Haarig! So teuer wird der Friseur in München – „Es geht nicht anders“

Der Friseurbesuch in München wird in Zukunft deutlich teurer. Unsere Zeitung hat sich bei einigen Salons umgehört. Ein Besitzer hat einen Trick.
München – Ein schicker Haarschnitt ist ja eine Menge wert. Fakt ist aber auch: So mancher überlegt gerade zweimal, wie oft er zum Friseur geht. Denn die Preise sind saftig gestiegen – und ab Januar wird’s bei einigen Friseuren noch mal teurer!
„Es geht nicht anders“: Friseure in München werden teurer
„Es geht nicht anders“, sagt Catello Coppola, Inhaber eines Salons in Schwabing. „In einem Jahr haben sich die Einkaufspreise einiger Produkte drei Mal erhöht.“ Die Inflation ziehe ihm das Geld aus der Tasche, dazu kommen explodierende Strompreise. Coppola rechnet damit, dass seine Rechnung ab Januar doppelt so teuer wird wie bisher. Mitte des Jahres hat er seine Preise minimal erhöht, dabei soll es erst einmal bleiben. „Ich komme aus einfachen Verhältnissen“, sagt er. Seine Kunden sollen sich den Haarschnitt leisten können.
Fünf Euro teurer ist ein Damenhaarschnitt ab Januar bei New Hair und auch die anderen Schnitte legen zu. Geschäftsführer Gregor Kuhn hat die Info auf Kärtchen drucken lassen, die aktuell an Kunden verteilt werden. „Uns ist Transparenz wichtig“, sagt er. Auch die Gründe nennt er: Neben der Inflation machen ihm noch immer die Einbußen während der Corona-Lockdowns zu schaffen. Erschwerend kommt der Fachkräftemangel hinzu. „Es gibt insgesamt weniger Personal – also müssen wir besser bezahlen als die Konkurrenz.“ Nur so bleibe man als Arbeitgeber attraktiv.
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Friseur-Trick: So will der Pony-Club-Chef seine Preise gleich halten
Das Handwerk steckt seit Monaten in der Krise. „Es geht allen so“, sagt Christian Kaiser. Der Landesmeister der Friseur-Innung hat selbst einen Salon in München. Anfang 2022 hat er die Preise zuletzt erhöht, im Januar wird er das wohl wieder tun, um bis zu acht Prozent. Eigentlich müsste er um 30 Prozent nach oben gehen, um die Kosten zu decken. Aber das würde Kunden abschrecken – und er hätte weniger Einnahmen. Also wird‘s bei ihm nur ein wenig teurer, obwohl die Personalkosten durch den höheren Mindestlohn auch gestiegen sind.
Viele Friseure wissen nicht, wo sie sparen sollen. Denn es muss warm sein im Salon, sonst frieren Kunden mit nassen Haaren. Um Kosten zumindest etwas zu senken, kauft Pony-Club-Chef Moritz Hannappel Haarfolie in großen Mengen beim Hersteller. So will er seine Preise gleich halten – oder es versuchen. (rmi)