Asylunterkunft geflutet - vermutlich rechter Hintergrund

Bereits im Juni 2017 haben vermutlich Täter aus dem rechten Spektrum eine Asylbewerberunterkunft in der Fasanerie absichtlich unter Wasser gesetzt.
München - Es entstand ein Millionenschaden. Die rechts motivierte Straftat wurde erst jetzt bekannt, als die Polizei ihren jährlichen Sicherheitsreport vorstellte.
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Am 14. Juni legten Unbekannte offenbar Wasserschläuche durch gekippte Fenster der noch nicht bezogenen Asylbewerberunterkunft am Tollkirschenweg und setzten das Gebäude mutwillig unter Wasser. Es entstand damals ein Schaden in Höhe von rund drei Millionen Euro. Im Februar 2018 gab die Polizei im Rahmen einer Diskussion des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl und des Sozialreferates an, dass in die noch leer stehende Unterkunft eingebrochen worden und die Räume unter Wasser gesetzt worden seien. Von einer Straftat aus der rechten Szene war damals nicht die Rede. Bürger hatten sich darüber geärgert, dass die Stadt nichts unternimmt, um die Unterkunft für Flüchtlinge zugänglich zu machen. Denn die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind aushilfsweise in einem alten Gärtnerhäuschen an der Borsig-/Ecke Feldmochinger Straße untergebracht. Zu dem massiven Wasserschaden, der das Gebäude unbewohnbar machte, kommen zu hohe Formaldehyd-Werte. Die Unterkunft soll einmal Platz für etwa 50 Flüchtlinge bieten.
Polizei vermutet Rechtsradikale hinter der Tat
Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik tauchte der Vorfall nun unter dem Punkt „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“ auf. Die Polizei vermutet also Rechtsradikale hinter der Tat. Es heißt, dass im Jahr 2017 im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums München dieses eine politisch motivierte Delikt im Zusammenhang mit Asylbewerberunterkünften gezählt wurde. Der oder die Täter sind noch unbekannt, die Ermittlungen dauern an. Unklar ist, warum der Fall im vergangenen Jahr nicht öffentlich gemacht wurde.
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Insgesamt ist die Zahl der rechts motivierten Straftaten im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 459 gestiegen.
Stefanie Wegele