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„Schockierend“: Demonstranten schildern Erlebnisse bei Protesten gegen Lindemann

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Till Lindemann.
Aufgrund aktueller Vorwürfe werden am 8. Juni 2023 erneute Proteste gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erwartet. © Malte Krudewig/dpa

Im Rahmen des zweiten Rammstein-Konzertes in München werden erneut Proteste gegen Sänger Lindemann erwartet. Eine Demonstrantin spricht von „schockierenden“ Erlebnissen.

München – Es ist das zweite Konzert, das nach dem Aufkommen der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann stattfindet. Am Mittwoch (8. Juni 2023) tritt Rammstein im Münchner Olympiastadion auf. Das Konzert einen Tag zuvor – ebenfalls im Olympiastadion – wurde bereits von Protesten gegen Lindemann begleitet.

Zweites Rammstein-Konzert im Olympiastadion: Erneute Demos gegen Till Lindemann erwartet

Im Rahmen des zweiten Münchner Rammstein-Konzertes wurden erneute Proteste gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann angekündigt. Grundlage sind Vorwürfe, die mehrere Frauen in den vergangenen Tagen gegen den 60-Jährigen erhoben hatten. Eine Organisatorin der Demo, die am Mittwoch (7. Juni) stattgefunden hatte, sprach mit der Redaktion von tz.de über die Geschehnisse vor Ort.

„Fans sind massenhaft an uns vorbeigelaufen und haben trotz Polizeipräsenz den Mittelfinger gezeigt oder zum Beispiel ‚Halt’s Maul‘ geschrien“, sagte Demonstrantin Jennifer Schröder über die Ereignisse am Olympiastadion. Polizeikräfte hätten den Protestierenden Schutz gewährleistet. Dennoch soll die Gegenseite der Demonstration Wege gefunden haben, sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen. „Teilweise kamen sie dann aber einfach wieder hintenrum“. Laut Schröder sollen „in Richtung der Demonstrierenden Flaschen“ geschmissen worden sein.

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Proteste gegen Rammstein-Sänger Lindemann: Demo-Teilnehmer rechnet mit „massiven Anfeindungen“

Infolge der Auseinandersetzung mit Rammstein-Fans seien ihr und den weiteren Demonstranten beleidigende wie sexistische Aussagen entgegengebracht worden. Dabei hätte Jennifer Schröder Sätze wie „lass dich mal fotografieren, Schätzchen“ oder „euch will sowieso keiner f*cken“ wahrgenommen. Für die Aktivistin waren die Erlebnisse vor Ort „schockierend“. Im Gespräch mit tz.de fordert sie, „dass Menschen für das Thema sensibilisiert werden sollten“.

Ähnliche Worte findet Luca Barakat gegenüber tz.de. Er zählt zu den mindestens 50 Demonstranten, die nach Angaben von Barakat auch am 8. Juni gegen Lindemann protestieren wollen. Es ginge darum, die „Vorwürfe gegen Lindemann aufzuklären“ und die „Möglichkeit zu schaffen, dass sich jede Person zu dem Thema eine Meinung bildet“. Schon im Vorfeld der Demo hatte Barakat mit „massiven Anfeindungen“ gerechnet.

Auf Nachfrage von tz.de sagte eine Pressesprecherin, dass der Polizei München aktuell keine Berichte über „besondere Vorfälle“ vorliegen würden. Es heißt, die Stimmung im Vorfeld des Rammstein-Konzertes am 7. Juni wäre für ein Event dieser Größenordnung üblich gewesen.

Transparenzhinweis vom 8. Juni 2023, 20.15 Uhr: Dieser Artikel wurde mit den Aussagen von Till Lindemanns Anwälten ergänzt.

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