„Die Blockadehaltung der Bayerischen Bauministerin überrascht mich nicht“, sagte Reiter am Montag. „Sie passt zu ihrer Haltung beim Thema Mieterschutz, die in diversen Antwortschreiben auf meine Schreiben zum Ausdruck kam.“ Dass alle Kollegen Schreyers aus der Bundesrepublik sie nicht davon hätten überzeugen können, dass es dringenden Handlungsbedarf gebe, mache es nicht besser. „Bayern blockiert weiter und verschließt die Augen vor der Realität. Dies trifft letztendlich die Mieter in Bayern hart.“
Durch das aktuelle Urteil des Bundesverwaltungsgerichts stehe das elementare Instrument des kommunalen Vorkaufsrechts in Frage. Sollte es keine schnelle Klarstellung durch eine Gesetzesänderung geben, werde den Kommunen eins der wenigen scharfen Schwerter genommen, um die Verdrängung von Mietern aus ihren angestammten Vierteln zu verhindern. „Ich fordere die bayerische Staatsregierung deshalb auf, die Kommunen zu unterstützen, damit sich auch Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen die Miete leisten und in ihren Vierteln bleiben können.“
Ministerin Schreyer erwiderte am Montagnachmittag, die ablehnende Haltung des Freistaats fuße darauf, dass nach wie vor kein schriftliches Urteil oder eine Begründung des Bundesverwaltungsgerichts vorliege. Der Antrag zum Vorkaufsrecht für den Milieuschutz habe daher keine fundierte Basis.
Überdies sei Reiters Angriff ein leicht zu durchschauendes Ablenkungsmanöver. „Die SPD-geführte Landeshauptstadt schafft es seit Jahrzehnten nicht, ihren Bürgern ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Jetzt klammert sich Herr Reiter wie ein Ertrinkender ausgerechnet an einen Antrag der Bauministerkonferenz als Strohhalm.“