kaufen.
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Wer schon Abo-Kunde bei der MVG ist, soll vom 9-Euro-Ticket übrigens trotzdem profitieren: Die MVG gibt an, dass Abonnenten im Aktionszeitraum automatisch nur neun Euro pro Monat bezahlen. Abonnenten bräuchten dabei nichts weiter zu tun. „Wir kümmern uns verlässlich darum, dass Ihr bestehendes Abo - ganz gleich, ob IsarCard, IsarCardJob, 365-Euro-Ticket MVV etc. - im Aktionszeitraum zum günstigen Monatspreis von 9 Euro abgerechnet wird“, verspricht die MVG auf ihrer Website. Außerdem sollen die zeitlichen Einschränkungen bei der IsarCard9Uhr aufgehoben und bestehende Semestertickets deutschlandweit gültig werden.
Werden während des Angebots Busse und Bahnen in München völlig überfüllt sein?
Am 31. August 2022 endet der Aktionszeitraum des 9-Euro-Ticktes. Dann lässt sich weder in München, noch an einem anderen Ort in Deutschland der billige Fahrschein lösen und er verliert seine Gültigkeit. Ab September gelten dann wieder die regulären Preise für den Öffentlichen Nahverkehr in München.
Freilich ist davon auszugehen, dass sich das 9-Euro-Ticket kaum ein Münchner entgehen lässt. Werden Busse, U- und S-Bahnen ab Juni also stark überlastet sein? „Wir gehen nicht davon aus, dass es generell zu einer Überlastung kommt“, so die MVG. Zum einen, weil die Fahrgastzahlen derzeit noch niedriger seien als vor der Corona-Pandemie. Und weil die Aktionen in den Sommermonaten stattfindet. „Im Sommer nutzen erfahrungsgemäß weniger Menschen den ÖPNV als zu anderen Jahreszeiten.“ Dass es wegen des 9-Euro-Tickets trotzdem punktuell zu Engpässen kommt, ließe sich aber nicht ausschließen. (kuc)